Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 43, Bd. 2, 1883)

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Erfindungen im Hochbauwesen. — Rezeptenkasten. — Literaturbericht. 
wecken, indem es beim Erhitzen eine starke, von Flocken— 
ildung begleitete Trübung zeigt, diese Erscheinung resp. Eigen— 
schaft soll jedoch, wie von kompetenter Seite behauptet wird, von 
einerlei Nachtheil für die Technik sein. v. R. 
Literaturbericht. 
Handbuch der Architektur. Unter Mitwirkung von 
Fachgenossen herausgegeben von Oberbaurath Professor Josef 
Durm in Karlsruhe, Baurath Professor Hermann Ende in 
Berlin, Professor Dr. Eduard Schnütt in Darmstadt und Pro— 
essor Heinrich Wagner in Darmstadt. Dritter Theil. Die 
hoch bau-Konstruktionen. 5. Vand. Koch-, Spül-,“ Wasch- 
ind Bade-Einrichtungen: Von Civilingenieur Damcke in Berlin, 
Professor Marx in Darmstadt und Professor Dr. Schmitt in 
Darmstadt. Entwässerung und Reinigung der Gebäude, Ableitung 
»es Haus-, Dach- und Hofwassers, Aborte und Pissoirs, Ent— 
ernung der Fäkalstoffe aus den Gebäuden: Von Baumeister 
dnauff in Berlin, Baurath Salbach in Dresden und Professor 
Ir. Schmitt in Darmstadt. Mit 540 in den Text eingedruckten 
Abbildungen, sowie einer in den Text eingehefteten Farbendruck— 
Tafel. Darnistadt, Verlag von Joh. Ph. Diehl. 
Von dem III. Thetl dieses Werkes „Die Hochbau-Konstruk— 
ionen“ liegt jetzt der 5. Band vor. Derselbe enthält die Kon— 
truktionen des inneren Ausbaues und zwar den 5. Abschnitt: 
doch-⸗, Entwässerungs- und Reinigungs-Anlagen. 
Wir hatten schon wiederholt Gelegenheit, unsere Leser auf 
ie Vorzüglichkeit dieses Werkes aufmerksam zu machen und können 
dies ebensalls in vollsten Maße in Bezug auf den vorliegenden 
zand. Die zunächst abgehandelten Koch--Spül-, Wasch- und 
Bade-Einrichtungen sind eingetheilt in 6 Kapitel, von denen das 
rste die Kochherrde — Plattenheerde (Haushaltungsheerde und 
sestaurationsheerde), Kesselheerde (Heerde mit offenen und Heerde 
nit geschlossenen Kesseln), Dampfkochheerde (Einrichtungen mit 
Zeizdampf und mit Kochdampf), Gruden — das zweite die son— 
tigen Kochapparate und Wärmevorrichtungen — Kochapparate für 
»esondere Zwecke, Wärmevorrichtungen (Einrichtungen zum Wärmen 
on Wasser, sonstige Wärmevorrichtungen, kombinirte Koch- und 
deizapparate) — das dritte die Küchenausgüsse und Spül-Ein— 
ichtungen, das vierte die Einrichtungen zum Reinigen der Wäsche, 
»as fünfte die Wasch-Toiletten, und das sechste die Bade-Eiurich— 
ungen — Baderaum und Badegefäß, Beschaffung des warmen 
Wassers, Zuführung des Wassers zur Wanne, Ableitung des 
Wassers aus der Waunne, Douche-Einrichtungen und sonstige Bade— 
Apparate — enthält. Die dann folgende Abhandlung über Ent— 
vässerung und Reinigung der Gebäude bespricht im siebenten Ka— 
gitel: Allgemeines — Wesen und Art der fortzuschaffenden Stoffe, 
Mittel zur Fortschaffung der Abfallstoffe, Schlußbetrachtungen — 
m achten Kapitel: Entwässerung und Reiniguug der Gebäude 
nittels unterirdischer Kanäle (Städtische Kanalisation) — Systeme 
»er Kanalisation, Kanäle, Reinigung und Verwerthung der Ab— 
