Full text: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen (1917/18)

1./15. Juli 1918. 
BAUZEITUNG 
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III. Preis, Kennwort: „66 und 77 qm“ 
Verfasser: Ludwig Bührer, Architekt und Ernst Röper, Architekt, Stuttgart. 
und zementähnlicher Baustoffe haben ergeben, dass das 
Zement-Pulver beim Anrühren mit Wasser hydrolytisch 
Kalziumhydroxid abspaltet und dann allmählich in Kal 
ziumkarbonat übergeht, ferner entstehen kolloide Substan 
zen, welche langsam koagulieren und erhärten; ausser 
dem entstehen noch andere kristalloide Verbindungen, 
wahrscheinlich Erdalkalisilikate, die aber von untergeord 
neter Bedeutung sind. 
Die Erkenntnis all dieser Vorgänge ermöglicht uns, 
Ersatzbaustoffe zusammen zu setzen, welche zum mindes 
ten gleichwertig der früher im Handel frei zu habenden 
Baustoffe sind. 
Das Nächstliegende ist die Verwendung von Trass 
mit gewöhnlichem Kalk. 
Professor Förster hat kürzlich in einem Aufsatz in 
der Zeitschrift „Armierter Beton“ die Verwendung von 
Trass mit Kalk sehr befürwortet. So beachtenswert 
dieser Vorschlag heute ist, verkennt der Verfasser jener 
Abhandlung die heutigen Transportschwierigkeiten. Dem 
nach beschränkt sich die Verwendung von Trass nur 
auf den beschränkten Umkreis der Fundstellen des Trasses, 
als welche in Betracht kommen: das Rhein-, Main- und 
Brohltal, sowie das Riess. 
Unsere Aufgabe ist es, unser Augenmerk auf die 
Baustoffe zu lenken, welche in Verbindung mit leicht 
erreichbaren und bekannten Baustoffen hydraulische Eigen 
schaften aufweisen. Es kommen in Betracht hiefür aus 
ser Trass, Hochofenschlacken - Ziegelbrocken und evtl, 
auch gesinderte Kohlenschlacke. Die Verwendung von 
Trass ist bei uns süddeutschen Technikern nicht so ge 
läufig, wie ich es mir wünschen möchte. Ja nicht selten 
begegnet man mir in Fachkreisen anlässlich der Erwähn 
ung von Trass, mit der Frage: Was ist denn eigentlich 
Trass und wie wird er verwendet? 
Ich fühle mich vorläufig nicht veranlasst, einen Pro 
paganda-Aufsatz über Trass zu schreiben, und gehe da- 
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111. Preis, Erdgeschoß-Grundriß, Kennwort; „66 und 77 qm“ 
Verfasser; Ludwig Bührer, Architekt und Ernst Röper, Architekt, Stuttgart.
	        

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