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Baubericht aus verschiedenen Städten.
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errichtet werden, der 3— 4000 Fraucs pro Quadratmeter kostet,
vohl zu kostspielig ausfallen.
Zlus diesen Gründen macht man den Vorschlag, außerhalb
der Festungswälle, wo Grund und Boden billiger, den Neubau
olcher Arbeiterkasernen vorzunehmen.
Noch weiter soll der Ärbeitslosigkeit im Baugewerbe dadurch
abgeholfen werden, daß Hauseigenthümern, welche Häuser erbauen,
die mindestens zur Häfte Wohnungen besitzen, deren Miethswerth
ich zwischen 150 und 300 Francs bewegt, Befreiung von Grund—
teuern, den Kanal- und Pflasterungskosten, eine Reduktion des
Haspreises und freie Zustellung des Trinkwassers bewilligt werden
ollen.
Wir wollen hoffen, daß diesem Uebelstande im Baugewerbe
n Paris hierdurch abgeholfen wird und daselbst wieder gesunde,
die Entwickelung unseres Baugewerbes fördernde Zustände dieser
Arbeitslosigkeit, als den Folgen der Ueberproduktion von Häusern
der jüngsten Jahre, Platz machen.
ersten Jahren seines Bestehens verfiel. Es ist daher von Juteresse,
sierüber eine kurze Notiz zu geben, die umsomehr die Aufmerk⸗
Amkeit der Bauwelt verdient, als in nächster Linie diese so sehr
Ferührt wird, daß es jaktisch zu bewundern bleibt, wie „wenig“
nan von ihr mehr verlangt!
Als das Millionen-Deukmal fertig war, fing es schon an,
aufällig zu werden., Dies ist nicht übertrieben, sondern eine
Thatsache, welche der leitende Architekt und Projekteur nur zu sehr
zun empfinden bekam. Die Stadt Genf verlangte nämlich auf
Werunid der Baufälligkeit des so theuren Monuments die Restauration
zejselben durch den Architekten und auf dessen Kosten. Dem
üchterlichen Spruch wurde durch Letztern Genüge geleistet und die
Restauration, die eine ganz erhebliche Summe verschlang, ist nun—
nehr glücklich beendet.
Rün wurde aber dem Munizipalrathe der Stadt Genf ein
Hhutachten vom Prof. Lassius in Zürich eingereicht, woraus wir
Folgendes entnehmen:
Die Restauration des Braunschweig-Denkmals ist durch
en Architekten mit Liebe und Hingebung durchgeführt worden
1. s. w.
Betreffs des frühzeitigen Verfalles könne dem Architekten
eine Schuld beigemessen werden, diese falle vielmehr auf den aus—
ührenden Unternehmer. Die Mängel an den Fugen hätten aller—
»ings jetzt nicht mehr konstatirt werden können, ob sie genügend
nit' Bindemittel ausgefüllt waren, oder nicht. Da es aber an—
Jenommen werden müß, daß doch in diesem Punkt gesündigt war,
d sei dafür die Bauleitung verantwortlich zu machen, von dieser
rie die Schuld aber wiedernm nicht zu tragen, weil durch die
Vernachläffigung jenes ersten Zustandes die späteren größeren
Päugel entstanden seien!
So ungefähr lautet das Resumé des Berichtes, wobei noch
»emerktist, daß eine Inspektion für das Denkmal dringend
nöthig sei!
Es würe somit eigentlich Niemand anders schuld an dem
rühzeitigen Ruin des Denkmals, als der Banherr, die Stadt Genf,
elbsi. Was würde aber z. B. der beliebige Bauherr eines ein—
achen Wohnhauses sagen, wenn er schon in den ersten Jahren
ein neues Haus zerfallen sähe und ihm ssterfur die Schuld zuge—
schoben würde?
Soweit sollte es noch kommen, daß die bautechnische Welt
dermaßen gebrandmarkt würde, daß sie für ihre eigenen Leistungen
nicht mehr verantwortlich zu sein braucht! Da wird jede Innung
ein ganz energisches Veto einlegen; für die Solidität der Ausführung
vird jeder gewissenhafte Baugewerksmeister die vollste Garantie
einlegen, darum, muß es geradezu frappiren, wenn das an einem
— * bezahlten Denkmale nicht ebenso verlangt werden
dürfte
—X—
leber die gegenwärtige Lage des Mariser
Baugewerbes.
Man hat von jeher dem Arbeiterstamm der Hauptstadt Frank—
zreichs den Vorwurf gemacht, daß er sich zu großem Luxus hin—
gebe und daß als Folge hiervon die Produktionskosten in den
einzelnen Gewerben solche Dimensionen annähmen, daß jetzt das
Ausland, welches unter billigeren Arbeitslöhnen die gleichen
Waaren erzeugen kann, von den Industriellen Frankreichs als Be—
zugsquelle benutzt wird.
Diese Annahme sehen wir heute verwirklicht, denn die einzelnen
Hewerbe, namentlich unser Baugewerbe, liegen augenblicklich in
Paris so darnieder, daß man jetzt, um der Ärbeitslosigkeit abzu—
jelsen, die Hülfe der Kommune und des Staates in Anspruch
nimmt.