vasser — im neunten Kapitel: Entwässerung und Reinigung mit— 
elst Abfuhr — Abfuhr der trockeuen Auswurfstoffe (Kerichtbehälter), 
Abfuhr der Fäkalstoffe (Gruben- und Tonnensystenn — im zehnten 
dapitel: Gesammtanordnung des Haus-Rohrnetzes. Der nächste 
Abschnitt handelt über Ableitung des Haus-, Dach- und Hofwassers 
ind enthält im Kapitel 11: Leitungen innerhalb der Gebäude — 
dichten und Verlegen der Rohre, besondere Anlagen mit Rücksicht 
auf den Betrieb, Lüftung des Rohrnetzes, Prüfung des Rohrnetzes 
— im Kapitel 12: Ableitung des Wassers von den einzelnen Zu— 
lußstellen innerhalb der Gebäude; im Kapitel 13: Entwässerung 
»er Höfe, Gärten, Dächer und Nebenräume der Gebäude — Ab— 
eituüg des auf die Hof- und Gartenflächen fallenden Regenwassers, 
Ableitung des nach den Höfen gelangenden Dachwassers, Ableitung 
»es Ueberlaufwassers von Bruünnen, Regentonnen, Cisternen ꝛc., 
Ableitung des auf die Höfe gelangenden Hauswassers, Entwässe— 
rung von Nebenräumen — im Kapitel 14: Entfernung des Haus— 
ind Regenwassers aus den Gebäuden. Der Abschnitt: Aborte und 
Pissoirs umfaßt im funfzehnten Kapitel: Aborte im Allgemeinen; 
m sechszehnten Kapitel: Aborte ohne Wasserspülung — Offene 
borte, Aborte mit Klappen- und Schieberverschluß, Aborte mit 
dothverschluß — im siebzehnten Kapitel: Spülaborte — Allge⸗ 
neines, Spülaborte ohne Wasserverschluß, Spülaborte mit ein— 
achem Wasserverschluß (Wasserverschluß mittels Pfanue, mittels 
dlappenventil, mittels sonstiger mechanischen Einrichtungen, mittels 
Ziphon und mittels Sinktopf), Spülaborte mit doppeleem Wasser— 
erschlnß (oberer Wasserverschluß mittels mechanischer Einrich— 
uugeun, beide Wasserverschlüsse mittels Siphon), Dienst- oder 
Zpuͤlreservoire — im achtzehüuten Kapitel: Desinfektions-Einrich— 
ungen (mit Spülung und ohne Spülung); im neunzehnten Ka— 
iitel: Streuaborte; im zwanzigsten Kaäpitel: Tragbare Aborte; 
m neunundzwanzigsten Kapitel: Abortrohre; im zweiundzwanzigsten 
rapitel: Lüftung der Aborte; im dreiundzwanzigsten Kapitel: 
ßissoirs — Einzei-Pissoirs, Massen-Pissoirs (Rinnen- und Becken— 
ßissoirs). — In dem Abschnitt „Entfernung der Fäkalstoffe aus 
en Gebäuden“ sind abgehändelt, im Kapitel 24: Hausrohr-An⸗ 
Erfindungen im Hochbauwesen 
und der damit zusammenhängenden Zweige. 
Verbesserter Petzold'scher Funkenfänger. 
Auf einem der Berliner Dampfschifffahrts-Gesellschaft ge— 
görigen Dampfer fand, wie das „Wochenblatt für Architekten u. 
Ingen.“ mittheilt, vor Kurzem während einer Fahrt nach Treptow 
und zurück in Gegenwart von Vertretern des Patentamtes, der 
Polizei, des Kesselrevisions-Vereins und verschiedener Feuerver— 
icherungsgesellschaften eine Probe mit einem nach dem verbesser— 
en Petzoid'schen System konstruirten Funkenfänger statt. Die 
benso einfache als wirkungsvolle Konstruktion desselben ist folgende: 
In dem konischen Mantel des Schornsteins befindet sich eine vier— 
ache Spirale, deren Seele ausgeschnitten ist. Während nun der 
Dampf durch die dadurch entstandene Oeffnung direkt, wie bei 
edem gewöhnlichen Schornstein, nach oben entweicht, werden die 
Ranchgase so geleitet, daß sie den Spiralen entlang gehen müssen. 
