Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 43, Bd. 2, 1883)

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Bautechnische Notizen. — Submissionen. 
woraus folgt, daß, je bedeutender die Dichtigkeit des Holzes, um so ge— 
ringer der Unterschied beider Richtungen. Die Haltkraft quer gegen die 
Faser geschlagener Nägel ist geringer; sie beträgt gegen oben bei Roth— 
uche das Ein einhalb, bei Weißbuche und Eiche das Doppelte der im 
Tannenholz unter gleichen Bedingnissen eingeschlagenen Nägel. Bezüg— 
iich der keilförmigen Nagelgestalt nimmt die Widerstandsfähigkeit ein 
und desselben Nagels im größeren Verhältniß zu, als die Tiefe seines 
Eintriebes. Da jedoch nicht wenig von der Art und sonstigen Beschaffen- 
heit der Hölzer, von der Einschlagrichtung gegen die Faser, von der 
nehr oder minder schlanken Gestalt des Nagels, seiner Rauhheit oder 
Glaͤtte abhängig ist, so läßt sich in Bezug auf Haltkraft ein genau 
scharfer mathemätischer Werth nicht gut festsetzen, jedoch wissen wir, daß 
zie Haltkraft durchschnittlich in einem progressiven Verhältniß wächst. 
Die Ursache dieser Zunahme liegt in der nach oben zunehmenden Dicke 
des Nagels, indem jeder nachfolgende Nageltheil die Holzfaser mehr zu— 
sammendrückt, dem Holze größere Berührungsflächen darbietet und so 
den Widerstand der Fasern vermehrt. 
Iipaus folgt, daß bei gleich tief eingetriebenen Nägeln, deren 
obere Dicke auf die Haltkraft von Einfluß ist, weil hiervon die Größe 
der Berührungsfläche mit dem Holz abhängig, die Größe dieser Flächen 
die Haltbarkeit bestimmt. 
Auf Grund mehrfach angestellter Versuche kann man annehmen, 
daß die Haltkraft für jeden Quadratzoll Nagelfläche in Kilo durch nach— 
tehende Zahlen ausgedrückt werden kann: 
Drahtstifte eingeschlagen 
in der Hirnholzseite: — quer gegen die Faser: 
Tannenholz 131 Kilo 161 Kilo 
Lindenholz nñ 1748, 
Kothbuche 3500, 
Weißbuche 351 
Fiche 2458 35600, 
Hieraus ergiebt sich der große Vorzug geschmiedeter Nägel vor den 
gewöhnlich runden Drahtstiften. 
Zur Heizungsfrage für Schulen. In den Verliner könig— 
ichen Schulen werden auf Weranlassung und im Auftrage der könig— 
ichen Ministerial-Bau-Kommission und des königlichen Provinzial-Schul— 
dollegiums seit Beginn dieses Winters durch einen erfahrenen Spezialisten 
die vorhandenen Heizanlagen einer eingehenden Untersuchung unterworfen, 
owie über die Beschaffenheit der in den Klassen befindlichen Luft Erörte— 
ungen angestellt. Besonders sind es die Luftheizungen, welche eine sorg— 
ältige Prüfnng und Beebachtung erfahren, uͤm einestheils festzustellen, 
b die häufigen Klagen über diese Art der Erwärmung begründet sind, 
ventuell ob die Beseitigung vorhandener Fehler möglich ist, anderntheils, 
im neue Anhaltspunkte für das in Zukunft bei Schulneubauten anzu⸗ 
vendende zweckmäßigste Heizsystem zu gewinnen. Die Luftuntersuchungen 
sehen auf die Bestimmung des Kohlensäuregehalts hinaus, da nach 
Pettenkofer angenommen wird, daß die Verschlechterung der Luft durch 
ie Ausdünstungsstoffe der in einem geschlossenen Raume anwesenden 
Lersonen proportional der Zunahme an Kohlensäure ist, welche von 
iesen ausgeathmet worden ist. Die angestellten Untersuchungen sind 
war noch nicht abgeschlossen, doch läßt sich schon jetzt sagen, daß sowohl 
eie Heizanlagen, als die Beschaffenheit der Luft nicht immer den An— 
prüchen genuͤgen, welche man nach dem heutigen Stand der Wissenschaft 
ind Praxis zu fordern berechtigt ist. Zum Theil haben die vorgenannten 
Behörden die zu Tage getretenen Uebelstände bereits beseitigen lassen, 
der es soll dies, wo es nur durch umfangreichere Aenderungen an den 
estehenden Anlagen möalich ift. im Laufe des nächsten Sommers er 
oldgen. 
