539 Die Gewichts- und Volumenveranderung des Holzes. — Ersindungen im Hochbauwesen. — Bauberichte aus verschiedenen Städten
540
Gruͤn
Zommer
trocken
Abge⸗Ausge
—866 Ausgetrocknet
Dürr
Verkohlt
Schwindung:
Oolzart
Svezi⸗
fisches
Sewicht
Spezi⸗
fisches
SGewicht
Ab⸗
solutes
Gewicht
22
*22
—
22
—F
29*
72
2
3
—
2*
—5
5
*37
5
25
35
2*
—
5
Ausgetrocknet
Dürs
Verkohlt
Axial Radial Total
Axial Radial Total
Axial Radial Total
—
V
*8
5
9
Fiche
Siche.
Buche . .
Kieier
llme . .
Eibe
Ahorn . ..
Aspe
Lärche. ..
Weißtanne.
Linde . ..
Fichte . ..
1.745
,87 8õ
l,0288
,8744
9166
,403301
,3210
,x89
,7633
,8041
6,7640
4,. 5266
4, 052
,x4
8160
,7828
7562
,7106
77044
398
,6112
,5878
,5810
). 4931
857,6
769.1
756.4
371.3
326
386
374,3
513
729
43,8
183
164.8
0,80)4 20,1
0,771 19,6
6, 747 33,6
9,678 27,6
9,635 35,8
09,646 24,6
99,637 33,5
515 466,1
„n 27,3
529 37,3
0,3505 41,6
0, 487 13,1
6,766
—D
,700
,662
307
9,6542
V,604
,463
5*60
,510
1,484
09.3457
38,2
291
117
377
126
3533
103
24
34,3
43,8
47,7
23.1
0,387
06,371
9,319
9,351
0,284
,262
9,247
179
1248
6, 214
,246
9,193
76,7
77,9
32,3
30,1
„,0
0;0
0
3, 1
*
,
42
,o *
t
13,8
16,5
4,*
6*
35,2
477
43,1
50,8
41,4
19,6
30,7
32,8
26,7
28,7
5,5 48,9
1131 27
OV,
J.
Circa 60 Cu über dem Stock wurden Sektionen von passender
Länge abgesägt und hierauf sofort von jeder Holzart 8 vollkommen
genau geäarbeitete Kubikdezimeter-Würfel hergestellt. Diese wurden
unter Beobachtung aller Vorsichten gegen Austrocknung nach Basel
transportirt und im dortigen naturwissenschaftlich-astronomischen
Institute gewogen. Aus den acht Wäqungen wurde das mittlere
Gewicht eines Kubikdezimeters und hieraus das spezifische Grün—
gewicht für jede Holzart berechnet. Von diesen acht Würfeln
wurdeun vier zur Verkohlung bestimmt, welche zugleich auch zur
Erhebung der Gewichtsveränderung durch „Abtrocknen“ dienten
und je zwei zum „Austrocknen“ und „Ausdörren“, wobei die
Wahl so getroffen wurde, „daß das mittlere Gewicht in jeder
Gruppe möglichst genau dem allgemeinen Meittelgewicht der Holzart
ntsprach.“ — Alle in den Versuchen vorgeuommenen Wägungen
zingen auf Zehntelgramm, die Messungen auf Zehntelmillimeter.
Zur Feststellung des Gewichtes des Holzes im „sommertrockenen“
Zustande wurden aus den halbentrindeten, an luftigen Orten nach
Wagnerart liegen gebliebenen Resten Anfangs Angust noch je zwei
Würfel verfertigt. Es erschien die Erhebung des Gewichtes in
diesem Zustande deshalb wichtig, weil für mannigfache technische
Verwendungen dieser Zustand die Regel ist. Dies war auch der
sHrund, weshalb in der beifolgenden Tabelle die Holzarten nach
den in dieser Richtung ermittelten Gewichten grordnet erscheint.
Die Abtrocknung erzielte man, indem man die zur Verkoh—
lung bestimmten Würfel ohne jede weitere Vorkehrung bis Meitte
Juni anf dem Estrichboden liegen ließ. Die Schwindung in diesem
Stadium der Trockenheit war noch unmeßbar und kounte daher
fkein spezifisches Gewicht., sondern nur das absolute erhohen werden
Der Zustand „ansgetrocknet“ wurde dadurch erreicht, daß man die
vetreffenden Würfel in einem Zimmer auf hohen Möbeln luftig
aufschichtete
Der Raum wurde bis Ende April meist geheizt und Anfangs
August dürfte der Zustand des Holzes ziemlich dem entsprochen
Jaben, welchen man in der Regel als eine Folge des „jahrelangen
Liegens unter Dach“ bezeichnet. Zur Herstellung des Zustandes
„dürr“ wurden zuerst Versuche vorgenommen, das Holz chemisch
rocken herzustellen. Da diese Versuche mißlangen, so brachte man
die Würfel Anfangs Mai in den Darrraun der Parquettenfabrif
im Sulgenbach bei Bern. Die Resultate dieser durch zwei Mo—
nate bei allmälig steigender Temperatur, welche in den letzten
1 Tagen bis 800 R. betrng, fortgesetzten Darrung wurden an
Ort und Stelle durch Messungen und Wägungen konstatirt. Zur
Verkohlung bediente man sich der Apparate der Pulverfabrik in
Worblaufen. Die Würfel wurden in eingemauerten Retorten mit—
elst überhitzter Luft vollständig verkohlt und nach vollendetem Ver—
'ohlungs- und Abkühlungsprozeß an Ort und Stelle gemessen und
gjewogen. In der tabellarischen Zusammenstellung sind die wich—
igsten der in der Broschüre gegebenen Daten vereinigt. In der
Broschüre sind außerdem noch'3 Tafeln enthalten, welche den Ver—
auf des absoluten Gewichtes, des Volumens und des spezifischen
Bewichtes durch die verschiedenen Stadien hindnrch darstellen. Wir
können schließlich nur auf das Lebhafteste dem Wunsche des Ver—
assers zustimmen, daß durch fortgesetzte Erhebungen, durch Aus—
»ehnung derselben auf andere Standorte, Raumtheile ꝛc. die er—
angten Resultate vervollständigt, berichtigt und ihnen hierdurch ein
illgemeinerer Werth verliehen werden möge.
