Mittheilungen aus der Praxis.
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Mittheilungen aus der Praris.
Ueber Betonmischungen. Bei der Zusammensetzung
des Betons sind folgende Punkté zu berücksichtigen: Der dazu zu
verwendende Mörtel muß die Eigenschaft haben, daß er unter
Wasser erhärtet; die Steine müssen von solcher Größe sein, daß sie
bei der Schüttung eine möglichst geschlossene Lage annehmen;
zwischen Mörtel und Steinen muß ein richtiges Verhältniß statt⸗
finden, damit alle Zwischenräume wirklich mit Mörtel ausgefüllt
werden und dennoch die Steine nicht zu entfernt von einander zu
liegen kommen und gleichmäßig vertheilt sind. Die Steine sollen
möglichst rauh und scharfkantig sein, auch an sich den nöthigen
Härtegrad besitzen. Fester Sandstein, Granit, Grauwacke, Kalk—
stein und Geschiebe aller Art sind dazu geeignet. Die größeren
Steine werden in kleine Stücke von 4 bis 6 em Größe zerschlagen
und vor ihrer Verwendung zu Beton mit Wasser besprengt, einmal,
damit sie gereinigt werden, und sodann, damit sie dem Mörtel
nicht zu schnell seine Feuchtigkeit entziehen, was seine vollständige
Erhärtung beeinträchtigen würde. Die nachstehenden Zusammen—
setzungen von Beton haben sich bei mehreren größeren Brücken—
bauten als zweckentsprechend bewährt:
l. 3 Theile hydraulischer Kalk,
Traß,
9 Sand,
12 zerschlagene Steine.
Diese 25 Theile Material ergaben nach gehöriger Mischung
ca. 18 Theile Beton.
2. 3 Theile hydraulischer Kalk,
1. Traß,
10 „. Sand,
15. Zerschlagene Steine.
Diese 29 Theile Material ergaben ca. 18—-19 Theile Beton.
3. 6 Theile hydraulischer Kalk,
12 Sand,
111 Kieselsteine. Diese 29 Theile Material mit einem
geringen Zusatz von Wasser ergaben etwa 22—23 Theile Beton.
Bemerken müssen wir hierbei, daß bei dem Versenken des
Betons in Wasser mittelst Senkkasten stets auf einige Prozente
Verlust gerechnet werden muß.
In England nimmt man gewöhnlich zu 100 Kubikfuß (engl.)
Beton 96 Kubikfuß Steingeschiebe, 48 Kubikfuß Sand, 121/, Kubikfuß
hydraulischen Kalk und 16 Kubikfuß Wasser.
L. Kubikmeter versenkter Beton erfordert durchschnittlich
1,2 Kubikmeter trockenen Beton; letzterer erfordert 1,86 Mischungs⸗
theile und zwar für das Verhältniß von 8 Kalk, 1 Traß, 10 Sand
und 15 Steine, also:
—D
an Platz wurde dasselbe an einen Hausgiebel gestellt, senkrecht, wie
der Stamm gewachsen, das untere Stammende am Boden. Nach
rirca einem Jahre suchten wir unter vielem Eichenholz hauptsächlich
zartes, trockenes für fein profilirte Kehlstöße, durchstöberten den
zanzen Platz und waren von keinem befriedigt. So kamen wir
auch an das vor ca. einem halben Jahre senkrecht aufgestellte
Fichenholz. Das könnte recht sein, dachten wir, wenn es nur
ilter wäre, aber es sei doch nicht rathsam, da es um 2/, Jahre
u frisch sei. Als wir aber das Holz wendeten, fanden wir das—
elbe so leicht, wie eines der schon drei Jahre liegenden Eichen—
jölzer, daß man sich wirklich verwundern mußte; auch war es
chön gebleicht, ohne gelbe Lohflecken. Nun wurde mir es klar,
»aß bei dem senkrechten Stellen der Saft viel schneller seinen
VJusweg auf natürlichem Wege finde, da er durch die gleichen
»ellen und Poren, wie er im Leben aufsteigt, wieder abfließe.
Ich ward nun der Ansicht, daß beim bisherigen Verfahren, die
Bäume längs der Erde horizontal oder auf der Kante der Schnitt—
wvaare zu lagern, der Saft im Baume einen ganz anderen lang⸗
veiligeren Ausweg suchen müsse, was eine dreifache Trocknungszeit
erfordere; ja sogar im Holze vertrocknen muß und daher jeweilen
Lohflecken hinterlasse, was bei schöner eichener Arbeit unausstehlich
ist. In Betracht nun: daß Eichenholz auf diese Art viel schöner
hell und fleckenlos erhältlich und mit bedeutend geringeren Kosten
auf Lager gehalten werden kann, wobei ein Zinsenunterschied von
wei bis vier Jahren erspart bleibt und schönes helles Eichenholz
ind schöne Arbeit daraus resultirt, glaubte ich, es sei nicht unnütz,
'olches zu besprechen, wodurch vielleicht noch mehr Material er⸗
)jältlich wäre und weitere Erfahrungen sich sammeln ließen und
nancher Anfänger weniger Lehrgeld zu bezaäahlen hätte. Es ist
eine so natürliche Wahrheit, daß, wenn der Saft oben ist und er
zurch die gleichen Zellen und Oeffnungen, wie er im Leben auf—
gestiegen, wieder herunter kann, viel schneller heraus ist, und so—
jald der Saft aus dem Holze entfernt, es auch trocken ist und vie!
veniger im verarbeiteten Zustande unruhig bleibt, als wenn der
Saft auf dem gegentheiligen Wege einen anderen Ausgang suchen
nuß, und in der Folge viel davon im Baume vertrocknet, was
das Holz total verdirbt und dasselbe immer schwinden macht.