diebei werden durch die zentrifugale Bewegung die Funken derart 
eitwärts geschleudert, daß sie aus der engen Oeffnung des Schorn— 
teins nicht entweichen können, sondern in den weiten konischen 
Mantel hinabfallen müssen. Die Anwendung der Spirale zu 
derartigem Zwecke ist an sich zwar nicht neu, indem sowohl das 
rühere Petzold'sche wie auch andere Systeme, so z. B. das bei 
den Lokomotiven der Berliner Stadtbahn eingeführte, bereits die 
Spirale benutzt haben; bei diesen allen mußten jedoch auch die 
Dämpfe den Weg der Spirale nehmen, und dies hatte eine Ver— 
ninderung der Zugeschwindigkeit zur Folge. — Obgleich bei der 
angeführten Probe mit dem verbesserten Petzold'schen Funken— 
jänger die ungünstigsten Brennmaterialien, wie Stroh, Hobel— 
päne, Torf u. a. verwendet wurden, war während der ganzen 
Fahrt auch nicht ein Funke zu bemerken. 
Kezeptenkasten. 
Elastischer Lack. Einen elastischen, biegsamen, nicht 
ibblätternden Lack zum Anstrich von Holz, Eisenkonstruktionen, 
ils Isolirmittel für feuchte Räume, als Mittel gegen Haus— 
sichwamm, sowie zum Wasserdichtmachen von Kleidungsstücken, als 
Anstrich von zusammenzufaltenden Wagendecken ꝛc. stellt Hermann 
Marquard in Berlin in folgender Weise her: Man löscht unge— 
sähr 15 Kg Kalk mit 20 Kg Wasser, setzt ca. 50 Kg heißes ge— 
schmolzenes, rohes Kautschuk zu, mengt innig und fügt dann zu 
»em Ganzen unter stetem Umrühren 50 kochenden Leinölfirniß. 
Hat fich durch Umrühren eine homogene Masse gebildet, so filtrirt 
nan und läßt abkühlen. Beim Anstrich wird der Lack mit der 
nöthigen Menge Firniß verdünnt und am besten warm aufgetragen. 
Das Trocknen erfordert ungefähr zwei Tage. 
Kitt für gesprungene gußeiserne Kessel. Zum 
Ausbessern der in Seifensiedereien gebräuchlichen gußeisernen Siede— 
ind Schmelzkessel wird ein Kitt empfohlen, welcher aus gleichen 
Theilen Bleiglätte und Mennige besteht, die mit Hilfe von 
Blyzerin zu einem ziemlich dicken Brei angerührt werden. Mit 
diesem Kitt überstreicht man etwaige Sprünge und Risse im Kessel, 
rachdem derselbe von Sand und Schmutz möglichst gereinigt 
vorden ist, trocknet und kratzt das über dem Riß Vorstehende 
orgfältig ab. Der Kitt wird, ganz getrocknet, außerordentlich 
jart und widersteht der Einwirkung von Feuer, Wasser, Lauge 
ind Fetten vollständig. 
Neue Herstellung einer blauen Farbe. Nach dem 
patentirten Verfahren von J. F. Espenschied in Friedrichsfeld be— 
jandelt man titrosodimethylanilin in saurer Lösung mit Chlor— 
chwefel unter Erwärmung oder auch bei gewöhnlicher Temperatur, 
o daß sich die Flüssigkeit unter Schwefelabscheidung braunroth 
his gelbroth färbt. Sie enthält jetzt eine geschwefelte Verbindung, 
velcher durch Behandlung mit reduzirenden Agentien (Zinkstaub, 
Eisenfeile ꝛc.) unter Entfärbung ein Theil des Schwefels entzogen 
wird, und die, mit Eisenchlorid oxydirt, einen blauen Farbstoff 
iefert, der durch Fällen mit Kochsalz und Chlorzink gewonnen wird. 
Herstellung eines Grundirungsanstrichs, be⸗ 
sonders für Holzimitation. Blut wird nach dem Ver— 
ahren von O. Fischer in Karlsruhe mit Leinsamen gekocht und 
)ann mit gleichem Gewicht ungekochten Blutes vermischt. Man 
»erdünnt mit Wasser, setzt etwas Kaliumbichromat hinzu und 
rührt gut um. Unter der Einwirkung des Lichtes erhärtet der 
Anstrich schnell und wird in Wasser unslöslich.
	        

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