Full text: Süd- und Mitteldeutsche Bauzeitung (1919/20)

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BAUZEITUNO 
Nr. 16/17 
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Zusammenfassung 
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Bauplan vom Kraftwerk. 
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Die gesamten Tiefbauarbeiten sind als Notstandsarbei 
ten durchgeführt worden, und nach dem sogenannten 
Selbstkostenverfahren in verschiedenen Losen größtenteils 
an hiesige Unternehmer vergeben gewesen. Sie waren 
in der Hauptsache bis Mitte Januar 1920 beendet. Die 
Bau- und Absprießmaterialien hat die Bauherrschaft be 
schafft und auf die Baustelle geliefert. An Portlandzement 
ist teils einheimischer, teils Schweizer, der erstere von der 
Zementverkaufsstelle Stuttgart und dem Zementwerk 
Balingen, verwendet worden. Der Traß stammt vom 
Nettetal, Kies und Sand von städt. Baggereibetrieb. Das 
erforderliche Rundeisen, mit Ausnahme desjenigen für den 
Eisenbetondruckkanal, ist unter der Hand aufgekauft 
worden. 
Die Bauausführung gestaltete sich äußerst schwierig, 
nicht nur wegen der Baumaterialienbeschaffung, der Kreu 
zung der vielerlei Röhrenfahrten aller Art in den Bau 
gruben, sondern auch deshalb, weil sich die gesamten 
Bauarbeiten in der einzigen Hauptverkehrsstraße vom 
Bahnhof nach dem Stadtinnern abspielten; dazu in einer 
Zeit, wo der Wagenverkehr wegen des Herbstes am 
stärksten war. 
Außerdem waren für das Kraftwerk umfangreiche 
Felssprengungen vorzunehmen. 
Die Kosten des LJnternehmens sind veranschlagt ge 
wesen nach den Friedenssätzen von 1914 
für den tiefbaulichen Teil zu rund .... 40 000 Mk. 
„ „ masch. und elektr. Teil zu rund . . 15 000 Mk. 
Bei Beginn der Bauarbeiten wurde mit einer 4/ fachen 
Verteuerung, d. h. mit einer Gesamtbausumme von etwa 
235 000 Mk. gerechnet. Die tatsächlichen Ausführungs 
kosten sind aber bedeutend höhere. Sie belaufen sich auf 
etwa 350 000 Mk. Somit kommt eine rohe PS. zu stehen 
auf 3800 Mk. bei 800 Sek.-Ltr., auf 6000 Mk. bei 500 
Sek -Ltr. W. M. 
Die Druckleitung aus Eisenbeton ist von der Firma 
Tiefbau- und Eisenbetongesellschaft G. m. b. H. in Stutt 
gart rasch und gut durchgeführt worden. Diese Firma 
hatte die erforderliche Eisenarmierung selbst zu liefern. 
Die Turbinenanlage samt Zubehör, nämlich den Anschluß- 
und Uebergangsröhren an den Eisenbetonkanal, dem Ab 
sperrschieber, Saugrohr, Schwungrad und Oeldruckregu- 
lator hat die Firma Escher Wyss, Turbinenfabrik in 
Ravensburg, geliefert. Der Generator ist unter der Hand 
vom städt. Elektrizitätswerk aufgekauft worden, ebenso 
hat die elektrische Einrichtung das Elektrizitätswerk be 
sorgt. 
Oertliche Bauaufsicht übte der Bauwerkmeister J o o s 
beim städtischen Tiefbauamt aus. 
Aus der Volkshausbewegung. 
Die Fälle, in denen namhafte Summen für Volkshäuser 
gestiftet und von Städten bewilligt werden, mehren sich 
trotz der schlechten Zeiten in erfreulicher Weise. Der 
Deutsche Volkshausbund, dessen Geschäftsstelle Berlin- 
Wilmersdorf, Hildegardstraße 28, gibt seinen Mitgliedern 
gerne Auskunft, wo die Absicht besteht, Volkshäuser zu 
errichten, verfolgt die Entwicklung in einer besonderen 
Abteilung seiner Geschäftsstelle. Aus der letzten Zeit 
seien einige solcher Stiftungen erwähnt: 
Baden-Baden: Bewilligung von Mk. 425 000.— zum 
Ankauf eines Volkshaus-Grundstückes. 
Mainz: Stiftung von Mk. 20 000.— für einen Volks 
hausbaugrundstock. 
Oberlenningen-Teck: Stiftung von Mk. 300 000.-— zur 
Erichtung eines Volkshauses durch die Firma Dr. 
A. Scheufeien. 
Spandau: Bewilligung von Mk. 375 000.— zum Ankauf 
eines Volkshaus-Grundstückes. 
Vorträge über die Prüfung der Baustoffe. 
Diese von der Materialprüfungsanstalt der Techni 
schen Hochschule Stuttgart veranstalteten Vorträge (Leiter 
Prof. R. Baumann und Ingenieur O. Graf) beginnen am 
11. Mai und sind dafür 10 Abende vorgesehen. Näheres 
aus der Bekanntmachung im Inseratenteil.
	        
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