Schließlich noch die Mittheilung, daß, wenn solche aufrecht zum
Trocknen stehende Bäume weggenommen werden, jeweilen der
Boden vom heruntergelaufenen Saft gelb ist, wie wenn Tabacks—
faft dahin geschüttet wäre, was beim anderen älteren Verfahren
nie der Fall ist. Es soll mich nicht wundern, wenn andere diese
Beobachtung schon gemacht haben, hätte aber nur gewünscht, daß
die Mittheilung früher gemacht worden wäre, wodurch ich viel
Zeit und Geld gespart hätte; daher soll es mich freuen, wenn
diese Erfahrung nutzbringend wird.“ Sollte sich derselbe Effekt
nicht auch durch ein Aussaugen oder Ausblasen des Holzes im
luftverdünnten Raum bezw. unter Druck in noch kürzerer Zeit er⸗
halten lassen?
Griechischer Asbest. X. Landerer schreibt dem „Patent—
Anwalt“ bezüglich der Lager von Amiant-Asbest, welche in
Briechenland vorkommen, und macht darauf auftrerkieam, daß
esor Stojf megen seiner Verwendung zu feuerfesten Plaiten,
dichtung ꝛc. täglich größere Bedentung gewiünne; es dürfe sich des—
jalb empfehlen, die Aufmerksamkeit ünternehmender Geschäftsleute
nuf diesen Gegenstand hinzulenken. Für den Orient z. B. ist die
Herstellung leichter Häuser statt aus Holz aus Asbesiplatten oder
Asbestcement von großer Wichtigkeit. Die Feuergefährlichkeit der
ürkischen Städte ist bekannt. Es sind deshalb in Konstantinopel
in Gegenwart des Sultans Versuche mit Häusern aus Asbestpappe
jemacht worden: sie widerstanden den Flammen in ausgezeichneter
Weise. Dabei sollen diese Häuser noch billiger sein, als hölzerne.
In der neuesten Zeit ist es durch die Erfindung Nagel's gelungen,
die Asbestplatten auch wasserdicht zu machen, so daß ihrer Ver—
wendung zu Bauten nichts mehr im Wege steht. Ganz besonders
wichtig ist dieselbe für die Dächer, weil die bei Holzbauten noch
ehr häufig vorkommenden Schindeldächer der Verbreitung von
Feuersbrünsten am meisten Vorschub leisten. Der Amiant findet
ich an verschiedenen Theilen Griechenlands, namentlich auf der
Insel Euböa, wo er schöne, lange Fasern liefert, die schon im
Alterthum zu Geweben verwandt worden sein sollen und „Sin—⸗
doner“ hießen. Man wickelte die Todten hinein, um nach der
Verbrennung die Asche besser zu erhalten. Große Asbestlager be—
inden sich auf Anaphi und Andros und der Preis des Materials
ist ein sehr niedriger.
Fußböden aus Kautschuk. Der Versuch, die Pferde—
ställe mit Kautschuk oder Guttapercha zu belegen, wurde bekanntlich
von den englischen Lords schon vor einigen Jahren gemacht und
Jat ein ganz vortreffliches Resultat zur Folge gehabt. Ein solcher
Belag ist erstens nicht nur für die Gesundheit der Pferde von
Wichtigkeit, sondern er verhütet auch die Beschädigung ihrer Kniee
IIk.
16
Bedeutet daher allgemer Volumen des versenkten
Betons, dann sind dazu — 1,872 Mischungstheile er—
forderlich. Bei dem vorherigen Mischungsverhältniß von 83.1510: 15
kommen daher auf:
22878
salk — —0,1936*
3872 29
Traß — — 0,0645 V.
Sand —— ⸗0,6455 V.
Steine dce oO V.
1,8718 rot. 1,872.*)
RK .. l.
AIleber das Trocknen des Holzes theilt ein erfahrener
Schreinermeister“ dem „Schw. Gewerbeplati⸗ folgende, von ihm
selbst gemachte Beobachtungen mit: „Ich bezog aus einer guten
Eichenholzgegend mit gutem Lohbodengrund und viel Morgenfonne
beglückt und windstill, was ein feines Eichenholz verlangt, eine
Partie frisch geschnittenes, noch grünes Eichenholz. Aus Mangel
Vergl. Becker, Ingenieur-BVaukunde S. 47 2c