Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 43, Bd. 2, 1883)

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Bautechnische Notizen. 
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schlußleitungen; im Kapitel 25: Abortgruben und Fäkal-Reservoire 
Anlage und Konstruktiou, Trennung der festen von den flüssigen 
Stoffen, Filtrations- und Desinfektions-Einrichtungen, Entleerung 
— und im Kapitel 25: Die Fäkal-Tonnen. 
Aus der Uebersicht des Inhatts, welche wir vorstehend ge— 
geben haben, werden unsere Leser ein Bild des ungemein reichen 
und erschöpfend behandelten Stoffes des vorliegenden Bandes ge— 
winnen. Wenn wir hinzufügen, daß die zahlreich in den Text 
gedruckten Figuren, welche klar und deutlich ausgeführt sind, in 
ausgedehntestem Maße zum Studinm des übrigens allgemein ver— 
ständlich geschriebenen Textes beitragen, so sind wir der Ansicht, 
daß zur Empfehlung des Werkes nichts weiter nöthig ist, besonders 
da die betreffenden Autoren als Autoritäten in ihrem Fache an— 
erkannt. 
Die in den Text eingeheftete Farbendrucktafel enthält die 
vollständig durchgeführte Entwässerung eines einem Schlächter— 
meister gehörigen Grundstücks, sodaß in derselben ein Schema ge— 
zeben ist, nach welchem mit Leichtigkeit das Entwässerungsproiekt 
eines jeden Grundstücks angefertigt werden kann. 
Auch dicser Band bildet, wie alle vorhergehenden, ein in sich 
abgeschaffenes Ganze und ist einzeln wie jeder frühere käuflich. 
Um einen Ueberblick über den Juhalt zu gewähren, fügen 
wir in Kürze das Wesentlichste aus demselben an. 
Erste Abtheilung: Mechanische Erscheinungen fester Körper — 
Von der Schwere. Der Schwerpunkt. Vom freien Fall der Körper. 
Das Pendel. Vom Hebel. Die Rolle. Der Flaschenzug. Das Well— 
rad. Die schiefe Ebene. Der Keil. Die Schraube ꝛc. —, tropfbar 
lüssiger Körper — Fortpflanzung des Drucks, Bodendruck und 
Seitendruck, Kommunizirende Röhren, Haarröhrenanziehung, Spe— 
zifisches Gewicht ec. und luftförmige Körper — Luft, Taucher— 
zlocke, Luftdruck, Nachheber und Saugheber, Saugpumpe, Druck— 
pumpe, Feuerspritze, Barometer, Luftpumpe, Luftballon ꝛc. — 
Zweite Abtheilung: Magnetische Erscheinungen — Magnetische 
AÄnziehung, Gesetz der Polarität, Künstliche Magnete, Magnetische 
Vertheilung, Erdmagnetismus ꝛc. — und Elektrische Erscheinungen 
— Elektrische Grunderscheinungen, Leiter und Nichtleiter, Die 
beiden Arten der Elektrizität, Elektrische Vertheilung, Elektrisir— 
maschine, Verstärkungsflasche, Elektrophor, Luftelektrizität, Gewitter, 
Volta's Versuch, Galvanische Kette, Volta'sche Säule, Konstante 
Ketten, Chromsäure-Element, Wirkungen des galvanischen Stromes, 
Elektromagnetische Telegraphie, Schreib- und Drucktelegraph, Tele— 
phon ꝛc. — Dritte Abtheilung: Erscheinungen des Schalles, der 
Wärme und des Lichts — Kurze Abhandlung über Dampf— 
maschinen ꝛe. — Anhang: Die neuesten Erfindungen — Phono— 
graph, Mikrophon, Magneto- und dynamo—elektrische Maschinen, 
Elektrische Eisenbahnen. — D. 
Breymann's Baukonstruktionslehre. 5. Auflage. 
Band Il, Holz. J. M. Gebhardt's Verlag, Leipzig. Die uns 
vorliegende 8. Lieferung dieses Bandes enthält die Pultdächer, 
Walmdächer, Zeltdächer und die Tafeln 72 bis 82. Tafel 72 
enthält Gesimskonstruktionen, Tafel 73 Zierbretter, Tafel 74 ver— 
zierte Kopfstreben, Tafel 75 Rinnenkonstruktionen, Tafel 76 —82 
Treppenkonstruktionen. Die lithographirten Tafeln sowie der Text 
dieser Lieferung sind ebenso wie die früheren Lieferungen ent— 
prechend den Erwartungen, welche wir schon öfter ausqesprochen 
haben, ausgeführt. 