Der Gemeinderath will nämlich auf Kosten der Stadt nnd
nit Unterstützung des Staates Arbeiterhäuser erbauen, und zwar
oll dies im Innern der Stadt Paris auf Terrain geschehen,
welches der Stadt gehört.
Bis 1885 sollen so viele Arbeitshäuser erbaut sein, daß min—
»estens 30,000 Arbeiter darin ein billiges und anständiges Unter—
tommen finden.
Es soll weiter ermöglicht werden, daß der Miether einer
Wohnung durch regelmäßige Abschlagszahlungen dieselbe erwirbt,
uind zwar soll ein jedes Haus verschiedene Eigenthümer haben,
»eren einzelne je eine Etage besäßen.
Diese Propositionen mögen an und für sich wohl gut ge⸗
neint sein, ihren eigentlichen We erreichen sie aber wohl nicht.
Wenn die Kommune den Arbeitern den Grund und Boden
des Bauterrains schenkt, so ist dies uur eine geringe Flaͤche, die
zur vollständigen Ausführung des Unternehmens nicht ausreicht.
Man würde gezwungen sein, theures Banterrain zu erwerben und
dann würden derartige Häuser, wenn sie auf Geund und Boden
Erfurt. Das neue Krankenhaus in Erfurt besteht aus
solgenden Gebäuden:
J. Dem Z3stöckigen Verwaltungsgebäude,
2. dem einstöckigen Doppelpavillon mit 52 Betten,
3. dem 2stöckigen Doppelpavillon mit 117 Betten,
4. dem einstöckigen Isolirpavillon für ansteckende Krankheiten
mit 32 Betten,
dem 2stöckigen Irrenhause mit 4 Zimmern für 8 Betten
und 4 Tobzellen,
8. einer Baracke für 22 epidemische Kranke,
7. dem 2stöckigen Küchengebäude mit Dampfkochküche,
z. dem 2stöckigen Waschhause,
J. dem Kesselhause nebst Schornstein,
10. dem Stallgebäude,
11. dem Leichenhause mit Secirzimmer,
12. dem Portierhause.
Sämmtliche Gebäude sind massiv im einfachsten Ziegelrohbau
jergestellt und mit Schiefer abgedeckt. ——
Die Umfassungen haben Luftisolirschichten erhalten und sind
die Krankenräume mit Doppelfenstern versehen Der Fußboden
der ohne Kellergeschoß erbauten Pavillons liegt 1.0 m über Terrain
und ist die zu bebauende Fläche hier, wie bei den übrigen Gebäuden,
»is auf den gewachsenen Lohnuntergrund abgetragen und der Raum
wischen den Plinthen- resp. Fundamentmauern bis zu dem Fuß—
hoden mit grobem Geröll ausgefüllt, welche Ausfüllung mit einer
iber das Plinthenmauerwerk fortgreifenden Asphaltschicht abge—
deckt ist.
In sämmtlichen Krankenräumen sind Riemenfußböden von
astfreiem Kiefernholz (Yellowpine) mit verdeckter Nagelung ange—
wendet.
Die Riemen sind im Erdgeschoß 40, in den übrigen Ge—
chossen 35 win stark. Die Treppenhäuser und Korridore sind mit
Bezug auf Feuersicherheit überwölbt, ebenso bestehen die Treppen
aus Granitstufen. Die Fußböden der Treppenflure und Korridore
in zementirt; die Badezimmer haben Asphaltfußboden er—
alten.
Für die gewöhnlichen Bäder sind Badewannen von Gußeisen,
m Inneren emaillirt, für die medizinischen Bäder englische Fayence—
wannen gewählt. Die Privats sind mit Klosets versehen, deren
Spülung nach dem Gebrauch selbstthätig erfolgt.
Die sämmtlichen Gebäude werden durch eine Zentral-Dampf—
heizung geheizt und ventilirt. Die Heizung der Krankenzimmer
rfolgt durch Dampfwasseröfen, die der Nebenräume, Treppen und
torridore durch Dampfregister. Die verbrauchte Luft wird durch
ische Luft ersetzt, deren Erwärmung in Heizkammern statt—
indet.
Die Krankensäle im chirurgischen Pavillon, sowie die oberen
Säle im medizinischen Pavillon haben Tachreiter zur Firstventi—
ation.
Von dem zwischen beiden Küchengebäuden liegenden Kesselhause
zweigen nach entgegengesetzten Richtungen die begehbaren unter—
rdischen Kanäle ab, welche die zwei Hauptdampfzuleitungsrohre
uufnehmen, und zwar ein Rohr für die Winterleitung und ein
weites schwächeres Rohr für die Sommerleitung. Jedem Gebäude
vird von 2 Richtungen her von der Hauptleitung aus Dampf
zugeführt, damit bei einer Unterbrechung der Leilung von der
einen Seite die Dampfzuführung bis zu dieser Stelle von der
inderen Seite erfolgen kann.
Die Heizung und Ventilation hat sich im letzten Winter vor—
üglich bewährt und sind dieselben, sowie die Einrichtung der Koch—
üche und der Trockenapparat von Oskar Schimmel (Spezialfabrik
für diese Branche) in Chemnitz ausgeführt.