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Erfindungen. — Mittheilungen aus der Praris.
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io werden beide Bügel heruntergedreht. Ein nicht zu unterschätzen—
zer Vortheil, namentlich für Schulen liegt darin, daß die Bretter
durch das Fehlen der Leisten kaum den dritten Theil des Raumes
inderer Bretter einnehmen, was für die Aufbewahrung von un—
Romberg'schen Zeitschrift wiederholt besprochene, auch in freier
Haud zu gebrauchende und sich augenblicklich von selbst einstellende
Taschenniveau mit Gefällmesser und aufrecht stehendem
Fernrohrbilde, sowie als Universalinstru—
ment mit Thbeilkreise zum gleichzeitigen
Messen horizontaler und vertikaler Winkel
wird nunmehr auch in größerer Form mit
tärkerem Fernrohr, und zwar das einfache
Niveau mit bisheriger 215, oder mit Hfacher
Vergrößerung zu 30 resp. 45 Mark, und
mit präzisirendem Statife zu 40 resp. 56 M.:
das Universalinstrument (inkl. Statif) zu
50 resp. 70 M. und letzteres zugleich mit
Boussole oder dioptrischem Winkelkreuze zu
25 Mi., nebst 3 m langer, im Charnier
zusammenlegbarer Nivetllirlatte mit neuer
Feststellungskonstruktion zu 14 M, vom
Erfinder, Baumeister Bohne, jetzt Berlin,
Schillingstr. 3 in bester Ausführung ge—
iefert, und sind diese Instrumente näch
Ausweis amtlicher Atteste namentlich auch
zu den nivellitischen und geometrischen Arbeiten der Baugewerks
meister ꝛc. vorzugsweise geeignet und zu empfehlen.
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rig. 2
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Fig. 3
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gemeinem Vortheil ist. In Fig. 3. ist das Brett zusammengelegt
dargestellt; der eine Bügel kann in dieser Lage als Handgriff be—
nutzt werden, so daß auch der Transport ein leichter und bequemer ist.
Um es Schulen ꝛc. in erhöhtem Maße möglich zu machen,
die Vortheile dieser neuen Zeichenbretter auszunutzen und deren
allgemeine Einführung zu erleichtern, hat die Firma neuerdings
die Einrichtung getroffen, auf Verlangen nur die patentirten Be—
cchläge zu liefern. Es werden dadurch die hohen Transportkosten
für die Holztheile vermieden, welche leicht überall zu den Beschlägen
—D—
stellt sich hierdurch wesentlich billiger.
Mittheilungen aus der Praris.
Herstellung von Parquet-Tafeln ꝛe. aus einem Holz—
kunstpulver, welches mit Naturholz überzogen wird.
Die Herstellung wasserdichter Parquet-Tafeln aus einem
DZolzkuustpulver, welches mit Naturholz verbunden wird, bildet das
im Nachstehenden mitgetheilte Patent des Hrn. Moritz Hurtig in
Berlin, Lützowstr. 13. Dasselbe bezweckt einerseits die Herstellung
ind Präparirung eines temperatur- und wasserfesten, preßfähigen
Pulvers, ferner die Hydraulisirung und Präparirung des Natur—
solzes und drittens die Herstellung der zur Vexeinigung beider
orgenannten Theile erforderlichen wasserdichten Bindemasse. Das
Preßpulver besitzt nach dem „Centralbl. f. Holzindustrie“ die
Figenschaft, in beliebig heiße Metallformen gepreßt, sich zu einem
esten Körper von gegebener Gestalt zu vereinigen.
