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Jeder Ausdruck odii Majestät und Würde ver
einigte sich in diesem Meisterwerk der Kunst, —
man sahe den Gott, mit dessen Lächeln fich der
Himmel aufheitert — und der mit dem Wink seiner
Augenbraunen, und mit dem Nicken seines Hauptes
den großen Olymp erschüttert.
Die Bildsäule war in kolossalischer Größe aus
! Gold und Elfenbein verfertigt; — in der Rechten
hielt der Gott eine Viktoria, in der Linken den künst
lich gearbeiteten Zepter, auf dessen Spitze ein Ad
ler saß. — Auf dem goldenen Mantel waren die
mannichfaltigcn Gattungen der Thiere und Blumen
in schimmernder Pracht gebildet.
Der Thron des Gottes glänzte von Gold und
Edelsteinen —zu Jupiters Haupt und Füßen, und
an den Wänden des Tempels waren fast alle mytho
logische» Dichtungen der Alten in erhabener Arbeit
dargestellt. — Die Majestät der ganzen Götterwelt
»ingab den Thron und die Bildsäule des Jupiter,
die von dem Fußboden bis zum Gewölbe des Tem
pels reichte.
Bei Olimpia wurden auch dem Jupiter zu Eh
ren alle vier Jahre die Olympischen Spiele gefeiert.
Der Zwischenraum von einer Feier dieser Spiele
bis zur andern hieß eine Olympiade, und in ganz
Griechenland bediente man stch dieser Zeitrechnung
»ach Olympiaden, weil die Olympischen Spiele die
allgemeinste Aufmerksamkeit auf stch zogen, und un
ter allem, woran stch die Einbildungskraft bei der