Mittheilungen aus der Praxis.
Poj. Anzahl —
6. Zimmerarbeiten inkl. Materialien.
32. 172,70 Ifd. mm kerniges kicfernes Balkenholz zu
liefern pro kbm 36 M., 18 25 cm stark
à 1,682 M..
33. 385,50 lidem do. Halbholz 925 em st. zu liefern
pro kbm 36 M. à O,s! M..
34. 181,44 lid. m do. Kreuzholz 13/13 em st. pro
khim 32 Mi. à O,ßz Mw.
35. 201, 60 Ifd. m do. Sparrenholz 12 / 16 em st. pro
chm 32 M. à O,z2 M..
36. 711,50 lfd. m do. Kehlbalken 12,20 em st. pro
chm 36 M. à ,88 M.
37. 32,21 ifd. m do. Dachrähme 15,20 em st. pro
chm 36 M. à 1l,086 Mw..
38. 784,08 d. m Holz zu verbinden und zu richten
O, zo M...
39. 195,*8 Im Staatdecken auf aufgenagelten Latten
zw. den Balken anzufertigen mit allen
Ptdaterialien A 0O,70 M..
10. 195,88 qm Decken mit Strohlehm auszutragen
inkl. Mat. à O,ad M.
141. 195,83 qmm Schaaldecken von 2 em st. Brettern
anzufertigen inkl. Mat. à1 M. .,
12. 17268 qm gehobelt u. gesp. Fußboden 3,8 em st.
zu liefern u. verlegen inkl. Mat. à 3,50 M.
13. 122,61 qm gestrichenen Fußboden auf dem Boden
5 cm st. inkl. Mat. à — M.....
169,00 Ifd. m Fußbodenlager zu liefern und ver—
legen à O, 50d Mä.
3,20 lfd. m Scheuerleisten 7 em hoch desgl.
A 35 M..
Zu 26 Thüren die nöthigen Klötze und
Thürbohlen zu liefern ꝛc. A 160 M..
Stufen einer graden Kellertreppe zu liefern
,900 m breit mit Geländer und 6 em st.
Wangen 5 em st. Trittstufen à 3,50 M.
Stufen der Treppe nach dem Boden mit
3,8 cin st. Wangen 5 em st. Trittstufe mit
tarker Antritts- u. Austrittsspindel, Hand—
griff-Traillen 5 Mm..8
Podest zu dieser Treppe 3 Stufen gerechnet
lfd. m Lattenverschlag 3 mehoch auf dem
Boden à 6ß6M.
Für 3 Lattenthüren mit Beschlag als Zu—
lage àa 5 Mämͤ.. . 3438*
Für Eisenzeug an Lattnägeln und Bolzen
Für Vorhalten der Zimmergeräthe und zur
Abrundung.. 42,40
Summa der Zimmerarbeiten 2800,00
c. Dachdecker inkl. Materialien.
54. 235,52 qm Dach mit Schiefer auf Lattung zu
decken inkl. Mat. à 5 M. ... .. 1177,60
55. 4 Stuück Dachfenster zu liefern u. einzudecken
7.80 MöM.... 30,00
Summa der Dachdeckerarbeiten 1207,60
d. Asphaltirungen.
36. 42,79 qm Fundamentmauerwerk mit Isolirschicht
zu überziehen à — M....... 85,58
Summa der Asphaltirungen 85,56
e. Klempnerarbeiten.
57. 39,82 lid. m Dachrinnen der beiden Fronten und
Schmiege 15 em breit u. 15 em tief aus
Zink Nr. 11 anzufertigen und anzubringen
—BVVVVVV——
ifd. m Abfallrinnen auzufertigen von 30 cm
Zuschnitt à 1,60 M. ....
Stück Schrauben und Schelleisen hierzu
à 0, 10 M... .. .. 9,60
Stück Schornsteinkasten einzudecken à 6 M. 24,00
Summa der Klempnerarbeiten 169.15
(Forts. folgt.)
1
Mittheilungen aus der Praris.
Eigenthümlichkeit des Eedernholzes. Von Herrn
Oxenius, Tischlermeister in Frankfurt am Main, wird der „Wiener
Möbelhalle“ eine eigenthümliche Beobachtung mitgetheilt, die der—
selbe an zwei gleichzeitig ans Cedernholz mit Nußholzfournieren
zearbeiteten Damenschreibtischen gemacht hatte. Nachdem dieselben
horigen Sommer hindurch während einer Reise des Besitzers
mehrere Monate unbenutzt gestanden hatten, versagten die Schub—
ladenschlösser. Man nahm sie heraus und fand sämmtliche innere
und äußere Eisentheile des Schlosses mit einem klebrigen, durch—
ichtigfarblosen und sehr wohlriechenden Firniß überzogen, welcher
den Gang des Schlosses hinderte. In scharfem Alkohol erwies
sich derselbe als löslich. Auffallenderweise waren eiserne Schlüssel,
welche in derselben Schublade gelegen hatten, ebenso überzogen,
vährend Messingtheile keine Spur des Ueberzuges zeigten. Man
fann nur annehinen, daß das wohlriechende Harz des vollständig
rockenen Cedernholzes fich in pulverförmigem Zustande in dem
geschlossenen Raum befindet und bei dem fast hermetisch genauen
Verschluß der Schubladen sich auf den Eisentheilen gelagert hat;
allen der Luft zugänglichen Stellen fand sich der Ueberzug nicht.
