Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

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blitzende Bogen schmückt, der aber auch den Chören 
der Musen sich zugesellt, und der die zerschellten 
Glieder durch heilende Kunst erquickt. — 
Neptun. 
So wie die hohen Göttergestalten Pontus, Ocea« 
Nils, und Nereus in Schatten zurückgewichen sind, 
steigt nun in herrschender Majestät Neptun empor r 
den mächtigen Dreizack in der Hand, womit er die 
empörten Wogen ebnet, daß auf der stillen Mce- 
resfläche sich sanfte Furchen bilden. 
Was schnell sich fort bewegt, ergötzt den Herr 
scher der Wasserwegen; zu Lande lenkt er Roß und 
Wagen; und auf dem Meere sind die schnellen 
Schiffe seine Lust. — Er schlug die Erde mit sei 
nem Dreizack, da sprang das Roß hervor. — 
Mit der Medusa erzeugte er den geflügelten 
Pegasus, der »och aus ihrem Blute hervorsprang, 
als sie vom Perseus enthauptet ward. — Ceres ver 
wandelte sich in ein Pferd, um seiner Umarmung 
zu entfliehen, allein er verfolgte sie in ähnlicher 
Gestalt, und zeugte mit ihr den Arion das edelste, 
mit der Schnelligkeit des Windes begabte Rost, das 
Könige und Helden trug, und bei den Kampfspielen in 
Griechenland seine» Reiter abwarf, und selbst für 
sich den Preis davon trug. 
Wir sehen in diesen Dichtungen die Thicrwclt 
mit der Götterwelt immer nahe verknüpft. — Das 
Thier wird als ein hohes Sinnbild der Natur be-
	        
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