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Zautechnische Notizen. — Brief- und Fragelasten.
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mit sich brachte, weil, die Zimmerleute
einen Halt mehr haben, sondern in
stehend ihre Arbeit vornehmen müssen.
Nordseite des Thurmes, die Einfahrt, zum
gof, fortwährend von Schaulustigen besetzt
nei dem letzten Balken
chwebendem Holzkasten
5Zelbstverständlich ist die
—
ie California Straßen-Eisenbahn gemacht worden ist. Dasselbe besteht
zus Stahldraht, hat eine Länge von 18000 Fuß und ist 26 Tonnen
hwer. ANuf eine Welle aufgewunden, bildet es einen Bündel von etwa
23 Fuß im Durchmesser und' von 10 Fuß Tiefe. Es ist auf 20000 Doll.
u stehen gekommen.
Brief⸗ und Fragekasten.
Herrn Maurermeister O. in Seh. Auf Ihre Frage; „Kann für eine
grunnenleitung aus Cementröhren von 6em lichter Weite und 3,5 cm
Wandstärke, wenn die Leitung 10212 mm Steigung zu überwinden hat, ge—
ügende Sicherheit angenommen werden?“ erwidern wir Folgendes:
Es konmmt hier ein Druck von ca. 1 Atmosphäre in Frage, und dürften
zie einzelnen Cementröhren demselben wohl mit Sicherheit widerstehen, trotz⸗
em rathen wir von dem Gebrauch derselben ab, da hier die Schwierigkeit
n der Zusammensetzung der einzelnen Röhren liegt, Werden eiserne Röhren
erwendet, so erfolgt die Verbindung durch Hanfzörfe und Bleiverguß, wo⸗
urch eine gewisse Verschiebbarkeit beibehalten wird, ohne daß die Verbindungs⸗
lellen undicht werden Bei Cementröhren kann eine solche Verbindung nichr
ergestellt werden. Wenn Druck in den Röhren vorhanden ist, so müssen
ie Muffen absolut mit Cement vergossen werden. Dadurch bekommt aber
—— Wringstem Setzen
es Frvreichs zu einem Bruche führen muß. Findet kein Druck, oder doch
iur ein geringer, in den Röhren statt, so kann die Dichtung der Muffen
urch fetten Thon erfolgen, wodurch in Bezug auf das Brechen der Muffen
eine Gefahr entsteht. In Ihrem Falle ist der Druck in den Röhren jedoch
u stark, so daß wir nur rathen können, eiserne Röhren zu verwenden
Herrn Maurermeister Fn. in R. Für die Anlage eines kleinen Ziegel⸗
rennosens mit überschlagender Flamme für ca. 4000 Stück Normalsteine ist
zei einer Ofenhöhe von 2,0 m für die Ofensohle eine Fläche von ca. 7,0 qm
rforderlich“ Hierbei sind pro Kubikmeter Ofenraum im Durchschnitt 300
Steine Rormälformat angenommen, sodaß ein nusbarer Rauminhalt von
3.23 khmeerforderlich ist.
