Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 44, Bd. 3, 1884)

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Beitrag zu Krankenhaus-Anlagen für kleinere Städte. 
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zugeführt. Man schaltet bei der Maschine zugleich eine durch 
cchwere Gewichte stets angezogene Spannrolle ein, welche das Tau 
»eständig und zwar so stark gespannt hält, als für den Betrieb er⸗ 
forderlich ist. An der Stelle der Bahn, wo die seitliche Ableitung 
des Taues nach der Dampfmaschine hin stattfindet, eutsteht, wie 
nan leicht einsieht, eine Lücke in der Taulinie. Dieselbe wird 
iber leicht vom Greiferwagen überschritten, indem man nämlich 
urz vor der Lücke das Tau abwirft, den Wagen vermöge seinert 
ebendigen Kraft über die Lücke hinlaufen läßt und jenseits das 
Tau wieder aufnimmt. Dieses Versahren setzt aufmerksames Per— 
dual voraus, macht aber sonst keine Schwierigkeiten. In San 
Fraucisco hat man deshalb die Lokalität für die Betriebss Dampf— 
naschine ganz nach den Umständen gewählt, welche für den An— 
fauf der Grundstücke günstig waren. Deshalb liegt einmal die 
Betriebsmaschine dort gerade im Thal, ein anderes Mal auf der 
Höhe der Bahn und alich wohl mitten in der Steigung, wo dann 
eine kurze Horizontale eingeschaltet ist. Das erörterte Ueber— 
Ppringen einer Lücke führt aber noch zu mehr. Denn man kann 
»ermöge desselben auch Taulinien einander kreuzen lassen. Eines 
her beiden Taue länft am Kreuzungspunkte gerade weiter; das andere 
vird mittelst Seitenscheiben unter ihm her und daun wieder hinauf— 
zeleitet. Auch hier hat der auf der zweiten Linie fahrende Greifer— 
vagen vor Erreichung des Kreuzuugspunktes das Tau abzuwerfen, um 
s gleich hinter demselben wieder aufzunehmen. Wie man sieht, bestehen 
yrinzipielle Schwierigkeiten für die Tracirung nicht; wo soiche aufzu— 
auchen scheinen, kaun man dem Ingeuieur rnhig die Ueberwindung 
derselben anheimstellen. Einleuchteund ist, daß der Bau der Taubahn 
veit theurer ist, als der der Pferdebahn. Dem aber steht gegenüber 
eine ganz bedeutende Ersparniß an Betriebskosten, auf diese aber 
'ommt es bei einem Bahnunternehmen in erster Linie an. Die Er— 
parniß gegenüber den Pferdebahnen hat sich in San Franzisko zu 
35-35 pCt. ergeben; aus Chicago giebt man an, „daß eine Er— 
parniß von 30—50 pCt. stattfinde, wo das Tau an die Stelle von 
2—.00 Pferden trete und wahrscheinlich 60-70 pCt. bei noch 
tärkerem Betrieb.“ Neben dieser Ersparniß im Betrieb steht die 
Jroße Sicherheit und Regelmäßigkeit der letzteren zu allen Jahres— 
zeiten und die Erleichterung im Straßenverkehr wegen des Wegfalls 
der Pferde der Tramwagen. Die Frage wegen der Taubahnen 
vird deshalb auch an Berlin herankreten, und es möchte bereits 
sohe Zeit sein, sich auf die Beantwortung derselben vorzubereiten. 