J 
Nägel eingeschlagen 
an der Hirnholzseite: — quer gegen die Faser: 
Tannenholz 269 Kilo 178 Kilo 
indenholz 2608, 508 , 
Rothbuche 520 8078 
Weißbuche 6288 8858 
Fichenholz 777 1077 
Mit Hülfe dieser Zahlen wird man mit einer für die meisten Fälle 
zusreichenden Genauigkeit im Stande sein, die Widerstandskraft eines 
Nagels bestimmen zu können, indem man die Einschlagstiefe mit der 
Summe seiner Breite und Dicke, an der Stelle gemessen, wo er aus dem 
Holz tritt — mit der betreffend zugehörigen Zahl obiger Tabelle multi— 
zlizirt, um das gesuchte Resultat in Kilo zu erhalten. 
Wie schon weiter oben gedacht, entbehrt dasselbe, jener bemerkten 
Umstände halber, einer mathematisch genauen Schärfe, wird aber für die 
Praxis in allen Fällen ausreichend sein, indem man dem Nagael weniger 
ast zutheilt, als die Rechnung ergiebt. 
Bei Drahtstiften, wo aus Mangel der keilförmigen Gestalt jeder 
rachdringende Nageltheil das Loch vom Vorgänger schon gemacht vor— 
findet, ist die für den Ouadratzoll Berührungsfläche gefundene Haltkraft 
naturgemäß hedeutend geringer 
Leipziger Allerlei. Man weiß, von welch' rührend praktischen 
Finfällen die ehrsamen Bürger Schildas waren. Ein Stücklein, welches 
in die Heldenthaten dieser nie aussterbenden Rasse erinnert, ist gegen— 
värtig in Leipzig zu verzeichnen, welches Schilda den Rang abzulaufen 
roht. Am Eingange des Rosenthals erhebt sich auf einem Pfeiler ein 
zlaggenmast, dessen Spitze ein Löwenkopf ziert. Dieser Löwenkopf soll 
ieu vergoldet oder bronzirt werden. Statt nun einfach per Leiter das 
eraldische Ungethüm herabzuholen, baut man ein Gerüst um die Flaggen— 
tange, solide genug, um Dienste beim Bau eines vierstöckigen Hauses zu 
hun. Die Pfähle rammelt man einen halben Meter tief in den Erd— 
»oden, damit ja kein Malbeur vassirt, und so bolt man alücklich den 
zwoen LGoruuntfor 
Anstehende Huhmissonstermine. 
Datum. Submittirende Behörde, Anstalt 
oder Verson 
26. März Kgl. Bauinspektion 
26. März Bürgermeisteramt 
27. März Direktion 
8. März Kgl. Eisenb.-Betriebsamt (Witten⸗ 
berge⸗Leipzig) 
Wasserbau⸗Inspektor Dannenbera 
Kgl. Eisenbahn-Bau⸗-Inspektion 
Qal. Eisenb-Bauinsp. 
28. März 
29. März 
30. Marze 
Baurath Wichmann 
t 
Kal. Garnison-Verwaltung 
Zal. Garnison-Verwaltung 
31. März 
andes-Bauinspektor Bindewaln 
31. Märr 
Wasserbau⸗Inspektor Haupt, Rea—— 
Paumeister GKorkßardt 
z1. März 
Rauinsvektor Friedrich 
3. April 
dande;-Direktor der Rheinvrovinz. 
dlein 
0. Ayril 
Zdal. Bauinspektion 
Wohnort derselben 
Bartenstein 
Straßburg i. E. 
Vosen 
Maadebura 
Emden 
Glatz 
Dvpveln 
Bronau 
Posen 
Bosen 
Stendal 
HRuhrorft 
raunsbera O.-Pr. 
