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Ueber die Herstellung feuersicheren Holzes.
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dem Theater alle Effekte der elektrischen Beleuchtung, sowohl im
Zuschauerraum, als auf der Bühne vorgeführt. Zunächst kommt
hierbei natürlich das Glühlicht in Frage, zugleich aber will man
zuch die Möglichkeit durch Versuche darthun, daß sich in gewissen
Fällen das immer noch sehr theure Glühlicht durch das intensive
Bogenlicht ersetzen läßt.
Selbstverständlich ist das Theater auch mit den großartigen
Telephon-Anlagen in Verbindung gebracht, die in ihren bau—
lichen Einrichtungen an Vorsicht und Kenntniß in der Anlage —
besonders aber an Bequemlichkeit für das andrängende Publikum
nichts zu wünschen übrig lassen.
Wie auf allen bisherigen größeren elektrischen Ausstellungen
finden wir auch in Wien eine prächtig ausgestattete Kunsthalle,
welche die Verwendung des elektrischen Lichtes für Kunstaus—
stellungen, Gemäldegallerien ꝛc. zur Darstellung bringen soll.
Die Beleuchtung dieser Räume erfolgt mittelst der Soleil—
lampen, die nach den in letzter Zeit gemachten Erfahrungen bestens
hergerichtet sind.
Eine außerordentlich vollkommene Anschauung geioährt die
Ausstellung für die Verwendung des elektrischen Lichtes zu Wohn⸗
räumen. Wir finden hier nicht allein große, mit allem Luxus
ausgestattete Salons, in welche naturgemäß das elektrische Licht
leicht Eingang finden konnte und noch immer mehr finden wird —
nein, auch das kleinere, bürgerliche Wohnzimmer mit seiner be—⸗
scheidenen Ausstattung wird uns elektrisch beleuchtet vorgeführt.
Selbstrerständlich finden wir hier das Glühlicht, das erst auf der
Münchener Ausstellung im vorigen Herbste seine Triumphe feierte,
vor Allem vertreten, das wohl immer mehr dem Gaslicht das
Terrain streitig machen wird.
Zu dem 'inmitten des herrlichen Praters gelegenen, durch die
eigenthümlich gigantisch-grotesk — und doch harmonisch anmuthende
Rotunde, durch die Anordnung sowie schöne und sorgfältige Aus—
führnng der Bauwerke und endlich durch die prächtigen Licht—
wirkungen außerordentlich anziehenden Ausstellungsgebäude führt,
vom Praterstern ausgehend, eine elektrische Eisenbahn, die von
Siemens und Halske in Wien gebaut wurde und in jeder
Beziehung als Vorbild für die demnächst einzurichtenden Bahnen
dienen kann.
Außer im Theater, wie bereits oben angedeutet, werden noch
im Ingenieur- und Architekten-Verein, sowie in 6 besonders dazu
hergerichteten Ruumen der Südfront des quadratischen Gebäude—
komplexes Vorträge mit Demonstrationen und wissenschaftliche
Vorlesungen, sowie Kommissionssitzungen abgehalten, durch welche
die Elektrotechnik hoffentlich eine ersprießliche Förderung erlangen
wird, durch welche aber zugleich auch die reichen Resultate der elek—
trotechnischen Wissenschaften dem großen Publikum und den sich für
dieselben interessirenden Ingenieuren und Architekten näher gebracht
werden sollen. PEn.
vierdurch entwickelte Hitze so stark, daß die mit flammensicheren
leberzügen versehenen Balken barsten, in Folge dessen der nicht
mpraͤgnirte Kern freigelegt wurde, an welchem dann das Feuer
eine derartige reichliche Nahrung fand, daß es schließlich den
Balken von Innen heraus aufzehrt. Eine derartige fehlerhafte
Benutzung feuersicherer Ueberzige kann allerdings das Zutrauen
auf den Erfolg und die Sicherheit der Imprägnation nicht fördern.
Wir sehen deshalb, wie es nothwendig ist, eben jedes feuer—
fangbare Stück zu imprägniren, wenn eine absolute Sicherheit
jegen Feuersgefahr erreichbar sein soll. Ein von der bekannten
hemischen Wasch-⸗Anstalt von Judlin in Berlin in der Hygiene⸗
Ausstellung bei der sensationellen imprägnirten Balldame zur Ver—
cheilung gelangendes kleines Schriftchen über die Fabrikate dieser
Firma' stellt die Behauptung auf, daß der diesjährige Abbrand
des Berliner National-Theaters nur eine Folge schlechter, bezieh.
unzulänglicher Imprägnation gewesen sei.
Der Hauptwerth der Imprägnation auf Feuer- bezieh.
Flammenschuͤtz liegt nicht darin, dicke Balken oder dergl. unbedingt
unverbrennlich zu machen; dieser Zweck erscheint überhaupt nicht
erreichbar und deshalb auch nicht erstrebenswerth, wenn man in
Betracht zieht, wie selbst Eisen und andere Metalle der Glut des
Feuers nicht zu widerstehen vermögen. Die Imprägnation solcher
dicker Hölzer wurde etwa auf 3 mm Tiefe ermöglicht: eine Tiefe,
welche stets hinreicht, um die Entstehung eines Schadenfeuers
zurch glühende Kohlen u. s. w. zu verhindern, aber, wie oben be—
merkt, nicht genügt, um der intensiven Hitze und Flamme anderen
leicht brennender Stoffe Widerstand zu leisten.
