Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

_ - -- - 16 5 
Jeder Ausdruck odii Majestät und Würde ver 
einigte sich in diesem Meisterwerk der Kunst, — 
man sahe den Gott, mit dessen Lächeln fich der 
Himmel aufheitert — und der mit dem Wink seiner 
Augenbraunen, und mit dem Nicken seines Hauptes 
den großen Olymp erschüttert. 
Die Bildsäule war in kolossalischer Größe aus 
! Gold und Elfenbein verfertigt; — in der Rechten 
hielt der Gott eine Viktoria, in der Linken den künst 
lich gearbeiteten Zepter, auf dessen Spitze ein Ad 
ler saß. — Auf dem goldenen Mantel waren die 
mannichfaltigcn Gattungen der Thiere und Blumen 
in schimmernder Pracht gebildet. 
Der Thron des Gottes glänzte von Gold und 
Edelsteinen —zu Jupiters Haupt und Füßen, und 
an den Wänden des Tempels waren fast alle mytho 
logische» Dichtungen der Alten in erhabener Arbeit 
dargestellt. — Die Majestät der ganzen Götterwelt 
»ingab den Thron und die Bildsäule des Jupiter, 
die von dem Fußboden bis zum Gewölbe des Tem 
pels reichte. 
Bei Olimpia wurden auch dem Jupiter zu Eh 
ren alle vier Jahre die Olympischen Spiele gefeiert. 
Der Zwischenraum von einer Feier dieser Spiele 
bis zur andern hieß eine Olympiade, und in ganz 
Griechenland bediente man stch dieser Zeitrechnung 
»ach Olympiaden, weil die Olympischen Spiele die 
allgemeinste Aufmerksamkeit auf stch zogen, und un 
ter allem, woran stch die Einbildungskraft bei der
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.