Herrn Architetten M. in E. Unter Vakuum versteht man einen luft—
eeren oder wenigstens beinahe luftleeren Raum. Derselbe kann auf 3 ver—
chiedene Arten erzeugt werden, nämlich dadurch, daß man ein Hohlgefäß mit
iner Luftpümpe auspumpt, oder daß man eine an einem Ende geschlossene
doͤhre von mehr als 760 mm Länge mit Quecsilber füllt, dann mit dem
daumen verschlietzt, umkehrt und mit dem nunmehr unteren Ende in ein
ueckfilbergefätz taucht. Läßt man den Daumen jetzt los, so fällt das Queck—
ber in der Roöhre so weit, daß der Höhenunterschied zwischen seinem Niveau
ind demjenigen des Quecssilbergefäßes ungefähr 780 min beträgt; der darüber
Fefindliche Raum der Röhre ist nun bis auf einige Spuren von Quecksil ber⸗
dämpfen leer. Diese Erscheinung erklärt fich in der Weise, daß der Druck
der Luft auf das Quecksilberniveau im Gefäß im Stande ist, eine Queck-
überfäule von nur 760 min zu tragen. Das erstere Experiment wurde zuerst
»on Otto v. Guericke in Magdeburg 1650 mit der vog ihm erfundenen Luft⸗
»umpe, das zweite zuerst von Torricelli 1643 ausgeführt. Uebrigens läßt
ich dieser auch mit jeder anderen Flüssigkeit anstellen, wenn nur die Röhre
o viel mal länger genommen wird, als das Quecksilber schwerer ist als die
zenutzte Flüffigkeit. Bei Wasser also z. B., welches 18,5 mal so leicht als
fQuecksilber ist, müßte die Röhre 13,556570 mm — 10,26 meilang sein. Die
ritte Methode, ein Vakuum zu erzeugen, besteht darin, daß man in Gefäß
Dampf leitet und nach Verschluß der Einströmungsöffnung das Gefäß so
veit abkühlt, daß sich der Dampf vollständig kondenfirt, wobei danb über
»em nun erhaltenen Wasser ein Vakuum entsteht, ein Verfahren, das zuerst
»on Papin 1690 vorgeschlagen wurde. In der Technik kommen alle 3 Arten
»er Vakuumerzeugung zuͤr Anwendung, so wird bei jeder Pumpe oder jedem
hebläse unter dem Kolben ein luftleerer Raum gebildet, der jedoch durch das
rachströmende tropfbarflüssige oder luftförmige Material sogleich wieder ge—
üllt wird. Jeder Saugewindkessel einer Pumpe beruht auf dem Prinzip
»es Torricellischen Vakuuüms, nur ist hier der Raum über der Flüssigkeit
nicht luftleer, sondern mit verdünnter Luft gefüllt; deshalb wird auch die
n dem Saugrohr stehende Flüssigkeit nur eine der Druckdifferenz zwischen
iußerer und eingeschlossener Luft entsprechende Höhe haben, die jedenfalls
leiner ist, als wenn der Druck im Innern gleich Null wäre, d. h. wenn ein
BZakuum vorhanden wäre. Die Kondensatoren an Dampfmaschinen endlich
epräsentiren die dritte Art der Vakuumerzeugung, denn bei diesen wird der
„on der Dampfmaschine verbrauchte Dampf durch einen kalten Wasserstrahl
»der eine Kühlschlange kondensirt und so ein Vakuum hergestellt.
Herrn Zimmermeister M. in R. Theil 1, Tit. 8 des allgemeinen
dandrechts sagt im 8 129 „Anlagen, durch welche der schon vorhandene
Brunnen des Nachbars verunreinigt oder unbrauchbar gemacht wird, sind
inzulässig.“ 8 130 lautet: „Dagegen kann die Grabung eines Brunnens
zuf eigenem Grund und Boden, wenngleich dadurch dem Nachbar sein Wasser
ntzogen wird, dem Eigenthümer nicht verwehrt werden, sobald der Nachbar
»esfalls kein besonderes Untersagungsrecht erlangt hat.“ 8 131: „Doch darf
nnerhalb dreier Werkschuhe von des Nachbars Grenze kein neuer Brunnen
ingelegt werden.“ 8 132: „Ueberhaupt darf unter des Nachbars Grunde
Niemand graben.“ Dierzu sind ergangen: „Erkenntniß des Ober-Tribunals
»om 14. Vezember 1851: Der 8 129, J, 8 des Allgem. L.⸗R. nach welchem
Anlagen, durch welche der schon vorhandene Brunnen des Nachbars verun⸗
einigt oder unbrauchbar gemächt werden würde, unzulässig sind, findet auf
Anlagen, die lediglich eine Verminderung des Wassers in den Brunnen des
stachbars bewirken, keine Anwendung.“ Ferner: „Ministerial-Reskript vom
z. Februar 18373 Bei Neubauten hat das Kgl. Polizei-Präfidium die An⸗
eguüng von Privatbrunnen, soweit solche nach der Oertlichkeit zulässig und
ugleich nach den Umständen erforderlich ist, oder nicht sonstige erhebliche und
ilsdann biilig zu berücksichtigende spezielle Hindernisse eintreten möchten,
durch die Bauerlaubnißscheine ausdrücklich zu bedingen und die Ausführung
kontroliren zu lassen. Hiernach ist ihr Fall zu beurtheilen.
