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BAUZE1TUNQ
Nr. 37/39
ortißs der Sche/öen
//7 mm
s,
s.
h
hoch
300
300
3*0
ire/r
*20
*60
*60
275
Vierscheibiges Kastenfenster ohne Kämpfer (niedrige Scheiben).
Die Höhe der Fenstersturze und Brüstungen sind da
bei als veränderlich angesehen. Ein gemauerter Sturz
beansprucht eine Normalhöhe von rund 40 cm. Bei eiser
nen Trägern und Eisenbetonstürzen, die jedoch nur in
Bergbaugebieten verwendet werden sollen, kann die Sturz
höhe auf etwa 25 cm eingeschränkt werden. Für die
Brüstung wird für eine gute Wärmehaltung empfohlen,
die Höhe möglichst nicht unter 1,00 m auszuführen. Eine
Beziehung der Fenstergröße zur Grundfläche des Raumes
nach einem bestimmten allgemein gültigen Verhältnissatz
erscheint widersinnig, da die Beleuchtung nicht nur von
der Raumtiefe, sondern auch von der Oebäudeumgebung
abhängig ist. Im freistehenden Hause muß schon mit
Rücksicht auf eine Verminderung der Wärmeverluste die
Fensterfläche bedeutend kleiner gehalten werden, als im
windgeschützten eingebauten Hause.
Die Fenster mit Scheibengrößen von 30:42 cm kön
nen fast alle Bedürfnisse befriedigen. Da jedoch für man
che städtischen Verhältnisse neben diesen Scheiben auch
noch Fenster mit höheren Scheiben gefordert werden, so
sind auf den Blättern 279 und 289 auch noch Fenster mit
annähernd quadratischen Scheiben dargestellt.
Für Nebenräume sind einflügelige Fenster mit einer
oder zwei Scheiben als normal angenommen, und zwar
sowohl mit den niedrigen Scheiben von 30 cm Höhe, als
auch mit den höheren Scheiben von 38 cm Höhe, damit
die Scheiben der Nebenraumfenster mit denen der übrigen
Fenster übereinstimmen. Die Scheibenhöhe von 40 cm
konnte des geringen Höhenunterschiedes wegen, um die
Anzahl der Normen möglichst zu beschränken, fortge
lassen werden, da die Fenster mit nur ein bis zwei Schei
ben von 38 cm Höhe ohne Störung der Einheitlichkeit
neben Fenstern mit 40 cm hohen Scheiben verwendet wer
den können. Während die Wohnraumfenster sowohl als
einfache wie als Kastenfenster ausgebildet worden sind,
sind für die Nebenräume nur einfache Fenster als nor
mal bezeichnet worden.
Für die Fensterflügel sind in den ersten Entwürfen
zwei verschiedene Holzstärken angegeben worden, doch
erscheint es bei einer Massenfabrikation ratsamer, nur eine
einzige Stärke für alle Flügel festzusetzen. Diese ist jetzt
für alle Flügel mit 36 mm angenommen worden. Abwei
chungen von 1 mm mehr oder weniger sollen zugelassen
werden; mit Rücksicht auf die verschiedenen Rohholzstär
ken, mit denen man zu rechnen hat. Die Differenz in den
Stärken muß aber so ausgeglichen werden, daß die Falz
tiefe mit 24 mm bei allen Flügeln beibehalten wird, um
ein beliebiges Auswechseln der Flügel zu ermöglichen.
Die Abmessungen der Fensterrahmen und Sprossen
sind im allgemeinen vom ersten Entwurf übernommen
worden. Die Breite des Falzes für die Glasscheiben ist
an den Rahmen aber überall auf 8 mm eingeschränkt wor
den, während im ersten Entwurf am Rahmen 10 mm Tiefe
vorgesehen gewesen sind. Da jedoch eine Anlagefläche
für das Glas von 7 mm für ausreichend gehalten wird und
die Falzbreite bei den Sprossen nur 8 mm betragen kann,
so wird dieses Maß der Einheitlichkeit wegen auch für die
Glasfalze der Fensterrahmen bestimmt. Die Breite des
Blendrahmens ist auf 75 mm vermindert worden. Die
Stärke der Blendrahmen, die bisher mit 36 mm vorge
schlagen worden ist, soll nicht durch die Normen festge
legt werden; es sollen auch größere Stärken zugelassen
sein, damit auch grobgewachsenes Holz, das größere
Stücke bedingt, für die Blendrahmen zu verwenden ist.
Die beiden für den Fußpunkt des Blendrahmens schon im
ersten Entwurf aufgenommenen Ausführungsarten werden
beibehalten. In den Darstellungen der Gesamtfenster sind
die Blendrahmen auf die Sohlbank aufgesetzt, da diese An
ordnung zurzeit am meisten befürwortet wird.
Die zweiflügeligen Fenster sind auf allen Blättern mit
aufgehender Schlagleiste konstruiert worden. Die festen
Pfosten sind wenig beliebt und ergeben nur unwesentliche
Ersparnisse. Es werden deshalb nur die Flügel oberhalb
des Kämpfers mit festem Pfosten gebildet. Hier verbilligt
der feste Pfosten den Beschlag, ohne hinderlich zu sein.
Das Kämpferprofil ist, um an Holz zu sparen, ohne den
im ersten Entwurf vorgesehenen Wulst dargestellt und hat
auf vielseitige Anregung eine Tropfkante erhalten.
Die Breite des Lattenbrettes wird unbestimmt ge
lassen, da die Ausführungsart der Fensterbrüstung ver
schiedenartig erfolgt und die Mauerstärke wechselt.
Sonderdrucke der Normenblattentwürfe können vom
Normenausschuß der Deutschen Industrie, Berlin NW 7,
Sommerstraße 4 a, zum Preise von 50 Pfg, für das Stück
bezogen werden.
Das Baumaterial der Sparbauweise
unter besonderer Berücksichtigung von Hohlsteinen
und Hohlplatten aus Pressen,
Ein Schlagwort ist geprägt „Sparsame Bauweise“.
Aber falsch wäre das Bestreben, wenn die Sparsamkeit so
verstanden würde, daß man derselben dadurch zu ge
nügen versucht, an den Außenwänden einige hundert
Mark zu sparen, um dann später Jahr für Jahr mehr als
das doppelte an Brennstoffkosten aufzuwenden. Es kann
daher nicht dringend genug gewarnt weiden, irgend eine
Sparbauweise anzuwenden, ohne dieselbe in wärme-
technisclier Hinsicht zu prüfen. In statischer Hin
sicht genügen die Bauweisen fast in allen Fällen den ge
stellten Anforderungen, wenigstens soweit sie den Wand
bau betreffen. Bezüglich der Materialauswahl für den
Wandbau ist das Material zu bevorzugen, welches mine
ralisch und zugleich porös und nicht hygroskopisch ist