Jur Bereitung des Preßputvers wird eine passende Menge
einer Sägespäne von beliebigen Holzarten mit einer konzentrirten
oder nahezu konzentrirten Lösung von einer beliebig zusammen—
gesetzten Fettseife mit Wasser übergossen und so lange durch—
»einandergemengt oder gemischt, bis das Seifenwasser die Säge—
päne in allen Theilen durchdrungen hat. Diese präparirten Säge—
päne werden gut getrocknet: sie bilden sodann ein Pulver, welches weiter
nit einer mehr oder minder starken Lösung von gelöschtem Kalk in Wasser
Kalkmilch) behandelt und abermals getrocknet wird. Es ist noth—
vendig, das trockene, schon mit Seifenwasser, beziehungsweise Seife
»ersetzte Preßpulver mit der Kalkmilch ebenfalls gut zu mengen,
vorauf es nach dem Trocknen völlig gegen Feuchtigkeitseinflüsse
jeschützt, beziehungsweise hydranulisirt ist. Diesem Preßpulver,
velchem durch die beschriebenen Operatioen hydraulische Eigen—
chaften verliehen wurden, wird nun an der Luft zerfallener Kalk
zugesetzt; mit diesem Zusatz wird das Gemisch, nachdem es innigst
gemengt wurde, wieder in ein Bad gebracht, welches aus dem
gewöhnlichen käuflichen Wasserglas unter Zusatz von Wasser be—
teht, in demselben nochmals durchfeuchtet und endlich an der Luft
getrocknet. Das Wasserglas giebt dem Preßpulver die nöthige
Bindekraft zur Bildung eines festen Körpers, während der oben
erwähnte Zusatz von an der Luft in Staub zerfallenem Kalk auch
das Wasserglas gegen Feuchtigkeit widerstandsfähig macht. Das
so hergestellte trockene Preßpulver hat nicht nur die Eigenschaften
iner sogenannten „todten Masse“, welche weder durch Wärme
ader Kälte, noch durch Nässe ihre Form verändert, also Wasser—
dichtigkeit erlangte, sondern auch die Eigenschaft besitzt, sich unter
Druck in heißen Formen zu einem festen Körper zu vereinigen
und auch dann den vorbenannten Einflüssen zu widerstehen.
Will man nun die in erhitzten Formen gepreßten Gegen—
stände mit einer Ueberkleidung von Holz ꝛc. versehen, so müssen
dieselben zunächst mit einem gleichfalls wasserdichten Bindemittel
hestrichen werden. Dieses wird auf folgende Weise gewonnen:
2 Gewichtstheile Leim werden in Wasser aufgequollen und dann
Gewichtstheil Leinölfirniß im Wasserbade geschmolzen, hierzu
commt ein Gewichtstheil Kolophonium in Weingeist gelöst, welchem
Y5 Gewichtheile Terpentin zugesetzt ist. Diese Masse wird im
Wasserbade verrührt und heiß aufgestrichen. Die Bindemasse hat
ür den vorliegenden Zweck nicht nur den Vorzug absoluter Wasser⸗
dichtigkeit, sondern es ist auch durch die Anwendung derselben das
Futstehen von Luftbhlasen in den Ueberkleidungen unmögalich
Neue ZJeichen-Instrumente.
Seit einiger Zeit ist von der Firma F. Sönnecken in
Bonn eine Ziehfeder in den Handel gebracht, die als Massen—
artikel hergestellt wird und demzufolge durch ihre Billigkeit und
zleichzeitige Brauchbarkeit die Aufmerksamkeit der Techniker auf
ich gezogen hat.
Fig. 1. Fia.2 Wie die Abbildungen Fig. 1u. 2 zeigen, besteht die
Feder aus einem entsprechend geformten Stück Stahl—
»lech, welches in ähnlicher Weise wie die Stahl—
chreibfedern hergestellt wird, das um einen Halter
sebogen ist und dessen eines geschlitztes Ende die
Spitzen der fertigen Feder bildet. Die Schraube
ist in das untere Blatt eingelassen, die Schrauben—
mutter aus Messing gefertigt.
Obgleich die Feder in fast allen ihren Quer—
schnitten eine gleichmäßige Rundung zeigt, ist es
doch möglich, beim Gebrauch stets bei einiger Uebung
zleichmäßige und auch feine Linien hervorzubringen,
da die Spitzen der Feder stark konisch und scharf
zehalten sind. Die Wölbung bietet aber anderen—
theils den großen Vortheil, daß die Feder ziemlich
hiel von der zum Ausziehen zu verwendenden Tusche
rufnehmen kann. Beim Gebrauch ist jedoch darauf
D ien daß die beiden Spitzen genan übereinander
tehen.
Wenn die Durchschnitts-Qualität den uus vor—
liegenden Exemplaren entspricht, so zweifeln wir
richt, daß sich die neuen Federn sehr schnell Ein—
Jjang verschaffen werden, zumal der Preis ein un—
jemein billiger ist. Die Federn werden in 2 Num—
mern zum Preise von 40 und 50 Pf. per Stück fa—
»rizirt. Dieselbe Firma bringt noch ein anderes beim
Zeichnen ungemein nützliches Instrument in den
Handel, eine Bleistift-Feile. Dieselbe ist aus
Hußstahl gefertigt und hat am oberen Ende eine
Vorrichtung, vermittelst welcher die Heftzwecken aus
dem Reißbrett rasch und in leichter Weise entfernt
werden können.
Das kleine Instrument wird gewiß jedem Zeichner äußerst
villkommen sein, da es gleichzeitig für mehrere Zwecke brauchbar ist.
Das Bohne'sche Taschen⸗ und Universal-Riveau
n neueren Vervollkommnungen. Das in der früheren