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starb. — Wer einen solchen Baum erhielt, dem
dankte die Nymphe ihr Leben. — So ward selbst
die leblose Narur ein Gegenstand des theilnrhmendcn
Wohlwollens der Sterbliche».
Satyrn.
In das Dunkel des Waldes versetzt die Dich»
tung auch die Satyrn mit Hörnern und Ziegen»
fußen. Diese Wesen machen gleichsam einen
Schlußpunkt für die Thierwelt und die Menschen
welt, worin sich das Getrennt« in einer neuen
Erscheinung spielend wieder zusammen findet.
ES ist der leichte Ziegenfüß, welcher sich in
dieser Dichtung scherzend der Menschcnbildnng an
schmiegt. — Jugendliche Schalkhaftigkeit, und un
besorgter Leichtsinn zeichnen dir Bildung dieser We
hn aus, welche, obgleich sterblich, dennoch durch
eine höhere Natur, über die Sorgen und den Kum
mer der Menschen erhaben sind.
Die bildende Kunst stellte erst diese Wesen der
Phantasie dem Auge dar; und der Glaube an ihre
Wirklichkeit mußte sich desto langer erhalte«, weil
»ach den VolkSbegriffcn, keiner ungestraft eine
Lymphe oder einen Waldgott sehen durfte.
Statt also dem wirklichen Daseyn dieser Wesen
»»chjuforschen, suchte vielmehr rin jeder vor ihrer
"»vermutheten Erscheinung in einsamen Gegenden
zu hüten; und nur der begeisterte Dichter
hhe i'm Gefolge deS Bachus, auf dem einsamen