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Wohnhaus für 2 Beamte in Hameln. — Ueber die Stellung des Architekten im Baugewerbe.
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Botonschicht mit einer großen Steinplatte verglichen werden kann.
Wird hierbei auf gute Verbreiternng gesehen, so ist eine einseitige
oder ungleichförmige Senkung unmoͤglich Die bedeutend höheren
Anlagekosten der Betonschüttung, gegenüber der Sandschüttung
lassen wohl häufiger die letztere zur Ausführung kommen.
Bei großen schweren Gebäuden, besonders bei großen
Speichern ꝛci, welche wenig durchgehende Mauern, sondern im
Innern meist nur Pfeiler enthalten, und bei ungleichmäßig dichtem
Voden empfiehlt sich die Anwendung einer Kombinatiou des
negenden Rostes mit der Sandschüttung, da diese einen gleich—
maͤßigen Druck ausübt und jener die nöthige Verankerung herstellt.
Im Vorstehenden haben wir die Aufmerksamkeit unserer
Leser auf die genaue Ermittelung der Tragfähigheit eines Bau—
grundes hinlenken wollen und haben gleichzeitig angegeben, welche
Arten der künstlichen Fundirung bei den verschiedenen Bodenbe—
schaffenheiten anzuwenden sind. Die Beschreibung und Konstruktion
dieser künstlichen Fundirungen werden wir in einem späteren
Artikel abyandeln. —x.
Der Artikel „Hauskanalisation“ wird in der nächsten Nummer fortgesetzt, was wir zu beachten bitten. Die Red.
Wohnhaus für 2 Beamte in Hameln.
(GHierzu 2 Fig.)
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tabe
Fig. 1.
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Das anf Fig. 1 und 2 dargestellte Gebäude ist von der
Bau-Inspektidn' Hameln, bei welchem der Unterzeichnete 1874
als Architett beschästigt war, erbaut und enthält die Dienstwoh—
nungen für 2 Beamte (Oberaufseher) des Kal. Bezirksgefängnisses
daselbst. Abweichend von den sonst meist üblichen sehr einfachen
Anlagen dieser Gebäudegattung mit rechteckiger Grundrißform ist
hier versucht worden, dem Gebaude auch im Aufriß eine etwas
mehr architektonische Gestaltung zu geben, was bei der freien
Ueber die Stellung des Architekten im
Baugewerbe.
Von
Dr. jur. Gustav Freudenstein.
Die Uebernahme der Aufführung eines Banwerks pflegt
cegelmäßig auf der Sachmiethe, dem Bauakkord, der baulichen
chönen Lage in der Nähe des herrlichen Weserufers erst recht
zeboten war. Die Ausführung des Gebäudes geschah in rothen
Backsteinen und nur für das Sockelsims und die Sohlbänke wurde
heller Sandstein gewählt.
Die Kosten des Gebäudes betrugen rot. 15000 Mark, ein
Preis, der sich bei den jetzigen bedeutend niedrigeren Preisen als
im Jahre 1874 wohl heute erheblich niedriger stellen duͤrfte.
Hannover, Januar 1885. H. Schulze, Architekt.
Verdingung zu beruhen. Bei diesem Vertrage übernimmt der
Meister für fremde Rechnung die Ausführung des Baues; die Con—
trahenten sind mithin der Unternehmer und der Besteller. Der erstere
hat, natürlich seine Arbeiter, sowie ein mehr oder weniger zahl⸗
reiches Hülfspersonal und unter diesem ist die erste Figur der
Architekt, welcher zwar kein unerläßliches Glied des Geschäfts ist,
in der Praxis des Baulebens jedoch, wo er sich als Stand