— 8s — 
Thieme-Wessely, Handwörterhuch der englischen und 
deutschen Sprache. Neue Stereotyp-Auflage. Hamburg, Verlag 
von Händcke und Lehmkuhl. 
Kein Beruf kann heute noch ein gutes Nachschlagebuch des 
Wortschatzes der wichtigsten modernen Sprache entbehren und des 
halb, sowie mit Rücksicht auf das bevorstehende Fest glauben wir 
unsere Leser auf obiges, soeben in neuer Auflage erschienenes 
Werk ganz besonders aufmerksam machen zu müssen. 
Der alte „Thieme“ bildet die Grundlage dieser neuen Bear— 
beitung, es handelt sich somit um ein seit Jahren bewährtes und 
geschätztes Werk, dessen Vorzüge nicht näher erörtert zu werden 
brauchen. 
Daß die alte Orthographie in diesem Wörterbuch beibehalten 
wurde, erhöht den Werth in unseren Augen und gewiß auch bei 
den Meisten unserer Leser außerordentlich und da auch vorzügliche 
Ausstattung in Bezug auf Druck und Papier für einen sehr 
mäßigen Preis geboten wird, so empfehlen wir die Anschaffung 
für die Geschäfts- und Familienbibliothek. — g. 
Lexikon der bildenden Künste von Dr. Herm. Aler. 
Müller? 17 Lieferungen in Oktav à 50 Pf., mit 480 Abbil—-⸗ 
dungen. Leipzig 1883. Bibliographisches Institut. 
Je weiter dieses Werk, ein gemeinverständliches Handbuch 
der Kunstgeschichte in lexikalischer Form, fortschreitet, um so 
mehr freuen wir uns darüber; denn es ist ein Nachschlagebuch, 
wie wir es noch nicht besaßen, das in konziser Form alle Fragen 
auf dem Gebiet der Technik und Geschichte der Baukunst, Plafiik, 
Malerei und der vervielfältigenden Künste beantwortet, Aufschluß 
über Künstler, Kunststätten und Kunstwerke giebt, und so jedem 
willkommen sein muß, dem es nicht vergönnt ist, eingehende Kunst— 
studien zu machen. 
Da es, wie wir hören, noch vor Weihnachten komplett zur 
Ausgabe gelangt, so wird es mit seinem halbeu Tausend vorzug— 
lich er Abbildungen, seiner schönen Ausstattung und dem billigen 
Preise sicher ein vielbegehrter Artikel sein, ein Weihnachtsbuch, 
wie es für Kunstjünger, Kunsthandwerker und Kunstfreunde nicht 
zweckmäßiger gewünscht werden kann. Wir empfehlen es als 
solches auf's angelegentlichste. — g. 
Lehrbuch der Physik nebst Anleitung zum Experimen— 
tiren. Für Präparandeunanstalten, höhere Knaben- und Mädchen— 
schulen, sowie für Stadtschulen und mehrklassige Volksschulen be— 
arbeitet von A. P. L. Claußen, Kgl. Seminarlehrer in Bütow. 
Mit 140 in den Text eingedruckten Holzschnitten. Potsdam 1883, 
Verlag von Aug. Stein. 
Das vorliegende Werk, welches vom Verfasser zunächst für 
Lehrer bestimmt ist die an gehobenen Volksschulen oder Präpa— 
randenanstalten unterrichten, dürfte aber auch besonders geeignet 
für den Unterricht an Baugewerk- und Handwerkerschulen sein, 
weil der Inhalt ein derartiger und so Fefaßt ist, daß er dem 
Bedürfnisse des Handwerkerstandes vollkommen entspricht. Die 
Darstellungsweise ist außerdem eine so klare und leicht faßliche 
und durch zwedkmäßige und deutliche Abbildungen unterstützt, sodaß 
das Werk auch vielfach mit Nutzen zum Selbstunterricht wird be— 
nutzt werden können. Der Versasser hat aus dem Gtunde, weil 
der Anschauungsunterricht der wirksamste ist, aber die Beschaffuug 
kostspieliger Apparate vielfach nicht zu ermöglichen, an verschiedenen 
Stellen angedeutet, wie der Lehrer manchen Apparat mit weniq 
Kosten und Mühe selbst anfertigen kann. 
