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Voll Verzweiflung, AmorS Liebe verscherzt zu
bab-'ii , suchte Psyche ihr Dasey» zu vernichten , und
stürzte sich in den nächsten Fluß; allein die Wellci»
trugen sic an das jenseitige Ufer sanft hinüber, wo
Pan, der Gott der Heerde», ihr den Trost gab, daß
sie hoffen dürfe, für ihr Vergeben noch einst Ver
zeihung zu erhalten. — Die Schwestern der Psyche -
aber, welche die Folgen ihres Ratbs wohl vermuthe
tcn , wünschten nun selbst die Stelle der Verstoßnen
rinzunehineu, und stellten sich eine nach der andern
auf dieFelwnsviye, wo sie glaubten, daß dcrZephir
sie nachdem gc»>üuschten Aufenthalt dringen würde»
allein sie stürzten in di« Tiere hinab, und büßten ih»
ren Neid , und den Verrath an ihrer Schwester, mit
dem Tode.
Uin den Amor auszusuchen, schweifte Psyche
vergebens auf der ganzen Erd' umher; sie flehte zu
letzt die Venus selber uin Erbarmung an , welch«
heftig auf sie zürnend, und ans ihre Schönheit ei
fersüchtig , ihr die härtesten Prüfungen, und die
schwersten Arbeiten auferlegte, deren Ausführung
oft unmöglich schien, — und die sie dennoch mit
Hülfe wohlthätiger Weben vollbrachte, welche Amor ,
der sie stets noch liebte, ihr zum Beistände schickte.
Psnche aber mußte lange für ihre Thorheit büßen,
und des verscherzten Glücks erst wieder würdig wer-
h,n. — Zuletzt befahl ihr Venus, selbst in die Un
terwelt hinab,ustcixcn. und von d.r Proserpina eine
Wüchse zu fordern, welche hohe SchönhcitSreitze in