Zunächst wird es sich dabei um die neuanzulegenden Bahnen 
hsandeln, in zweiter Linie wohl erst um Umwandlungen im be— 
tehenden Retz. Das größte Hinderniß für die Annahme des Tau— 
»ahnsystems für Berlin bilden die unglückseligen Klappbrücken, 
velche auch der Berschönernng der Stadt an so vielen Stellen 
eider im Wege stehen. Wo man sie durch feste Brücken ersetzen 
sfonnte und in Zukunft erfetzen können wird, ist dem Taubahn— 
ystem der Weg geebnet. Eine solche, recht wichtige Aulage haben 
wir aber gerade jetzt vor uns in der nun endgiltig beschlossenen 
Kaiser Wilhelm-Straße. Dieselbe wird eine feste Brücke und eine 
Trambahn erhalten. Hier läßt sich ohne Weiteres das neue 
System auwenden, und zwar mit großer Leichtigkeit, da Grund— 
tücke für die Betriebsmaschine, sei es ein Dampf- oder ein Gasmotor, 
in der Nähe des Stadtbahntraktes, vielleicht sogar in einem oder 
zwei Bogen des Viaduktes, vorhanden sind. Es scheint deshalb 
athsam, bei der Anlage der schönen neuen Straße alsbald Bedacht 
nuf die Taubahn zu nehmen, indem bei der Tracirung der Bahn 
ind des Anschlußwesens derselben gewisse Ruͤcksichten auf daͤs 
System zu nehmen sein werden. Eine andere und zwar bestehende 
Anie, bei welcher man den Betrieb mit dem Tau ernftlich in 
Erwägung ziehen könnte, ist die Linie Chausseehaus —Charlotten— 
»urg— Westend ꝛc. Dort hat die steile Rampe nach Westend schon 
o viele Schwierigkeiten bereitet, auch sich trotz allen Anstrengungen 
ür den elektrischen Betrieb nicht geeignet zeigen wollen, waͤhrend 
»em Tanubetrieb so zu sagen gar keine ——— entgegen⸗ 
tehen. Der Fortführnng nach Berlin vom Chausseehause aus 
teht leider die Klappbrücke über den Kanal im Wege. Wollte 
nan sich zur Einschaltung von Vorspann entschließen, so könnte 
nan freilich vom Kanal bis zum Brandenburger Thor oder auch 
leich bis zum Kupfergraben das Tau legen und allenfalls (die 
kinwilligung der Behoͤrden vorausgesetzt) in einem der Chaussee— 
Räuser die Betriebsmäschine aufstellen. Sehr gut hätten sich die 
Taubahnen geeignet für die lange Linie von Schöneberg aus bis 
m's Herz der Stadt, wenn nicht die Potsdamer Brücke mit 
hren Klappen einen Strich durch die Rechnung machte. Die 
Taubahnen möchten aber doch Veranlassung geben, für den lange 
sehnten Neubau dieser Brücke eine feste“ Vrückenbahn mit aller 
Bestimmtheit in Aussicht zu nehmen. Die nach außen gehenden 
»der noch zu erbauenden Linien werden, wo itgend die Brücken— 
yerhältnisse es gestatten, das Taubahnsystem mit Vortheil anwen— 
den können. Die Brauchbarkeit desselben geht aber auch noch 
peiter. In, manchen unserer Städte ist die Straßenanlage dem 
System günstig. So in Nürnberg, wo für Nürnberg-Fürth die 
chnelle und lebhafte Verbindung Line Nothwendigkeit ist. Sehr 
»assend würde auch u. A. das System für Karlsruhe sein. Die 
ange Kaiserstraße entlang zieht sich dort schuurgerade die Tram— 
»ahn, an welche sich wieder die gerade Strecke Karlsruhe Durlach 
anschließt; ein einziges Tau von Durlach bis zum Mühlburger— 
Thor und zuriück, die Maschine in Durlach stehend, würde einen 
yortrefflichen Betrieb abgeben. Selbst mauche projektirte Sekun— 
»ärbahn, wenn sie nicht von zu großer Ausdehnung ist, ließe sich 
»urch Taubahnen ersetzen, welche billig im Betruͤb, geränschlos 
uind ungemein stark befrachtbar ift, ohne daß man schwere Schienen 
»raucht. Hier wird freilich nur nach genauem Sindium jeder 
einzelnen Strecke Eutscheidung zu treffen sein. Vor der Hand 
»rauchen wir aber nicht in die Ferne schweifen, indem zunächst 
hier die Erwägung angeregt werden sollte für Taubahnen 
ür Berlin. 