Der Hauptwerth der Imprägnation, ist vielmehr in der
Verhütung eines rasch entstehenden und-schnell zu gefährlicher
Größe anwachsenden Brandes durch leicht entflammbare Stoffe
and Gegenstände. Solche Sachen, welche einem Feuer leichte
Nahrung bieten und dadurch die Intensität der Hitze auf jener
Brad steigern, wo selbst eine tiefer eingedrungene Inkrustirung
die Dielung und Balkenlage vor Entflammung nicht mehr schützt,
olche Sachen allein sind in der übergroßen Mehrzahl die Ursachen
unserer großen Brände; wir erinnern nur an den Brand des
Wiener Ringtheaters. Aber gerade diese Gegenstände bieten einer
Imprägnirung, welche sie vollständig unentflammbar macht, gar
seine Schwierigkeiten, und sollte deshalb in allen Theatern vor—
üglich die Imprägnirung des gesammten Bühnenmaterials gesetz-
lich verlangt werden, wie dies bereits in England und Frankreich
geschehen ist.
Wenn durch Imprägnation der Ausstattung und Tapeten von
Theatern und Wohnräumen die Hauptursachen eines Brandschadens
vermieden sind, so darf selbstverständlich aus dem oben Gesagten
nicht gefolgert werden, daß wir eine Imprägnation der Die—
ung u. s. w. durchaus für überflüssig halten. Im Gegentheil
timmen wir entschieden dafür, hier eine Inkrustirung der Ober—
fläche mittels eines gut bewährten Flammenschutzmittels vor—
nehmen zu lassen, um der Entstehung eines Brandschadens durch
direkten Einfluß einer Flamme (umgestürzte Petroleumlampe,
Spiritus, Benzin, Gasexplosion u. s. w.) vorzubeugen.
Die Imprägnation sämmtlicher Holzgegenstände, wie Dielen,
Balken, Verschalungen, Thüren, Fensterrahmen, Gardinenstangen
und sämmtliche Möbel, braucht aber nur eine derartige zu sein,
wie sie ein guter Anstrich mit einer solchen Lösung hervorzubringen
m Stande ist. Sind die übrigen, viel feuergefährlicheren Gegen—
tände gut imprägnirt, so schützt ein solcher Anstrich vollständig;
ind jene Gegenstände aber nur mangelhaft, theilweise oder gar
nicht imprägnirt, so verhindert für den Fall, daß dieselben in
Brand gerathen, auch eine tiefer eingedrungene Imprägnation die
Holzgegenstände nicht vor der Entzündung. Ja, es ist zu behaupten,
daß eine tiefe Imprägnation selbst das Umsichgreifen des Feuers,
bezieh. eine wesentlich verlangsamte Entzündung dieser Theile nicht
zu bewirken vermag.
Nachdem wir unsern allgemeinen Standpunkt in dieser
Sache erörtert haben, wollen wir einige der neueren Mittel,
velche eine Entflammbarkeit der mit denselben imprägnirten
Stoffe, im Besonderen von Holz, verhindern sollen, in Folgendem
ainführen:
Das bekannteste, einfachste und dieserhalb wie seiner Billig—
keit wegen gebräuchlichste Schutzmittel gegen Entzündung ist das
Wasserglas. Seine Wirkung ist unbestritten durchaus gut,
eine Anwendung überaus einfach und gewährt zudem für Holz
noch eine längere Dauerhaftiakeit gegenüber den Einflüssen der
Feuchtigkeit.
Wasserglas ist ein Alkalisilikat, durch Schmelzen von Quarz⸗
sand mit alkalischen Salzen, wie Pottasche, Soda, technisch dar⸗
gestellt, welches sich beim Kochen in Wasser löst und an der Luft
rasch zu einer förmlichen undurchdringlichen Kruste erhärtet. In
festem und gelöstem Zustande ist dieses Material als präparirtes
Ueber die Herstellung feuersicheren Holzes.
Unter dem Begriff feuersicheren Holzes versteht man die Be—
handlung des Holzes mit Stoffen, welche dessen Oberfläche mit
einem Ueberzug bezieh. einer Kruste bedecken, um zu verhindern,
daß das so imprägnirte Holz entflammt. Wenn man bedenkt,
daß die meisten Feuersbrünste aus den denkbar kleinsten Ursachen
entstehen, z. B. glühenden, aus dem Ofen fallenden Kohlen, ent⸗
flammten Flüssigkeiten, Gasexplosionen u. s. w, so wird man
leicht einsehen, wie ein solcher Schutzüberzug von auch nur ge—
ringer Tiefe eine große, vielleicht die übergroße Zahl von
Braͤnden verhindern, demnach die Gefahr für Leben und Gesund—
heit, ganz abgesehen von dem Schutz des Inventars. ungemein ver⸗
ringern würde.
Der Werth solcher, vor Entflammung sichernder Ueberzüge
ist leider beim großen Publikum, wie auch bei den Fachleuten
noch nicht genügend erkannt; oft wird sogar eine hinreichend
schützende Imprägnation für erfolglos und deshalb für überflüssig
gehalten. Letztere ablehnende Beurtheilung hat eine gewisse Be—
rechtigung durch viele Fälle erhalten, in denen die Imprägnirung
fehlerhaft vorgenommen war, so daß sie allerdings keinen hin—
reichenden Schutz abgeben konnte, also thatsächlich erfolglos war.
Die aber gerade in diesen Joen gemachten Erfahrungen waren
mit Bezug auf die Erkenntniß solcher Stellen, welche kräftig, und
solcher, welche weniger stark zu impräaniren sind von aroßem
Werthe gewesen.
Es war oft der Fehler gemacht worden, das Gebälk und
die Dielung der zu schützenden Räumlichkeiten zu imprägniren,
aber in diesen Räumen vorhandene Gegenstände, welche an sich
leicht flammbar sind, wie Jutestoffe. Tapeten, Gardinen u. s. w.
nicht zu imprägniren.
Gingen nun diese Gegenstände in Flammen auf, so war die