Die geehrten Leser unseres Blattes bitten wir, den Brief- und Frage—⸗
fasten in ausgedehnter Weise benutzen zu wollen, jedoch können nur solche
Fragen von Abonnenten Beantwortung finden, welche an uns mit An⸗
jabe der vollen Adresse gestellt werden. Die Antwort erfolgt stets unter
Chiffre, im Falle dieselbe aber zu umfangreich ausfallen sollte, auch brieflich.
Die Redaktion.
Bautechnische Notizen.
Komprimirtes Holzuflaster. Wie der „New-NHorker Techn.“
nittheilt, wird gewöhnliches Holz, wenn noch grün, in Bloͤcke geschnitten
indein kochendes Leinöl geworfen, wobei der vorhandene Pflanzensaft
zusgetrieben wird und das heiße Oel etwa bis auf 1“ Tiefe ein⸗
ringt. Darauf werden die Blöcke in starken Pressen durch einen Druck
on Ido bis 150 Tonnen, je nach ihrer natürlicher Härte auf etwa die
Haälfte ihrer Dicke komprimirt, wodurch sie eine äußerst solide Struktur
halten, die vier- oder fünfmal widerstandsfähiger gegen Abnutzung ist
als das gewöhnliche poröse Holz, und auch vor Stahl und Eisen viele
vesentliche Vortheile hat. Die äußere mit Oel durchtränkte Schicht
nacht dabei das Eindringen von Feuchtigkeit unmöglich, und die Blöcke
fönnen daher selbst bei anhaltender Nässe nicht schwellen. — Die so zu⸗
bereiteten einzelnen kleinen Blöcke werden dann zu großen quadratischen
Tafeln von 3 Länge zusammengesetzt und gepreßt, so daß die Verbin—
img wasser⸗ und luftdicht wird. Die Tafeln werden dann auf eine
Fundirung gelegt, wozu sich am besten flach in Beton gelegte Ziegelsteine
npfehlen Die Tafeln werden dabei mit einer besonderen Maschine
usammengepreßt und die Risse mit dickem Oel verschmiert, so daß ein
ollkommenes, gleichförmiges, dichtes Pflaster entsteht, welches weder
ase aus dem“ Boden, noch Regenwasser durchlaͤßt. Durch geringe
Spulung kann ein solches Pflaster das ganze Jahr bindurch mit leichter
Hühe sfiets staubfrei, rein und in einem vorzüglichen Zustande gehalten
verden. Die sonst gebräuchlichen Holzpflaster fangen an einzelnen Stellen
ft zu faulen an, nutzen sich wegen ihrer Porosität sehr leicht ab, er⸗
eugen Staub und sind die Brutstätte von Krankheitsorganismen. Als
estes Holz für Straßenpflaster galt bisher das Cedernholz, dasselbe
oftet aber 30 Dollar per 1000'; es lassen sich aber bei diesem Ver—
ahren auch sehr billige Holzarten mit gutem Erfolge benutzen. Bei
inem Preise von 6 Vollar per 1000 Holz werden sich die Kosten des
ertigen Pfiasters schließlich auf 1.880 Dollar per Quadrat-Elle belaufen.
dDieses Pflaster ist in Amerika noch nicht probirt; in den Champs
Flysces in Paris soll jetzt ein ähnliches probeweise mit einer Garantie
son' 40 Jahren gelegt werden. Sollte fich dasselbe gut bewähren, so
vürden die Preise fur Holz und Leinöl, und damit die Kosten des Holz⸗
oflasters überhaupt merklich steigen
Beseitigung des Schimmels in den Malz⸗ und
Sährkellern der Bierbrauereien. Hierzu wird in neuesser Zeit
ie Anwendung des doppelt⸗schwefligsauren Kalks dringend empfohlen.
