Werkstattgebäude für Herrn W. Geub in der Neustadt Köln.
Werkstattgebäude für Herrn W. Geub in der Neustadt Köln.
(Hierzu 9 Fig.)
Im Anschlusse an die Veröffentlichung des Geub'schen Wohn⸗
hauses bringen wir unsern Lesern noch eine kurze Beschreibung
der auf dem Hinterlande des Grundstückes am Friesenplatz errich—
teten Werkstattgebäude. Dieselben wurden zur Herstellung von
Feldschmieden und gewöhnlichen Blasebälgen errichtet, mußten daher
owohl Räume für Eisen- wie Holzbearbeitung enthalten. Nach
dem vom Bauherrn aufgestellten Programme sollten im Erdgeschoß
zine geräumige Schlosserwerkstatt, daran anschließend eine Schmiede
mit zwei Feuern und ein Materialienraum untergebracht werden.
In Verbindung mit der Schmiede war ein kleineres Dampf⸗
maschinen- und
desselhaus zum
Betriebe der
Werkzeug⸗
Maschinen an—
zulegen. Im
1. Stockwerk
ollte ein klei⸗—
ies Komptoir
üür den Be—
itzer, sowie eine
Schreinerwerk⸗
tätte zur Her—
stellung der
Blasebalg⸗
öden ꝛc., ein
Trockenraum
ür die frisch
angestrichenen
Gebläse, eine
Lederkammer
ind ein Lager⸗
raum für ser—
ige Fabrikate
eingerichtet
verden. Das
2. Stockwerk
und der Dach—
yoden sollten
nöglichst viel
staum zur La⸗
gerung des
Holzes ge⸗
vähren, da zur
Herstellung der
Blasebälge be—
sonders auf
außergewöhn⸗
liche Trocken⸗
heit des Holz⸗
materials
Werth gelegt,
dasselbe daher
hor der Ver—
vendung jahre⸗
lang aufge⸗
peichert wer⸗
den muß.
Die An—
ordnung der
gewünschten
Räume wird
uus den Grund⸗
cissen Fig. 1
und 2 deutlich
ersichtlich sein.
Fig. 1 zeigt, wie sich Schlosserwerkstätte, Schmiede und Ma—
cerialienraum um einen kleinen 7,70 zu 7,20 in messenden Hof—
raum gruppiren. Um letzteren für die zum Betriebe der Fabrik
dienenden Wagen zugänglich zu machen, wurde seitlich eine Durch—
ahrt angelegt, welche durch große Gurtbogenöffnungen direkt mit
der Schlosserwerkstatt verbunden war. In der Durchfahrt konnte
ruch gleichzeitig die einfache, zu den oberen Etagen führende Holz-
reppe untergebracht werden, auf der man in einem Laufe das
Stockwerk erreicht. Der Anbau an der Schmiede dient, als
Kesselhaus mit vorhelegtem, unten aus Stein, oben aus Eisenblech
konstruirtem Schornstein. Nachträglich wurde der Werkstatthof mit
Fig
einem leichten Glasdach überdeckt, so daß die Dampfmaschine, die
anfänglich in der Schlosserei untergebracht werden sollte, ihren
Platz direkt neben dem Kesselhaus finden konnte. Im Uebrigen
zürfte die Einrichtung aus den Grnndrissen mit genügender Klar—
seit zu ersehen sein. Zu bemerken bleibt noch, daß der Lagerraum
ür fertige Fabrikate, der etwa bei Bedarf auch noch zur Auf—
peichernng von Holz dienen sollte, nach dem Werkstatthofe ganz
ffen angelegt wurde. Zum Tragen der Dachbalkenlage wurde
nur in der Mitte der Deffnung ein 0,561 mm breiter Vfeiler in
dlinkern und Cement gemauert.
Der vor—⸗
»ere, größere
Raum über
Schlosserwerk⸗
statt und
Durchfahrt er⸗
hielt einschließ⸗
ich Erd⸗ und
Dachgeschoß
14 Stockwerke,
während sich
über Schmiede
und Lagerraum
nur noch ein
Ober⸗ und
Dachgeschoß
aufbauten. Das
Gebäude sollte
einfach in
Ziegelrohbau
errichtet wer—⸗
den und zwar
wurden zur
Vorderfront
er Hauptwerk⸗
tatt, die ja von
dem Wohn⸗
Jause aus sicht⸗
ar blieb, gelbe
und rothe
Nippes'er
Blendsteine
inter Verwen—
dung einiger
Formsteine ge⸗
wählt, während
die den Werk—
statthof ein—
schließenden
Gebaͤudefron—
ten aus aus
gesuchten Feld
brandsteinen
hergestellt
wurden.
Die Fuß—⸗
höden wurden
überall, ein—
chließlich im
Hofe, aus eisen⸗
zarten Klinkern
der Gewerk—⸗
chaft „Grube
kheresia“ in
dersülheim bei
Köln her⸗
zestellt, die sich bis heute vorzüglich zu diesem Zwecke bewährt
jaben, während die anfänglich ausgeführlen Fußböden aus Cement⸗
zeton sehr bald zerstört worden waren. Die gen annte Gewerk⸗
chaft befaßt sich hauptsächlich mit der Herstell ung, von Ziegeln zur
Facadenverblenduig und zwar gewinnt sie dieselben in wer ver—
chiedenen, außerordentlich satten Farben, welche wohl am meisten
hen bekannten Laubaner Steinen Nfrüher Aufustin) ähneln. Die
purch zu harten Brand in der Farbe nicht gelungenen Steine
verden dann zu Pflasterungen verwendet, wo zu sie sich nameuntlich
vegen ihrer großen Hürte eignen.
Die Daten wurden, aussenommen über der Schmiede, überall
—