Düsseldorf 
Helitzsch 
Gegenstand der Submission. 
Ausfrg. der Arb. zum Neubau eines Viehstalles auf der Kgl. Försterei Launau. 
Bed. das. im Bureau. 
Ausfrg. der Bauarb, zum Bau der Protestanten-Kirche in Neudorf, veranschlagt 
zu 95000 Mk. Bed—. das. auf dem Rathhause. 
Grab- und Pflasterarb. bei dem Gas- und Wasserwerk pro 1883/84. Bed. das. 
im Büreau. 
efrg. von 450 Mille gewöhnlichen rothen, vollen Mauersteinen, 12 Mille Klin— 
kern und 7 Mille Lochziegeln für den Neubau des Empfangsgebäudes auf 
Bahnhof Staßfurt. Bed. das. Kop. 0,50 Mek. 
Arb. und Lfrg. zum Bau der Nesserlander Seeschleuse bei Emden. Bed. das. im 
Baubüreaus Kop. 1,860 Mk. 
Arb. zum Unterbau für die Centesimalwaagen auf den Bahnhöfen Wartha und 
Glatz inkl. Lfrg. aller Materialien Bed. und Zeichnungen das. im Büreau. 
efrg. von 200 ifd. m Perron-Bordschwellen, 131 Stück Prellsteinen, 131 Stück 
Steinsäulen und 2344 Im Pflastersteinen. Bed das. Aufschrift: Subm. 
auf Lfrg. von Perronbordschwellen. 
Ptauerarbeiten zum Seminarbau in Alfeld (Hannover) inkl. Lfrg. der Mater. 
.Bed. bei dem Reg.-Bauführer Klemm in Alfeld, sowie in Gronau. 
Zinkabdeckung der Gurtgesimse, Fenstersohlbänke an den Kasernen Il und III 
bei Barthoidshof, veranschl. zu 4348,06 Mk. Bed. das. im Bür. Kop. 1,40 Mk. 
Ausfrg. der Terrain-Regulir-, Bekieselung. und Pflasterarbeiten für die Infan— 
terie-Kaserne bei Bartholdshof, veranschlagt zu 59853.69 Mk Raed daß im 
Büreau, Kanonenplatz 2. Kop. 2,20 Mk. 
r2frg. von 170 kKbm Kopf- und 12 Kbm Bordsteinen zur Pflasterung einer am 
rechten Elbufer gegenüber der Stadt Tangermünde gelegenen Ghausseeitrecke. 
Bed. das. Kop. 1Mk. 
Irbeiten und Lfrg. zur Erweiterung des hiesigen Kaiserhafens von der neuen 
Drehbrücke bis zum Ruhrkanal und zwar: Erd- und Baggerarb. ꝛc., veranschl. 
zu 125925,70 Mk., Lfrg. von 1930 kbme Bruchsteinen und 4757,8 kbhm Stein-⸗ 
schrot. Bed. das im Büreau des Neubaues Reg.-Baumeister Gerhardt). 
üfrg. und Aufstlg. des eisernen Oberbaues der Passarge-Brücke bei Zagern (5 km 
von Braunsberg) im Gesammtgewicht von 27200 ke Schmiedeeisen u. 364 kæ 
Gußeisen. Bed. das. im Büreau. Kop. 2 M. 
eArg. und Aufstl. der eisernen Fußgängerbrücke zc, Herstlg. der Eisenkonstruk— 
tionen für die Erbreiterung der Straßenbrücke über die Mosel bei Koblenz. 
Bed. das. bei der Provinzial-Verwaltung, Ständehaus Zimmer 37, sowie auf 
dem Büreau des ständischen Wegebau-Inspektors van der Plaßen in Koblenz 
Kop. 12 Mk. von der Rendantur der Provinzial-Hilfskasse das. 
tlempnerarb. einschl. Materiallfrg., veranschl. zu 4627,08 Mk. u Schieferdeckerarb. 
einschl Materiallfrg. zu 7338,39 Mk. für den Neubau des Kgl. Seminars das. 
Bed. daselbst im Baubüreau des Seminars. Aufschrift: „Angebot für die 
slemvner- (bezw. Schieferdecker--Arb. zum Neubau des Seminar«“
	        

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