dennoch «m Ende nicht mit Macht, sonder» mit
List erobert werden mußte.
Auf den Rath des Ulysses wurde nehmlich eia
ungeheuer großes hölzernes Pferd gebaut, in dessen
Bauch die He'den sich versteckten, während daß das
Heer der Griechen sich auf die Schiffe begab, unh
die Küste von Troja zum Schein verließ. — Nur
Sinvn blieb zurück, und stellte sich als ein Flücht
ling, der von den Griechen verfolgt, bei de» Tro.
janern um Schutz und Hülfe flehte, und gleichsam
wie ein Geheimniß ihnen entdeckte, daß daS hölzerne
P erd erbaut sey, um die Minerva zu versöhnen,
weil die Griechen das Palladium, eine Bildsäule
dieser Göttin, welche daS Unterpfand des Reichs
war, aus Troja entwendet hatten. Hierzu kam
noch , daß der Priester Laokoon, der vor dem Pferde
warnte, und mit dem Spieß in dessen Seite fuhr ,
von zwei großen Schlange», die übers Meer ka
men , mit seinen Söhnen umwunden, und getödtet
ward.
Nach dieser schrecklichen Begebenheit blieb an
Cinons Aussage kein Zweifel übrig ; man eilte
in vollem Jubel dieß neue Unterpfand der Wohlfahrt
deS Reichs in die Stadt zu bringen; Knaben und
junge Mädchen freuten sich, mit an das Seil zu
fassen; man rieß einen Theil der Mauern nieder;
daS Pferd stand mitte» in JliUM. —
Man frohlockte bis tief in die Nacht, und alles
war zuletzt vom Taumel der Freude berauscht, ent.