über den Chor erstreckt und es mühten sich an seiner Balkenlage, die ganz genau
mit der des Hoch- und Buerschiffes übereinstimmt, wenn nicht die Reste dieser Holz
decke, so doch jedenfalls die Schrsubenlöcher dazu an den Unterseiten der Balken
vvrsinden. Von diesen Schraubenlöchern, die sich an den Deckenbalken des Hoch-
und Buerschiffes noch überall mit Händen greifen lasten, ist aber an den Balken
des Chores keine Spur. Wir dürfen gewifz die Vollendung des Chorgewölbes
Kur; vor das Jahr der Einweihung (1178) ansetzen, für welch hohes Alter auch die
mächtige Dicke der Gewölbekaxpen, sowie die Form der Ecksäulen und der Kreuz-
Dir Vorhalle, von innen gesehen.
gurten einstehen. Gerade das Drostl der Gurten weist so recht in die Zeit zwischen all
romanischem und Uebergangsstil; zu diesem war noch ein bedeutender Schritt zu machen.
Anders verhält es sich mit dem Gewölbe der (schmalen) Vierung und dem in
dieselbe führenden Scheidcbogen; beide stammen erst aus der Zeit der Ueberwölbung
der drei Schiffe mit späigothischen Ripxengewölben, um das Jahr 1424. Die Kirche
hatte bis dahin eine Vierung durchaus nicht markirt. Für die spätgothische Zeit
des Vierungsgewölbes und des Scheidebogens sprechen außer den Profilen die
den Bogen tragenden Konsolen, die auf den crsteir Anblick als romanisch erscheinen,
den Kämpferkapitälen des entschieden romanischen Triumphbogens jedoch nur nach
gebildet sind. Bei genauerer Betrachtung erhellt, daß einzelne ihrer Glieder gothi-
siren; — und gleichsam um spätere Zeiten nicht irre zu leiten, haben die Stein
metzen, welche die Konsolen schafften, jede davon mit einem spälgothischen Strin-
meßzeichen versehen, wie solche an den ums Jahr 1424 errichteten Vautheilrn der
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