Bautechnische Notizen. 
Altes Bauholz. Wie „Iron Age“ mittheilt, ist in Amerika die 
Vermendung alten Baumaterials weit ausgedehnter als bei uns; nicht 
nur Eisenbeandttheile xDden auch nach längerem Gebrauch zu Bau— 
wecken wieder verwendet, sondern auch Bauholz. Viele Bauleute sollen 
ogar das letztere frischem Holze vorziehen, weil dasselbe gut ausgetrocknet 
ist, nachdem es Jahre hindurch den Witterungsverhältnissen entzogen und 
riner gleichmäßigen Temperatur ausgesetzt war. Bessere Holzarten, welche 
mehr zu Dekorationszwecken verwendet werden, gewinnen gleichfalls an 
Werth, da ihre Farben im Laufe der Zeit reichere Töne gewinnen. Aus 
diesem Grunde ist auch der Handel mit altem Bauholze in Amerika, 
ebenso wie derjenige mit alten, Bausteinen und sonstigem Materiale zu 
der gleichen Bedeutung emporgestiegen wie bei uns der Alteisenhandel. 
Westwälder Braunkohlen. Ein Besitzer von Westerwälder 
Braunkohlengruben bei Hadamar wandte sich kürzlich an Herrn Landes— 
direktor Sartorius mit der Bitte, geneigtest dahin zu wirken, daß die 
Westerwälder Kohle mit den Ruhrkohlen bei Ausschreibungen in Kon— 
kurrenz treten dürfe, da dieses eine tief einschneidende Frage und für die 
Entwickelung dieses Industriezweiges von großer Bedeutung sei. Auf 
dem Westerwalde werde die eigene Kohle — der Ruhrkohle vorgezogen, 
trotz des beschwerlichen und theueren Achsentransportes, ein Beweis, daß 
diese Braunkohlen andereu Kohlenarten Konkurrenz zu bieten vermöchten. 
Der Herr Landesdirektor hat jedoch sich dahin geäußert, daß es zweifel— 
haft erscheine, ob die Westerwälder Kohle die zu einer Luftheizung er— 
forderlichen Eigenschaften besitzen würde, jedenfalls aber solle ein Versuch 
damit gemacht werden. 
Röhren aus Beton. Die württembergische Forstverwaltung 
hat zur Beschaffung des eigenen Bedarfs an Röhren für Durchlässe in 
Forftwegen 2c. 2 Fabrikationsstätten bezw. in Laurathal bei Weingarten 
und in Goldshöfe errichtet. Erzeugt werden dort, u. z. durch gewöhn⸗ 
liche Waldarbeiter, Röhren mit Eiprofil von 72/100 cm; die Baulängen 
betragen 0,9 bis 1,8 w. 
Die Erfahrungen, welche die Verwaltung mit diesen Röhren ge— 
macht, werden in den Publikationen des württemb. Vereins f. Bau—⸗ 
kunde, Heft 1 pro 1883 als sehr günstige hingestellt. Die Röhren sind 
unverwitterbar in strengstem Frost; die Herstellung von Kanälen aus 
denselben auf stark geneigtem Terrain ist einfacher, als bei Ausführung 
in Mauerwerk und die Unterhaltungskosten sind sehr gering, weil be 
der Glätte der Wandung Schlammablagerungen vermieden werden. 
Der Berichterstatter Hr. Baurath hind uiem empfiehlt 
a. a. O. Betonröhren auch insbesondere für städtische Kanalisationen 
und er behebt ein mehrfach hervor getretenes Bedenken gegen eine der— 
artige Anwendung der Röhren, indem er bemerkt, daß dieselben durch 
einen satten Anstrich des unteren Theils vom pres mit Goudron voll⸗ 
kommen beständig gegen die Einwirkungen sanrer Wasser, welche in die 
Kanäle gelangen, gemacht werden können. („Deutsche Bauztg.“) 
Redaktion: H. D iesener in Berlin. — Verlag von Julius Engelmann in Berlin. — Druck von H. S. Hermann in Berlin. 
(Unter Verantwortlichkeit des Verlegers.)
	        

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