Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1917/18)

16./30. April 1918. 
BAUZEITUNG 
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Beiräte. Es waren 6 Entwürfe eingelaufen mit den Kenn 
worten: 1. Vom Turme, 2. Aussicht, 3. Abzeichen des 
Uracher Hifthorns, 4. Alb, 5. Ost und West, 6. Viel Luft 
und Sonne. Aus dem uns vorliegenden Protokoll, das 
eine Abschrift der einzelnen Begutachtungen nicht ent 
hält, konnten wir nur entnehmen, daß Oberbaurat Jassoy 
über die Entwürfe 1 und 2, Prof. Bonatz 3 und 4, Bau 
meister Hildner 5 und 6 zu beurteilen hatte und als Re 
sultat einstimmig feststellten, daß in erster Linie das 
Projekt „Alb“ zur Ausführung, in zweiter Linie als gleich 
wertig die Entwürfe „Vom Turme“ und „Ost und West“ 
zu empfehlen seien. Die Abstimmung des gesamten 
Preisgerichts ergab mit einer Stimmenthaltung die An 
nahme des Vorschlags der technischen Kommission; als 
Verfasser des Entwurfs „Alb“ wurde Prof. Elsässer 
festgestellt. Wir bringen heute diesen Entwurf, in der 
nächsten Nummer werden die übrigen zur Darstellung 
kommen. 
Hauptversammlungen der baugewerblichen 
Zentralverbände. 
Die Hauptversammlungen, welche die beiden großen 
Zentralorganisalionen des Baugewerbes, der Deutsche 
Arbeitgeberbund für das Baugewerbe {und der Deutsche 
zusammenfassende Darstellung über die bisher im Bau 
gewerbe bewilligten Kriegsteuerungszulagen und die Ver 
längerung des Reichstarifvertrags für das Baugewerbe bis 
Ende März 1919 gegeben. Daran schlossen sich Vor 
schläge über den weiteren Ausbau des Arbeitgeberbundes 
und seiner Bezirks- und Ortsverbände und Mitteilungen 
über die Entwickelung des Bundes im Jahre 1917, die 
als erfreulich bezeichnet werden kann, da trotz des ge 
rade auf dem Baugewerbe schwer lastenden Krieges die 
Mitgliederzahl um rund 400 gewachsen ist. 
Dem Bericht folgte eine Aussprache, in der beson 
ders das Für und Wider der bevorstehenden sozialpoli 
tischen Neuorientierung lebhaft erörtert wurde. Bei den 
dann stattfindenden Ergänzungswahlen wurde Architekt 
und Baumeister Popp, Nürnberg, erneut auf drei Jahre 
zum ersten Stellvertreter des Bundesvorsitzenden wieder 
gewählt. Hieran schloß sich die Genehmigung einer An 
zahl vom Bundesvorstand vorgeschlagenen Satzungsän 
derungen, die Abnahme der Jahresrechnung und die Ent 
lastung der Kassenverwaltung sowie die Genehmigung 
des Voranschlags für 1918, der in Einnahme und Aus 
gabe mit 112 500 Mk. abschließt. 
Der Hauptversammlung des Deutschen Wirt 
schaftsbundes für das Baugewerbe, welche vom ge 
schäftsführenden Vorsitzenden, Herrn Baumeister Noack, 
Wirtschaftsbund für das Baugewerbe, am 10. und 11. April 
1918 in Stuttgart abhielten, waren aus allen Teilen des 
Deutschen Reiches gut besucht. Die Hauptversammlung 
des Arbeitgeberbundes leitete der Vorsitzende, Ar 
chitekt und Baumeister Behrens, Hannover, der in seiner 
Begrüßungsansprache mit warmen Worten auf die großen 
politischen und kriegerischen Erfolge, aber auch auf die 
schweren Opfer und Leiden unseres Volkes im verflossenen 
Jahre hinwies. Es folgten Begrüßungen eines Ve rtreters 
der Stadt Stuttgart und des Vorsitzenden des Landesver 
bandes Württemberg, Baumeister Busch, Stuttgart. Den 
Bericht über die Tätigkeit des Bundesvorstandes im Jahre 
1917, der den Teilnehmern auch gedruckt überreicht wurde, 
erstattete Verwaltungsdirektor Dr. F roebner, Berlin. Er 
erläuterte dabei ausführlich die Stellungnahme des Bundes 
vorstandes zu den angekündigten Entwürfen zum Arbeits 
kammergesetz und zur Beseitigung des § 153 R. O. G. 
und beschäftigte sich dann mit den Wünschen, die der 
Vorstand hinsichtlich der Entlassung der Arbeiter beim Frie- 
densschlußbei den maßgebenden Stellen zum Ausdruck ge 
bracht hat. Weiterhin wurde über die Wirkungen des Hilfs 
dienstgesetzesund die wünschenswerte gesetzliche Regelung 
des Tarifvertragswesens berichtet, dann zu den das Bauge 
werbe allein betreffenden Fragen übergegangen und eine 
Dresden, geleitet wurde, erstattete der Syndikus des 
Bundes, Herr Gottschalk den Geschäftsbericht für das 
Jahr 1917. Der Berichterstatter schilderte in diesem ein 
gehend die allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse, 
welche die Lage des Baugewerbes im Berichtsjahre be 
stimmten, und die durch die Ausführung des im Rahmen 
des Hindenburgprogramms enthaltenen Bauprogramms 
gekennzeichnet werden. Es gelangten zu ausführlicher 
Darstellung die Arbeiten des Wirtschaftsbundes, die er 
in Ausführung seines Programms und in Wahrung der In 
teressen des Baugewerbes gegenüber den Bauauftragge 
bern sowie den Baustoffindustrien im Jahre 1917 in An 
griff genommen und durchgeführt hat. Insbesondere sind 
hierbei zu erwähnen die Bestrebungen zur Einführung 
einheitlicher Ausschreibungsbedingungen sowie 
zur Schaffung von einheitlichen Kalkulationsgrund 
sätzen. Einen besonders breiten Raum im Bericht be 
anspruchte die Wiedergabe der Maßnahmen des Wirt 
schaftsbundes in der Zementfrage, bei welchen der 
Wirtschaftsbund gemeinsam mit den übrigen Verbänden 
der am Zementverbrauch beteiligten Gewerbe vorgegan 
gen ist und mit denen gemeinsam er den zur Gesamt 
vertretung der Zementverbraucherinteressen bestimmten 
Zementverbraucher-Verband gegründet hat. Bei
	        
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