Süd- und mitteldeutsche
Heue folge der Bauzeitung für Württemberg, Baden, fjessen,
Elsaß-Lothringen.
Gegründet als Württembergische Bauzeitung im lahre 1904.
Inhalt: Wettbewerb zur Erlangung von Vorentwürfen für demBw>*i^'K< n dererholungs-
heims in Berg, Gern. Hemigkofen. — Sparsame Bauweise „.«nft^AjV'ärmewlrtschaft,
— Rundschau. — Vereinsmitteilungen. — Briefkasten.«- Ersatzitfti; Massivdecken
Wettbewerb
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An Preisen -witäl-ausgesetzt;
Alle Rechte verhehaltee.
zur Erlangung von Vorentwürfen für den Ban eines
Kindererholungsheims in Berg, Gemeinde Hemigkofen
am Bodensee, OA. Tettnang.
Im April 1919 lud die Stadt Stuttgart sämtliche reichs-
deutschen Architekten, welche zur Zeit des Ausschreibens
in Württemberg ansässig waren, zu diesem Wettbewerb ein.
Es wurden verlangt:
1. Ein Lageplan 1:500 mit Einzeichnung der Bau
anlage mit Dachausmittlungen und der gärtnerischen An
lagen ;
2. die Grundrisse sämtlicher “Stockwerke mit Haupt
massen und Angabe der Zweckbestimmung und des Flä
cheninhalts der Räume 1: 200;
3. die drei Hauptansichten der Gebäudeanlage 1: 200;
4. die zur Klarlegung des 1 Entwurfs nötigen Schnitte
mit Haupthöhenmassen 1:200;
5. ein Schaubild in einfacher Darstellung, nicht größer
als im Maßstab 1:100 für die dem Standpunkt des Be
schauers am nächsten liegende üebäudekante, von nor
maler Augenhöhe aus gesehen. Der Standpunkt ist im
Lageplan anzugeben;
6. ein Kostenüberschlag mit leicht prüfungsfähiger
Massenberechnung nach cbm umbauten Raums vom Fuß
boden des Untergeschosses bis Deckengebälkoberkante
des obersten Stockwerks, einschließlich ausgebautes Dach
geschoß. Als Preis sind 60 Mk./cbm anzunehmen;
7. ein kurzer Erläuterungsbericht zur Klarlegung des
Entwurfs;
B. ein Verzeichnis der eingereichten Stücke.
ein I. Preis zu 4000.— Mark,
ein II. Preis zu 3000.— Mark,
ein III. Preis zu 2000.— Mark,
und für drei Ankäufe je 1000.— Mark.
Eine andere Verteilung der ausgesetzten Summe von
12 000.— Mark blieb dem Preisgericht Vorbehalten.
Aus dem Bauprogramm: Die Gruppierung der Ge
bäude und die gärtnerische Anlage soll sich harmonisch
in das landschaftliche Bild einfügen. Die Gebäudehöhe
soll möglichst nicht mehr als zwei Stockwerke betragen.
Das ortsübliche Dach ist flach (Dachneigung etwa 40
Grad) mit starkem Dachvorsprung am Giebel und an der
Traufe. Bei der Grundrißanordnung ist möglichst zu be
rücksichtigen, daß die Tagräume sowie die Schlafsäle für
Mädchen und Knaben getrennt sind und mit den Tag-
Träumen, Terrassen für Liegekuren, nach Süden, Südwesten
oder Südosten gelegen, verbunden sein sollen. Koch-
und Waschküche mit Nebenräumen sind so anzuordnen,
daß das Heim nicht durch Lärm und Gerüche belästigt
wird, die Unterbringung dieser Räume in besonderem
mit dem Hauptgebäude durch einen Gang verbundenen
Gebäude wird freigestellt. In diesem Fall wären die
Wohnung für den Hausmeister, die Räume für die Köchin
und mindestens zwei Küchenmädchen ebenfalls dort vor
zusehen. Die Isolier- und Krankenstation ist möglichst
so anzuordnen, daß völliger Abschluß vom Heim ermög
licht wird. Auch hier wird Anlage in besonderem Ge
bäude freigestellt. Konstruktion und Material müssen dem
Zweck des Gebäudes, der Höhenlage und dem Seeklima
entsprechen, sind im übrigen durchaus freigegeben. Es