Erfindungen im Hochbauwesen
und der damit zusammenhängenden Zweige.
Der Carson'sche Förderapparat. Das Aufreißen
des Straßenpflasters nimmt nachgerade Dimensionen an, die eine
Verkehrsstörung der schlimmsten Art involviren. Unter Anderem
ist die Königstraße, von der Spandauerstraße bis zum Alexander—
platz, mit Ausschluß des Kreuzdammes der Jüdenstraße, behufs
Asphaltirung, die Dorotheenstraße, an der Einmündung in die
Sommerstraße behufs Kanalisationsarbeiten und die Nordfseite der
Straße „Unter den Linden“ einschließlich Reitweg von der Char—
lotteustraße bis zum Denkmal Friedrichs II. behufs weiterer
Fortfüuhrung der Umpflasterungs-Arbeiten der Nordseite des
Platzes am Opernhause bis auf Weiteres für Fuhrwerke und
Reiter gesperrt. — Unter mehrfachem Hinweis Ausf die öftere
Sperrung der Berliner Straßen durch Bauarbeiten bringt nun
das „Centr.«Bl. d. Bauverw.“ einen läugeren Artikel über eine
einfache, dem Ingenieur Carson in Boston patentirte Fördervor—
richtung, deren versuchsweise Einführung mit Rücksicht auf Billig—
keit, und Beschleunigung der Arbeit den städtischen Behörden em—
pfohlen wird. Die Vorrichtung besteht in einem starken eisernen
Gerüst mit horizontalen Förderseiten, welches direkt über der
Baugrube aufgestellt wird und bei rationellem Vetrieb das seitliche
Aussetzen von Erde oder Baumaterialien ganz überflüssig macht.
In Amerika, wo der Apparat sich nach den Zengnissen hervor—
ragender Ingenieure gut bewährt hat, liegen die Verkehrsverhält—
nisse insofern anders, als bei nothwendigen Arbeiten entweder der
Gasleitung, der Kanglisation oder eints anderen Betriebes die
Polizei die Erlauhniß dazu nur unter der Bedingung ertheilt, daß
nicht mehr wie etwa ein Drittel des Fahrdammes für die Ar—
beiten beansprucht und insbesondere der Verkehr nicht unterbrochen
werde. Als ein Beispiel wird dort angeführt, daß in Boston in
einer Straße non nur 760 m Fahrdammhbreife die Nushehung
einer 2,44 m obreiten Baugrube bei fast 7 mm Tiefe ohne jede
VBerkehrsstörung erfolgte, während in Berlin dvei Anlage eines nur
37 cim weiten Entwässerungskanals in einer etwa 4 mm tiefen
Baugrube, von 2u, mu Breite dicht an der Trottoirkante die Pots—
»amerstraße zwischen Bülow- und Kurfürstenstraße fast sechs volle
Wochen für Fuhrwerk gesperrt bleiben mußte. Im Interesse des
Verkehrs ist daher ein Versuch mit dem Carsou'schen Förder—
ipparate, wohl zu wünschen, wiewohl das genannte Blatt selbst
nicht verkennt, daß dabei eine völlige Umgestaltung des bisher bei
ins üblichen Arbeitsbetriebes erforderlich sein würde. Außer Er—
parnissen von 30 bis 50 pCt. in Folge verminderter Handarbeit
verden auch noch andere Vorzüge für das System seltend ge—
nacht, welches alle Arbeitsmaschinen, Geräthe, Materialien, Är—
zeiterschuppen u. s. w. oberhalb der schmalen Bauarube konzentrirt
ind inrtfheweof
Bauberichte aus verschiedenen Städten.
Berlin. Der Bau der Markthalle am Bahnhof
Alexanderplatz soll so sehr beschlennigt werden, daß dieselbe
nöglichst schon im Herbst des Jahres 1884 eröffnet werden kann.
Das Bild von dieser Markthalle ist durch die vielen Verhand—
ungen in der Stadtverordneten-Versammlung etwas verschwommen
jeworden. Sie ist, wie noch einmal hervorgehoben werden mag,
heils als Centralmarkthalle gedacht, insofern sie dem Großhandeil
ienen soll und direkten Anschluß an die Stadtbahn erhält, theils
auch als Detail-Mearkthalle, welche die Märkte auf dem Alexander—
»latz und dem neuen Markt zu ersetzen hat. Der Bau soll aus
drei, je 20 w weiten und 56,25 mmn langen Hallen bestehen, welche
urch schmale, zweigeschossig angelegte Gänge getrennt und theil—
veise auch in der Höhe von Galerien umzogen find. Die in dem
DObergeschoß der Gänge zu gewinnende Fläche wird zumeist zu
Lagerräumen für Güter. die mit der Eisenbabn aufommien. somie