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Uni) so wie die Nacht die Mutter de- Verkor«
gcnen, Unbekannten ist, wie z. B. der Hespcrideu,
die an den entferntesten Ufern des .Oceans die gold«
nen Aepfel bewahren; so läßt die Phantasie die Un
geheuer , wie z. B. den Drachen, der diese golde«
ne Frucht bewacht, dem Meer entstammen.
Allein diese Uegeheucr entstehen nur, um in der
Folge die Tapferkeit und den Muth zu prüfen, und
von Göttercntsiammten Helden besiegt zu werden,
die durch kühne Thaten sich den Weg zur Unsterblich«
seit bahnen.
Die Flüsse.
Auch den Flüssen gab die Einbildungskraft Per«
söulichkeit. — Sie gehören als Söhne des Dceaus
zu den alten Gottheiten, und sind jum Theil in die
folgende Göttcrgeschichte als handelnde Wesen mit
verflochten, wie z. 25. Ekamander, AchelouS,
Pencus, Alphäus, Jnachus.
Die Bildung der Flußgötter giebt zn schönen
Dichtungen Anlaß; der Stammvater eines Volks,
z. B. dessen Ursprung nicht weiter zu erforschen ist,
heißt der Sohn deS Flusses, an welchem feine Nach
kommen wohnen. Durch diese Dichtungen knüpfte
die leblose Natur sich naher ail die Menschen an,
und man dachte sich gleichsam näher mit ihr ver
wandt.
Proteus.
Ein Sohn des Oceans und der Tethys; der Hü«
- ter der Meerkälber; welcher gleich der geheimniß«