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der sich das reichverzierte steinerne Geländer an der jetzt ins Kloster führenden
Trexxe befindet; man sieht daran auf einem Schild folgendes Meisterlichen:
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Das Weite Zeichen gehört dem Conrad oon Schmie, das dritte wahrscheinlich dem
Hans Wunderer.
In der letzten gothischen Zeit wurde dann an den Gewölben verschiedener
älterer Gebäude eine fröhliche» jmit Theil schon mit Renaisianreformen spielende
Malerei angebracht, wie im Kapitelsaal, im Kreuzgang, in der Brunnenkapelle
(1511), im Herrenrefektorium und in der Vorhalle der Kirche (1522).
Hier ist angeschrieben: In laudem Surnmi Regis Triumphatoris MDXXII.
Ferner ist hier anzuführen, was Tobias Wagner, Evangel. Censur der Be-
soldischen Motiven etc. Tübingen 1640, S. 652 schreibt: „Wem das Kloster Maul
bronn bekanndt, der hats können mit seinen Fugen sehen, wie in dein Vorhoss
selbiger schöllen erbauten Kirchen oben im Schwibbogen unter anderen Gemälden
auch eine Gans abgemalt steht, an welcher eine Fläfch, Bralwürst, Vratsxietz und
dergleichen hangen, neben einer zur nassen Andacht wohl gar romponirten Fnga
folgenden Tenors, niit ihrein unterlegten Text, gleichwohl nur den initialidns literis
„A. V. K. L. W. H. All Voll, Keiner Leer, Wein Her“, — worüber wir
J. V. von Scheffel jenes herrliche Gedicht, „die Manlbronner Fuge", verdanken.
„Jm Winlerrrfeklorium
Zu Maulbronn in brm Kloster
Da geht 'was um den Tisch herum,
Klingt nicht wie Paternoster:
Die Martinsgans hat wohlgethan,
Eilfinger blinkt im Kruge,
Nun hebt dir nasse Andacht an
Und Alles stngt dir Fuge:
A. v. K. L. w. H.
Complete pocula!“ u. s. f.
Seit dem Jahr 1847 bis auf die neueste Zeit wurde das Kloster einer durch
greifenden und sehr tüchtigen Restauration unterworfen; gar manche der Räume,
wie das Baienrefektorium, wareir galiz unzugänglich, das Herrenrefektorium stak
tief im Schutte u. f. w. Die Restauration erfolgte auf Kosten des Staates, wo
bei besonders die Architekten Beyttenmiller, Kaxff, Schöll, Weih, Berner, seit 1862
unter der bewährten Oberleitung des Baudirektors von Landauer» thätig waren.
Die Grabsteine.
Noch sind zu erwähnen die vielen Grabplatten, die den Boden verschiedener
Räume bedecken, freilich zum Theil stark oder fast ganz abgetreten sind, vor mehr
als hundert Jahreir abgezeichnet und in einem Band in der Cphoratsregistratur