Süd- und mitteldeutsche
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Heue folge der Bauzeitung für Württemberg, Baden, fassen,
eisaB-üothringen.
Gegründet als Würtlembergisdie Bauzeitung im Jahre 1904.
Inhalt: Haus Welz. — Wettbewerb für die Gestaltung des Bahnhofvorplatzes in Stutt
gart. — Ergebnis des Gmünder Wettbewerbs.— Wettbewerb für die künstlerische
Ausgestaltung der Aussichtsplatte an der Eduard Pfeifferstr. — Neckarkanal.
Rundschau. — Vereinsmitteilungen. — Briefkasten.
Alle Rechte Vorbehalten.
Haus Welz.
Das Haus wurde von Mai 1914 bis April 1915, also
im Wesentlichen während der Kriegszeit, erbaut.
Zimmer- und Schreinerarbeit führte der Bauherr selbst
aus. Die Fassade ist im Erdgeschoß aus Werkstein von
Zaberfeld, in den oberen Stockwerken auf Backstein
mauerwerk geputzt, die Erkerpfeiler und Fensterumrahm
ungen im 1. und 11. Stock ebenfalls von Werkstein, das
Dach mit braunen Pfannen eingedeckt. Die Baukosten
beliefen sich auf 68000 Mark. — Es war einmal!
Wettbewerb für die Gestaltung des Bahnhof-
Vorplatzes in Stuttgart.
(Auszug aus der öffentl. Sitzung des Gemeinderats v. 8. Juli 20).
Zur Erlangung von Entwürfen für die Ausgestaltung
des Bahnhofvorplatzes und für die Führung der Straßen
bahnlinien ist vom Ge
meinderat schon im Herbst
1919 die Veranstaltung
eines öffentlichen Wett
bewerbs in Aussicht ge
nommen worden. Hiezu
war ein Gesamtkostenauf
wand von Mk. 18000 vor
gesehen, worunter Mk.
13000 für Preise, und
zwar Mk. 6000 für einen 1.,
Mk. 4000 für einen 2.
und Mk. 3000 für einen
3. Preis. Die inzwischen
eingetretene Geldentwert
ung macht die Erhöhung
der Preise notwendig. Es
werden jetzt insgesamt
Mk. 22000 dafür ausge
setzt, und zwar für einen
1. Preis Mk. 8000, für
einen 2. Preis Mk. 6000
und für einen 3. Preis
Mk. 3500, sowie für 3 An
käufe je Mk. 1500. Auch
die Kosten für die Be
schaffung der Unterlagen
sind inzwischen stark ge
stiegen, ebenso muß das
Honorar für die Preis
richter wesentlich höher
als früher vorgesehen werden. Die Gesamtkosten des
Wettbewerbs berechnen sich demnach auf rund Mk. 37 000,
woran die Eisenbahnverwaltung und die Stuttgarter Straßen
bahnen je Mk. 13000 tragen, während der Rest auf die
Stadtgemeinde entfällt.
Auf den Vortrag von Bürgermeister Sigloch beschließt
der Gemeinderat entsprechend demAntrag der Bauabteilung,
den Wettbewerb nunmehr zu veranstalten und in der ur
sprünglichen Zusammensetzung des Preisgerichts, das aus
dem Vorsitzenden, Bürgermeister Sigloch und aus den
Herren Professor Högg-Dresden, Architekt Professor
Jansen-Berlin, Direktor Stahl von den städt. Straßen
bahnen in Düsseldorf, Baurat Maier und Direktor Nägele
von der Eisenbahngeneraldirektion Stuttgart, Straßenbahn
direktor Baurat Lörcher, hier, Baurat Gemeinderat
Heim, hier, Oberbaurat Dr. Maier, hier, und Stadtbaurat
Mu es mann, hier, besteht, keine Aenderung eintreten
zu lassen.
Ergebnis
des Gmünder Wett
bewerbs.
Es waren 33 Entwürfe
eingelaufen. Professor P.
Bonatz und Architekt F.
Scholer, Stuttgart, wurde
der erste Preis für Ent
wurf „50 Jahre zu spät“
zuerkannt.
Je einen Preis von 2500
Mark erhielten Dipl.-Ing
Alfred Schmidt, Stuttgart,
Kennwort „Grünstreifen“;
Dipl.-Ing. Rieh. Docker u.
Reg.-Baum. H. Keuerleber
Stuttgart, Kennwort „See
hund"; Dr. ing. H. Ströbel,
Reg.-Baumeist., Stuttgart,
Kennw. „Gaudia mundi“.
Für je 1000 M. wurden
angekauft: „Dem First die
Krone“ von' Reg.-Baum.
H. Herkommer u.Th. Bul-
ling, Architekten, Stuttgart;
„Frische Luft“ von Dipl.-
Ing. Gerh. Plank, Stutt
gart; „Wechselwirkung“
von Linder 6c Motz, Ar-
Haus Welz, Stuttgart, Möhringerstr. 77.
Entwurf und Bauleitung: Reg.-Baumstr. Alfred Bihl,
früher Bihl <& Woltz, Stuttgart.