STUTTGART 1./15. Okt. 1916
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Inhalt: Das neue Tübinger Hallenschwimmbad (Uhlandbad) mit Fernwarmwasser-
] Versorgung. Der Wiederaufbau Belgiens. Die Verleihung des Einj.-Freiw.-Scheines an
die Absolventen der behördlich anerkannten Baugewerkschulen. Wettbewerbe.
spul
Alle Rechte Vorbehalten.
Das neue Tübinger Hallenschwimmbad (Uhlandbad)
mit Fernwarmwasserversorgung.
Erbauer: Stadtbaumcister Haug in Tübingen.
Am 13. November 1912, dem 50. Todestage Uhlands,
beschlossen die Tübinger Gemeindekollegien, eine Bad
anstalt auf der Grundlage eines vom Vorstand des städti
schen Hochbauamts — Stadtbaumeister Haug — aus
gearbeiteten Projekts mit Kostenanschlag, im Benehmen
mit der Universität, zu erbauen unter Mitverwendung
eines aus Staatsbeiträgen, Schenkungen, unverzinslichen
Darlehen und hiefür gesammelten städtischen Mitteln vor
handenen Fonds im Gesamtbetrag von 180 000 Mk.
Gleichzeitig wurde die Bestimmung getroffen, daß dem
Badbau nach seiner Vollendung der Name „Uhlandbad“
gegeben werden solle zur „lebendigen, ehrenden Erinne
rung an den großen Sohn und Bürger Tübingens und um
damit auch die spätere Betriebsführung durch die Ge
meinde als eine gemeinnützige, von Rücksichten auf das
Gemeinwohl getragene zu kennzeichnen“, wie der Be
schluß lautete.
Es ist vorauszuschicken, daß zum Badprojekt auch
die Ausführung einer Fernwarm Wasserversorgungsanlage
gehörte, eine Neuerung auf wärmetechnischem Gebiet, die
im Prinzip darin bestand, die nutzlos abziehenden Rauch
gase der Gasöfen im städtischen Gaswerk durch besondere
Einbauten in die Oefen für die Erwärmung des Wassers
der projektierten Badanstalt dienstbar zu machen. Das
auf diese Weise auf eine Temperatur von 45—50 Grad
Celsius im Gaswerk erwärmte Frischwasser war sodann
mittels einer Fernleitung der zirka 1,6 Kilometer entfern
ten Badanstalt einem dort unter dem Schwimmbecken an
geordneten Warmwasseraufspeicherbehälter zuzuführen,
von wo aus dann die Verteilung des Badwassers an die
Verbrauchsstellen im Gebäude selbst erfolgen konnte.
Bei dieser neugeplanten Ausführungsart sollte nicht
nur der wirtschaftlichen Seite der Gesamtanlage Rechnung
getragen werden, und zwar insofern, als dadurch der jähr-
Uhlandbad Tübingen.