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sten Werke des Alterthums verfertigten Umrif, he
be» die mächtigen Sühne der Erde, unter Jupiters
Donnerwagen zu Boden gestreckt, dennoch gegen ihn
ihr drohendes Haupt empor. — Macht ist gegen
Macht empört — einer der erhabensten Gegenstände,
den je die bildende Kunst benutzte.
Daraus, daß in den mythologischen Dichtungen
die Giganten den Göttern entgegengesetzt werden,
sieht man auch, daß die Alten den Göttern keine
ungeheure Größe beilegte». Das Gebildete hatte
bei ihnen immer den Vorzug vor der Masse; und
die ungeheuren Wesen, welche die Phantasie sich
schuf, entstanden »nr um von der in die hohe Men-
schenbildunz eingehüllten Götterkraft besiegt zu wer-
den ; und unter ihrer eigenen Unförmlichkeit zu er-
liegeit.
Gerade die Vermeidung des Ungeheuren, das
edle Maaß, wodurch allen Bildungen ihre Gränzen
vorgeschrieben wurde», ist ein Hauptzug in der schö
nen Kunst der Alten ; und nicht umsonst drehet sich
ihre Phantasie iu den ältesten Dichtungen immer
um die Vorstellung, daß das Unförmliche, Ungebil
dete , Unbegränzte, erst vertilgt und besiegt werden
muß, che der Lauf der Dinge in sein Gleis kömmt.
Die ganze Dichtung des Götterkriegcs scheint
sich mit auf diese Vorstellung zir gründen. Uranos
oder die weitausgebrcitctc Himmelswölbniig ließ sich
noch unter keinem Bilde fassen: was die Phantasie
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