Die Ventilation öffentlicher Gebäude.
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Fig. 17 zeigt einen einfach profilirten Sparrenkopf bei einem
überstehenden Daͤche von nicht sehr bedeutender Ausladung an
einem Fachwerksgebäude.
In Fig. 20 werden die weit (15 bis 1,75 m) ausladenden
Sparren durch profilirte und verzierte Streben unterstützt, welche
oben in die Sparren, unten in die unter jedem Sparren befind⸗
lichen Drempelwandstiele eingezapft sind. Die Köpfe der Dach⸗
balfen werden mit gehobelten Brettern und darüber genagelter
Gesimsleiste verkleidet.
Fig. 18
Fig. 18 zeigt einen Sparrenkopf von größerer Ausladung.
Das Hirnholz der Sparrenkoͤpfe ist hier mit gehobelten Brettern
sind Gesimsleisten verkleidet, der Sparren selbst ist durch eine
fonsolartige Knaggen unterstützt, die oben mit demselben durch einen
sternförmigen Duͤbel verbunden ist und unten auf einer an die
Zange des Dachverbandes genagelten Gesimsleiste aufsitzt
Fig. 21
Fig. 19
Fig. 19 giebt ein Beispiel von überstehenden Sparren bei
Gebäuden ohne Drempelwand. Hier ist die Sparrenschwelle auf
den vortretenden, ebenfalls profilirten und durch einfarbige Malerei
berzierten Balkenkopf aufgekämmt, Die durchgehende, von außen
sichbare Mauerlatte, auf welcher die Balken verkämmt sind, wird
zuf der auswendigen Seite gehobelt und unter jedem Balken mit
Anigen ausgeschweüten kleinen Knaggen dekorirt
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Fig. 21 zeigt eine Gesimskonstruktion mit darüber liegender
hölzerner Kastenrinne, welche mit Zinkblech ausgefüttert wird.
Umn' die Rinne gegen Ausbiegungen und heftigen Winddruck zu
chützen, wird dieselbe durch schwache eiserne Rundstäbe mit den
Dachsparren verankert. Bei den Bindersparren greifen die aus
dem Dachverbande hervorreichenden horizontalen Zangenhölzer
zurch die Drempelwand hindurch und werden, so weit sie frei⸗
iegen, profilirt, durch Konsolen unterstützt und durch einfarbige
Halerei mit Linienschemas, Blätterranken x. verziert. Unter den
Feersparren reichen die horizontalen Hölzer nur ein Stück über
den Drempelwandrahmen hinaus und werden auf letzterem mit
angen Nägeln befestigt.
Die überstehenden Dachschaalungen ꝛc. werden auf der unteren
ZSeite gehobelt, die Kanten der etwa 18 -21 em breiten Bretter
verden entweder abgefast oder gekehlt; alles von außen sichtbare
Zolzwerk wird mit Oelfarbe gestrichen. i.
Fortsetzung folgt.)
Die Ventilation öffentlicher Gebäude.
GSchluß.)
Eine andere Reihe selbstthätiger Apparate stützt sich auf das
Prinzip der Bewegung einer luftförmigen Flüssigkeit über den
Hund'einer offenen Pfeife, wodurch die in der letzteren befindliche
Luft kräftig in die Höhe gerissen wird. Es ist nur erforderlich,
solche Vorrichtungen zu treffen, daß der Wind immer in derselben
guͤnfstigen Richtung darüber streicht. In England hat man zwei be⸗
ebie Beispiele dieser Art von Apparaten: Banner's Windhut und
Boyles sogenannten Luftpumpenventilator. Banner's Windhut
besteht aus einer horizontalen, mit an ersterem gebräuchlichen
Mundstück versehenen Röhre, an welcher sich ein Windflügel be⸗
findet. Dieser Apparat dreht sich über dem Mundstück einer ver—
ikalen Röhre. Der Wind wird siets von dem konischen Mundstück
aufgenommen und horizontal über dem Mundstück der offenen
Röhre weitergeführt. So lange der ganze Apparat sich gut dreht
und der Wind weht, wirkt derselbe gut. Boyles Ventilator führt
den Wind durch besonders geformte Platten und Leitflächen in die
zewünschte Richtung und wird, weil er aus festen Theilen besteht,
zon vielen Ingenieuren bevorzugt. Alle die bis jetzt betrachteten
Systeme von Apparaten sind vom Winde als ihrer ursprünglichen
Betriebskraft abhangig und ihre Wirkung ist demgemäß unregel⸗
maßig und krampfhaͤft. Bei der vom Prof. Corfield, Ragersfield
und anderen, mit Boyles Ventilatoren von Custom House ange—
ftellten Versuchen fand man, daß an zwei aufeinanderfolgenden
Tagen die absaugende Kraft der dreifüßigen Ventilatoren variirte
don ca. 1350 4kbun pro Minute am ersten Tage auf ca. 540 kbm
am zweiten Tage. Aus dieser Veränderlichkeit ergiebt sich die
große Unzuträdlichkeit der Verwendung selbstthätiger Ventilatoren