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Die Vorhalle.
Dieselbe mißt außen in der Länge ohne Strebepfeiler 81 bei einer Breite
von 29 und einer Höhe von gegen 30 Fuß, innen in der Länge 75 bei einer
Breite von 26 und einer Höhe von 25 Fuß, und seht sich zusammen aus drei qua
dratischen Rippenkreuzgewölben, die außen an den kräftigen Strebepfeilern ihr
Gegengewicht finden. Dazwischen öffnen sich weite, hohe und herrliche Säulcn-
fenster; alles im Einzelnen mit bewunderungswürdigem Schönheitssinne durchge
führt, so daß diese Vorhalle, innen wie außen betrachtet, zum Köstlichsten gehört,
Vorhalle, das Paradies genannt.
was der Urbergsngsstil und damit die Baukunst irr Deutschland überhaupt her
vorgebracht hat. Auch sieht man sich vergeblich nach einem Vorbilde um; der
Entwurf ist so frisch als kühn, während die einzelneir Gliederungen und Orna
mente genau dem Zuge der Zeit, und zwar dem glänzenden und feinen rheinischen
Uebergsngsstile, folgen. Neu ist die Bildung der Gewölbe und der Fenster. Die
drei quadratischen Rippenkreuzgewölbe haben wagrechte Scheitel und sämlntliche
Bögen im Halbkreis; dieß konnte aber nur dadurch erlangt werden, daß man die
Areuzrippen mit ihren Ausgangspunkten bedeutend tiefer herunlerreichen und auf
nur halb so hohen Säulen ansehen ließ; man gewann hiedurch sowohl eine große
Regelmäßigkeit der Bögen als auch den Eindruck der Kühnheit und Weitheit
durch die so tief sich herabneigenden Kreuzripxen (s. auch die Abbildungen). Dazu