Manchem —X dürften nachstehende Vorschriften zur Anwendung
esselben willkommen sein. 1. Man bestreiche die Wände der Malztennen
nit einer Mischung von 1 Theil doppelt-schwefligsaurem Kalk und
io Thln. Wasset. Dieselben sollen dann frei von Schleim und Schimmel
hleiben, eine vollständige Desinfektion der Räume soll erzielt werden und
die Reinigung solcher Räume soll viel gleichmäßiger vor fich gehen. —
2. Mit einer Fleichen Lösung von doppelt schwefligsaurem Kalk (wie bei 1)
bestreiche man die Wände der Gähr-, Schenk- und Lagerbierkeller, und
s soll diese Anwendung von so weitgehender Wichtigkeit sein, daß kein
Brauer diese Vorsichtsmaßregeln unterlassen wolle. — Endlich wird noch
empfohlen, daß man Maischbottiche, Kühlschiffe, Gährbottiche ec. ebenfalls
vortheilhaft mit verdünnter Lösung von unterschwefligsaurem Kalk rei—
aigen, und daß man die Flaschen damit reinigen und sogar die Spähne
wieder brauchbar machen könne.
Schädlichkeit farbiger oder matter Fenfstergläser. Mit
her zunehmenden Mode, die Wohnungen in „echt, deutscher Renaissance“
auszustatten, mehrt sich auch die Anwendung bunter Glasfenster und
Butzenscheiben. Es ist nicht zu leugnen, daß es Eindruck macht, wenn
vir ein Zimmer betreten, welches durch solche Fenster von der Außenwelt
ibgeschlossen erscheint und unserer Phantasie das Zurückdenken in „unserer
Paͤter Zeiten“ erleichtert wird; aber wir begehen damit große hygienische
rehler. Nicht nur nämlich, daß das bunte Farbenspiel unsere Augen
‚elästigt und eine große Menge wohlthätigen Lichtes von den gefärbten
Hläsern absorbirt wird, — bei den Butzenscheiben tritt auch noch un—
zleichmäßige Zerstreuung und Konzentration, welche geradezu gefährlich
ür unsere Sehkraft werden können, hinzu — sondern die durch die Ver—
leiung bedingten zahlreichen, Ecken und Winkel bieten außerdem dem
Staube und Schwitzwasser willkommene Ansammlungspunkte, welche, wie
eingehende Untersuchungen erwiesen haben, bedenkliche Zuchtstäͤtten unserer
Hesundheit. höchst gefährlicher Pilzkolonien werden können. Derartige
»unte Fenster sollten deshalb nur in Vorsälen, Treppenhäusern ꝛc., nie
iber in eigentlichen Wohnräumen zur Anwendung kommen; für die
Fenster der letzteren ist unbedingt nur möglichst glattes helles Glas zu
vählen, auch die Anwendung horizontaler, Sprossen thunlichst zu ver—
neiden. Aus ähnlichen Gründen ist auch geätztes Glas, an dessen rauher
Oberfläche gleichfalls gesundheitsschädliche Ansammlungen stattfinden
önnen, für Thürfüllungen oder Oberlichte nicht empfehlenswerth und
zier nur Milch- oder Beinglas anzuwenden.
Bayer. Industrie- und Gewerbeblatt.)
Das längfte Drahtkabel, welches je hergestellt worden, ist
das, welches im verflossenen Sommer in den „California Works“ für
Redaktion: H. Diesener in Berlin. — Verlag von Julius Engelmann in Berlin. — Druck von B.
AUnter Verantwortlichkeit des Verlegers
Hermann in Berlin