Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

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gastfreuitbliche Kutte noch immer tms den Flutben 
hervorragte, und zum Erstaunen ihrer allen Bewoh 
ner stch in einen prächtigen Tempel verwandelte. 
Als nun Jupiter den gastfreundlichen Alten be 
fahl, sich eine Gabe von ihm zu erbitten, so war 
Philemons und Baucis höchster Wunsch: in jenem 
neurntstandenen Tempel, dem Jupiter, dem Be 
schützer des Gastrcchks, und dem Belohn« der 
Gastsreundschastlichkcit, zu opfern, und sein Prie 
sterthum zu verwalten. 
Diese Bitte ward ihnen gewahrt, und.noch ein 
Wunsch verstattet; — allein dem glücklichen Paar 
blieb nichts mehr zu wünschen übrig, als: beide jil 
gleicher Zeit zu sterben. — Auch dies geschah. 
Zwei Bäume, eine Eiche und eine Linde, die den 
Tempel beschalteten, wurden noch lange nachher zum 
Andenken des fromme» Paars Philemon und Bau- 
eis genannt. 
In diesen und ähnlichen Sagen der Vorwelt 
erkannte »nd verehrte man die furchtbare uud wohl 
thätige Macht der Gottheit. —- Dem gastfreund- 
schaftlichen Jupiter wurde« allenthalben Altäre er 
richtet. — Die ankommenden Fremden standen un. 
ler seinem Schutze ; — einem Gastfreuud betrachte 
te man als heilig und unverletzlich ; — man verehr 
te unter den Gästen und Fremdlingen die Götter, 
welche selber zum öftern vom Himmel herabgcstie« 
gen waren, und unter dieser Gestalt den Menschen 
sich offenbart hatte». 
M
	        
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