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Ueber die neuen Schnellfilter.
Ueber die neuen Schnellfilter nach dem
System Piefke,
rusgeführt von der Firma: G. Arnold und Schirmer in Berlin—
Hierzu 4 Fig.)
Die eminent wichtige Frage einer guten Wasserfiltration,
mit der sich schon so viele Fachmänner beschäftigten, scheint endlich
ihre Lösung erhalten zu haben.
Der Betriebs-Ingenieur der Berliner Wasserwerke, Carl
Piefte, hat nach mehrjährigen Beobachtungen und Studien, wie
e nur an der Hand der Praxis inmitten eines so großartigen
Wasserwerkes gemacht werden können, einen Schuellfilter konstruirt,
Hessen Vorzüge wir kurz dahin zusammenfassen können: Bei
»infacher Könstruktion, wenig kostspieliger Anlage und
Betrieb bedeutende Leistungsfähigkeit und leichter
Trausport, wenn sein Standort gewechselt werden soll.
Eine interessante Studie über obiges Filterjystem veröffentlicht
serr Waldemar Zimmermann im „Gesundheits-Ingenieur“, der
vir Nachstehendes als für unsere Leser wichtig entnehmen:
Das durch untenstehende Skizze dargestellte Filter besteht aus
»inem cylindrischen Gefäß, in welchem eine Aunzahl kreisförmiger
Siebe hoörizontal über einander angeordnet ist. Die Siebe bilden
die Bodenflächen von Kammern und dienen als Träger des Fil—
rir-Materials. Die Leistung des auf einer und derselben Grund—
läche aufgebauten Filters wächst nur mit der, Anzahl der Siebe
»ezw. Kammern. Apparate von 5 kKbme stündlicher Leistung z. B.
enthalten zwölf Siebe in Abständen von je 60 mmm. Es ist er—
ichtlich, daß auf diese Weise eine ganz beträchtliche Filterfläche in
gerinagem Raume untergebracht werden kann.
Fig. 1
Für Filter, deren Filterflächen in so geringen Abständen von
einander arrangirt sind, muß nun selbstverständlich ein Filtrir—
Material verwendet werden, welches nur in dünner Schicht auf—
getragen zu werden braucht. Das Material muß anßerdem die
Anwendung großer Durchgangs-Geschwindigkeiten gestatten, wenn
ein kleiner Apparat im Stande sein soll, gioße Wassermengen zu
liefern.
Durch Uebereinanderbauen von Filterflächen, deren Leistung
nicht höher ist, als die einer gleichen Sandfilterfläche, würde man
aie dazu gelangen, ein kompeudiöses Filter herzustellen. Das für
diesen Zweck erforderliche Filtrir-Malterial ist 'aber in der, durch
zeeignete Behandlung präparirten reinen Cellulose gefunden worden.
Dieses (ebenfalls patentirte) Filtrir Material reinigt in 21 Stunden
»ro 1m Filterfläche 50 bis 69 kbm Wasser, und ist es hier—
durch möglich geworden, Apparate, wie der vorhin erwähnte (von
5 Khm stündlicher Leistung) auf die winzigen Dimensionen von
37 etm Durchmesser und 87 cim Höhe des Aussengejäßes zu be—
chränken. Im Uebrigen möge hier bemerkt werden, daß das
Filtrix-Material, den verschiedenen Aufgaben entsprechend, um
velche es sich in den einzelnen Füllen handelt, verschieden präpa—
eirt wird.
Wenn die zersetzenden Einflüssen an und für sich zwar lange
viderstehende, präparirte Cellulose mit faulenden Organismen in
— Erfindungen im Hochbauwesen.
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Berührung kommt, wird sie zudem noch mit antiseptischen Stoffen
mprägnirt.
Die Wirkung der Filtermasse ist übrigens nicht nur eine rein
nechanische, sondern es wird auch ein Theil der gelösten organischen
Substanzen aufgesaugt, wovon man sich bei stark gefärbtem Wasser
eicht überzeugen kann.
Das Filtrir-Material, welches sich, nebenbei gesagt, in
rockeuem Zuͤstande lange aufbewahren läßt, ohne irgend welche
Verändermig zu erleiden, wird behufs Einführung in den Apparat
nit Wasser'zu einem dünnen Brei angerührt und so dem in den
Ipparat einströmenden unfiltrirten Wasser durch den Trichter bei⸗
entischt. Es setzt sich alsdaun als gleichmäßiger Ueberzug auf
jen Siebflächen ab. Die für die erste Beschickung erforderliche
HYdenge des Materials richtet sich einigermaßen nach der Qualität
es zu filtrirenden Wassers.
