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BAUZEITUNG
Nr. 3/4
weise unmittelbar außen vor dem Osthofentor einen
hohen, häßlichen Wasserturm erbauen lassen, der den
ganzen Eindruck des Tors vernichtet, und vor dem ehe
maligen Ulrichertor stehen, den prächtigen Blick von
Süden nach der Altstadt teilweise verdeckend, das Schlacht
haus und eine Maschinenfabrik ohne Zweifel am fal
schen Platz.
Aufgabe des Wettbewerbs war es nun, Vor
schläge für die Ausgestaltung der alten Umwallung
zu liefern, und anschließend nach außen „bis wenigstens
1 km vor die Tore“ den Bebauungsplan für die
äußere Stadterweiterung zu entwerfen. In der Alt
stadt sollte nichts geändert oder bearbeitet werden, aus
genommen für den Fall, daß neue Wall- und Straßen
durchbrüche eine Fortsetzung bis zum Stadtkern erfor
derlich machten. Sonst ließ das Programm weitesten
Spielraum. Verlangt war der allgemeine Stadterweiter
ungsentwurf im Maßstab 1—5000, die Umwallung mit
allenfallsigen Aenderungen zum Stadtkern in 1—2500,
ein Teilstück der Umwallung mit einem neu geplanten
Durchbruch beim Steingraben, samt anschließender Be
bauung, in 1-250 „samt allen Einzelheiten“, Normalschnitte
der wichtigsten Straßenformen, und endlich 5 Schaubilder
über besonders bemerkenswerte Stücke aus dem Qesamt-
entwurf. Leider waren die Unterlagen ziemlich mangel
haft, so daß es notwendig war, wallte man erfolgreich
sich beteiligen, einen Teil der Zeit für die Geländebe
sichtigung, die dringend erforderlich war, zur örtlichen
Ergänzung der Planunterlagen zu verwenden.
Es wird wohl wenige Teilnehmer gegeben haben, denen
sich bei der Arbeit nicht der Gedanke aufdrängte, daß
der Umfang des Gebiets mit seiner Forderung, mindestens
1 km vor die Tore ßaugebiete festzulegen und sogar
noch weiter hinaus neue Anschlußmöglichkeiten nachzu
weisen, für die voraussichtliche Entwicklung der Stadt
viel zu groß war; denn ohne besonders dichte Bebau
ung wäre es möglich, in dem so begrenzten Gebiet
100030 Einwohner unterzubringen, also das 5—öfache
der jetzigen Einwohnerzahl! Das war wohl auch der
Grund, warum die meisten Entwürfe das Augenmaß für
die gegebenen Verhältnisse verloren und ganz nach groß
städtischen Mustern arbeiteten. Diesen Mangel der Pro
grammforderung rügt selbst das Preisgericht; es schreibt
in seinem Urteil über die Entwürfe: „Dabei bleibt fest
zustellen, daß die Bedingung eines Umkreises von min
destens 1 km vor den Toren für die Entwurfsskizze fast
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Bebauungsplan-Wettbewerb der Stadt Soest in Westfalen.
Preisgekrönter Entwurf von Katastergeometer Linkenheil in Schramberg und Regierungsbaumeister Schäfer in Ulm.