Beitrag zu Krankenhausanlagen für kleinere 
Städte. 
Pos. Anzahl 
IV. Kraukenhaus für Franen. 
Nach Zeichnung 7,68 resp. 7,65 lang und 8,62 resp. 6,36 breit, im 
Lichten 4 mm hoch aus Ziegelmauerwerk mit Schieser gedeckt. 
a Maurerarbeiten. 
202. 14.33 kbm Banketmauerw. aus Rathen. Ziegel— 
bruchst. in Kalkm. inkl. Erdarb. à 13 M. 
20* —DDD 
Wände '/, aus Rathenu.?“ aus Hinter— 
mauerungsst. aufzuf. u. die äußeren Flächen 
zum Fugen einrichten à 15,80 M. 5. 
kbi Fundamentmauerw. der inneren Wände 
aus Hinterm St. à 13 M..... 
kbm Mauerw. der äußeren Wände dee 
Erdgesch. ans Rath. St. 1,, aus Hin 
erm. St. und die äußeren Flächen zum 
Fugen einrichten à I5 Mm. . . 56 
206. 14,08 bmm Mauerw. der Giebelspitzen aus Rath. 
St. desgl. à 18830 M. ...... 
207. 17,65 kbm desgl. der inneren Wände aus Hin⸗ 
term. St. 13 Mw. .. . .. 
208. 120 steig. m russ. Röhren im Mauerw. à 1M. 
209. 6,3 desgl. freistehend A ß6 M.... .... 
210. 3 Schornsteinköpfe als Zulage A 4 M. .. 
211. 86,41 qm Putz der Decken à 0,75 M. ... 
212. 162,74 qm Putz der Wände à O,88 M.. 
213. 41,46 qm Berapp à O,ꝛꝛ M....... 
204. 292,61 qm Fugenverstrich aus Cementm. à 0,60 M. 
205. Als Zulage für Fugen der Rollschichten 
und Giebelspitzen.. .. . 5 
Für Verputzen von 13 Thüren u. Fenstern, 
8 Reinigungsthüren und Aufsätze, 10 Anker 
Für Vorhalten der Gerüste und Geräthe. 
Summa der Maurerarbeiten 
b. Zimmerarbeiten. 
218. 65,28 Ifd. m. 8 Kiefernholzbalken 9,25 em stark 
à O,811 M. ...... 
219. 47,20 Ifd. m. 8 Stück desgl. 13,25 cm stark 
à 1,17 Me... . 
220. 82,80 lid. m. 16 Sparren 13,18 em st. à 0,84 M. 
221. 72,00 lfd. m. 16 Sparren desgl. à 0,84 M... 
222. 29,20 Ifd. m. 4 Schwellen à 13,13 em stark 
à O,8sß M..... . 
223. 18,60 Ifd. m. 2 Rähme 1318 em st. à 0,74 M. 
224. 8,60 Ifd. m. 2 Kehlbalken und 6,90 Ifd. m 
3 Kehlbalken 12/20 em st. à 0,86 R 
225. 335,58 Ifd. m Holz zu verbinden u. richten à 0,30 
226. 86,41 qm Staakdecken anzuf. à 0,70 M. 2 
227. 86,41 qm Deckenschaaluug 2 em st. Bretter à 1M. 
228. 86,41 qm Staakdecken mit Strohlehm auszutragen 
à 0,40 M.. 
229. 86,41 qm geh. u. gesp. Fußboden 3,5 em stark 
A 380 NVd.. 
280. 86,41 qm rauhen gest. Fußboden auf dem Boden 
2,8 cem stark à 2 M.. 
VI. 
186,29 
719,37 
250, 38 
1153, 20 
264,70 
229,45 
12,00 
36,80 
12,00 
64,80 
56,96 
9,12 
175, 56 
20,00 
34,00 
on 
3280., 00
	        
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