Ein Apparat von ca. 2 Em Siebfläche wird z. B. mit 500
»is 1000 g Mkeansse besetzt.
Nach Einführung der frischen Masse arbeitet das Filter ohne
Ubsorption nennenswerthen Druckes, es werden alsdann nur
venige Centimeter Druckhöhe beansprucht. Durch die sich
llmählich bildende Schmutzdecke aber wird die Durchlässigkeit der
Filter verringert und das Wasser steigt in dem Zuführungsrohre
söher und höher, bis es endlich, selbst bei vermindertem Zufluß,
ber den Trichterrand, welcher höchstens 1 bis 11,, m über der
bersteun Siebfläche angeordnet ist, überzulaufen droht. Alsdann
nuß das Filter gereinigt werden.
Im allgemelnen, d. h. wenn das Wasser nicht allzustark durch
Drganismen verunreinigt ist, tritt diese Nothwendigkeit erst ein,
iachdem pro 1 Im Filterfläche 50 bis 60 kbmm Wasser filtrirt
vorden sind.
Die Reinigung wird im Filter selbst und ohne Absperren des
Zuflusses vorgenommen. Um dies zu ermöalichen, ist jolgende
kinrichtung getroffen:
In der Axe des Gefäßes ist eine vertikale Spindel augeordnet,
uuf welcher Querarme sitzen, für jede Kammer ein Paar. Diese
nit Schabern versehenen Querarme bringen beim Drehen der
Spindel das auf den Siebflächen lagernde Filtrir-Material in
Bewrgung, zerrühren es und halten es in der Schwebe, so daß
der durch die Kammern fortgesetzt hindurch geleitete Wasserstrom
die Schmutztheile vollständig mit sich fortführen kann. Sobald
das Wasser wieder rein abfließt, hört man auf zu drehen, öffnet
den am Boden des Gefäßes angebrachten weiten Hahn, sperrt all—
mälig den Wasserzufluß ab und läßt das Gefäß leer laufen, um
ioch den Rest der Schmutztheilchen und etwa mitgerissenen Faser—
chhen, welche in die Zwischenräume zwischen den einzelnen Kammern
eingedrungen und dort haften geblieben sind, zu entfernen. Das
Filtrir-Material senkt sich alsbald wieder gleichmäßig anf die
Siebflächen, und das Filter kann nach Abschluß des Hahnes vou
ieuem wieder angelassen werden.
Da jedoch bei jeder Reinigung etwas Faserstoff, in maximo
10 od der vorhandenen Masse, mit fortgeführt wird, so muß für
Ersatz gesorgt werden, und es wird deshalb durch den Trichter
edesmal das entsprechende Quantum aus einem dafür bereit zu
tellenden Vorrathsgefäß beliebiger Form nachgefüllt.
Die gründliche Reinigung eines größeren Filtrir-Apparates
simmt im Ganzen nur etwa 10 Minuten in Anspruch. Zur
Zedienung einer Filter-Anlage, welche aus 20 Apparaten à 120 kbm
Tagesleistung besteht, würde mithin ein Mann vollauf genügen.
Die Ausgabe an Löhnen beläuft sich daher pro 1000 kbmm Wasser
iuf 1 bis höchstens 2Mk. Die Kosten des auf dasselbe Quantum
nntfallenden Ersatz-Filtermaterials betragen jür gewöhnlich kaum
nehr als 1 Mk.
(Schluß folgt.)
Erfindungen im Hochbauwesen
und der damit zusammenhängenden Zweige.
Thiem's patentirtes Sicherheits-Fenster.
(Hierzu 1 Fig.)
Die meisten Fensterkonstruktionen haben den Ucebelstaud, daß
zas Putzen der oberen Flügel des Fensters nur von Außen und
war in der Weise erfolgen kann, daß die qu. Person vor das
Fenster auf die Sohlbank tritt, mit der einen Haud sich an den
dämpfer anhält, mit, der änderen Hand dagegen das Putzen des
Fensters ausführt. 5
Wir haben in-dieser Hinsicht viel Unglücksfälle betr. des
derabstürzens von Personen bei Ausführung dieser Manipulation
zu verzeichnen, welche ihren Grund in der unpraktischen Anord—
rung des oberen Fensterftügels haben.