Full text: Götterlehre oder mythologische Dichtungen

20 3 
verletzlich war, tief in die Erde, und walzte einen 
ungeheuren Stein darüber. 
Zum Labn für seine Arbeit tauchte er i» das 
vcrgoßene Blut der Hydra seine Pfeile, die durch 
da-! tödtliche Gift nun doppelt furchtbar waren, und 
über ihren Besitzer, selbst durch seines Feindes Tod, 
dereinst noch Qual und Verderben bringen sollten. 
Wenn unüberwindlicher Mutb und Standhaftig- 
feit, bei der Ueberwindung unzähliger Hindernisse 
und immer erneuerter Gefahr, irgend durch ein 
treffendes Sinnbild bezeichnet wird, so ist cS in 
dieser Dichtung von dem Siege deS Herkules über 
das vielköpfigte Ungeheuer. — Alte und neuere 
Dichter haben daher dieß Bild auch stets genützt, 
weil eS sich durch kein bedeutendere- ersetzen läßt. 
Der ErymanthischeEber. 
Ei» ungeheurer Eber auS dem Erymantbischcn 
Gebürge verwüstete die Fluren von Arkadien. — 
Dem Eurystheus war dieß erwünscht, um den Her 
kules zu einer neuen gefährlichen Unternehmung 
auszuschicken. Dem Ucberwinder des Ncmäischen 
Löwen, und der vielköpfigten Hydra, war eS ein 
Leichtes, den Eber zu sangen, welchen er gebunden 
dem EurystheuS brachte , der vor Schrecken über den 
Anblick des Ungeheuer- sich in ein ehernes Faß 
verkroch. 
I» dieser lächerlichen Stellung ist Eurystheus 
auf einem antiken geschnittenen Steine abgebildet.—
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.