Der auffallende Umstand, daß derselbe das Messing ganz verschont,
vürde zu der Vorsichtsmaßregel führen, die Schlösser für derartige
Luxusmöbel ganz aus Messing konstrniren oder die eisernen Schlösser
außen und innen verkupfern zu lassen.
Hierzu haben wir zu bemerken, daß obiges Vorkommniß nicht
ieu, sondern jedem Tischlermeister, welcher Reparaturen an ge—
»rauchten Möbeln auszufuͤhren hatte, schon mehr oder weniger oft
»orgekommen ist. Die oft schlecht fabrizirten Dutzendschlösser
rosten schon bei gewöhnlicher Lufttemperatur, sind dieselben nun
in harzreiche Hölzer, wie Kiefer, Tanne, Ceder ꝛc., eingelassen, so
zieht die Oxydation des Eisens alle in der Umgebung des Schlosses
zefindliche harzhaltige Feuchtigkeit an sich, die wässerigen Theile
berdunsten, waͤhrend die Harze, welche noch längere Zeit klebrig
bleiben, schließlich zu einem lackähnlichen Ueberzug erhärten, welcher
dann beim Cedernholz den charakteristischen stechenden Wohlgeruch
dieses Cedernharzes noch längere Zeit behält, während die Harze
der anderen obengenannten Koniferen nach ihrem Eintrocknen nur
schwach, kaum merklich riechen. Die vorgeschlagene Verkupferung
Jenügt zur Abhülfe dieses Uebelstandes nicht, da das dünne Kupfer—
zäutchen sich sehr schnell abnutzt. Dagegen empfiehlt sich die
billigere gegenwärtig zu hoher Vervollkommenheit gebrachte Ver—
nickelung 'als einziges Mittel, die Oxydation der Eisentheile des
Schlosses zu verhindern, nur muß diese Vernickelnug vor dem
Zufammenbau des Schlosses geschehen und sorgfältig ausgeführt
werden, ein Verfahren, das unbedingt bei allen Moͤbelschlössern,
um einen sanften Schluß zu ermöglichen, zur Ausführnng ge
langen sollte.
Elektrische Drahtseilbahnen oder Telpher-Linien,
wie dieselben vom Erfinder Professor Jenkin genannt werden,
haben neulich in Fachkreisen viel Aufmerksamkeit erregt, und
scheinen für billigen Gütertransport in verkehrsarmen oder gebirgigen
Gegenden Bedeutung zu erlangen, schreibt die „Schweiz. Bauztg.“:
Die Spur besteht aus einer dünnen Stange (etwa 6 m
dick) oder einem Drahtseil, das ähnlich wie gewöhnliche Drahtseil⸗
bahnen von hohen in Entfernungen von 18 bis 20 m aufgestellten
Stützen getragen wird. Diese Stangen dienen gleichzeitig als
Elektricitätsleiter.
Die ganze Linie ist in Abschnitte getheilt, welche gleich der
Länge des Zuges gemacht und von einander isolirt sind, so daß
der Zug immer die Fuge zwischen zwei benachbarten Abtheilungen
überbruͤckt und zwischen denselben elektrische Verbindung herstellt.
Die Lokomotive, sowie die Wagen sind ähnlich wie bei
gewöhnlichen Drahtseilbahnen an der Stange aufgehängt, und die
Lokomotive trägt einen Elektro-Motor, der mit dem ersten und
dem letzten Rade des Zuges und dadurch mit der Bahn selbst in
elektrischer Verbindung steht. Da je zwei benachbarte Abschnitte
der Bahn immer mit entgegengesetzten Polen einer stationären
»ynamo selektrischen Maschine verbunden sind, setzt der Strom den
Elektromotor der Lokomotive und dadurch letztere selbst in Be—
wegung.
Bei zweispurigen Bahnen ist jeder Abschnitt der linken Spur
mit dem vorhergehenden und dem nachfolgenden Abschnitt der
rechten Linie in Verbindung, während er von dem gleichliegenden
Abschnitt der rechten Linie isolirt ist, so daß die auf den beiden
Linien stehenden Züge in entgegengesetzten Richtungen laufen.
Ein Hauptvortheil der Telpher-Linien besteht darin, daß eine
stationäre Dynamomaschine genügt, um mehrere kleine Züge
zleichzeitig in Bewegung zu setzen, und daß der Betrieb ganz
automatisch, ein Locomotivführer also entbehrlich ist. Für den
Betrieb der stationären Dynamomaschine kann natürlich eine
Dampamaschine, eine Turbine oder ein anderer Motor verwendet
werden.
Die Telpher-Bahnen sind für geringe Lasten und Ge—
schwindigkeiten, also nicht als Konkurrenz für Eisenbahnen, sondern
als Ersatz für Pferdetransport bestimmt, und empfehlen sich wie
die bekannten Drahtseilbahnen durch die Leichtigkeit, mit welcher