Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 47, Bd. 6, 1887)

39 
Der feuersichere Patentputz zur Herstellung von Decken und, freitragenden Wänden von C. Rabitz in Berlin 40 
niedriger (vergl. Figur 5), wodurch beide Abtheilungen im 
beren Luftraume in Verbindung stehen. Der Zwischenbau ist 
zur Aufnahme der Heizung unterkellert, die Seitenabtheilungen 
zagegen sind nur mit einer durchgehenden Fuudanientplatte ver— 
ehen. An den beiden äußeren Enden der Baracke befinden sich 
ioch leichte, zeltartige Anbauten zur zeitweisen Aussetzung von 
cranken in freie Luft. 
Während man bisher die Krankenbaracken entweder völlig 
nassiv, oder theilweise massiv und theilweise aus Fachwerk, 
jerner gänzlich aus Holzwerk oder selbst aus VLeinengewebe her— 
tellte, und dabei größere oder kleinere unvermeidliche Uebel— 
stände, als Feuersgefahr, Ansammlung von Krankheits- und 
Ansteckungsstoffen, Ungeziefer, Staub, Keime des Holzschwammes 
Die Lüftung wird im Winter durch die im Scheitel des 
Bewölbedaches errichtete Laterne, ferner durch zwei, in den 
»eiden Giebeln oberhalb angebrachte, mit Gaze und Verschluß— 
zorrichtung versehene Luftfelder 2, sowie durch Absaugung der 
nneren Luͤft mittelst der Dampfkesselfeuerung und des doppel— 
vandigen Schornsteins bewirkt (vergl. Figuren 4 und 5), wo— 
hei zugleich die vom Fußboden ausgehende Wärme die Wirkung 
der Lüftungsvorrichtungen begünstigt. Im Sommer dagegen 
—W 
Fußboden, sowie der Innenraum zwischen den Umfassungs— 
wänden und dem Gewölbedach mit in Anspruch genommen, wo—⸗ 
bei die Mitwirkung der Scharrath'schen Porenventilation vor— 
ausgesetzt wird. 
Fig. x* 
der unvollkommene Erwärmung im Winter, dagegen unerträglich 
hohe Temperatur im Sommer u. s. w. mit in den Kauf nehmen 
mußte, wodurch häufig auf sonst unerklärliche Weise das Werk 
des Arztes und der Pflegenden vereitelt wurde — ist bei der 
sjier beschriebenen Baracke von all' diesen Bauarten abgewichen 
vorden, indem die Wände vom Fundament an, und zwar die 
iußeren, wie die inneren, ferner das in Gewölbeform gehaltene 
Dach, sowie auch der Fußboden aus Rabitz-Patent-Wand— 
verk konstrnirt worden sind, unter Ausschluß von nahezu jedem 
Dolz- und Steinwerk. Die Umfassungswände, das Gewölbe— 
dach, sowie die Fußböden sind doppelwandig mit einem von den 
heiden Wänden eingeschlossenen Luftraum ausgeführt. (Vergl. 
Figuren 4, 5 und 6.) Nach wenigen Tagen bildet ein solches 
Haus ein fertiges und in sich selbst festgegliedertes Ganze. 
Für die Perkins-Heizung ist im Kellergeschoß ein 
Heißwasserkessel aufgestellt, von welchem aus in Kanälen unter 
dem Fußboden nach rechts und links Heißwasserröhren ihren 
Weg mehrmals hin- und zurücknehmen, die in den geräumigen, 
uinter einander verhundenen Kanälen ihre Wärme absetzen. 
Als neue uund besondere Einrichtungen der Ba— 
racke sind noch folgende zu nennen: 
1) Innerhalb der Baracke ist in Höhe des Kämpfers der 
Bewölbedecke eine breite, auf Trageisen ruhende Blechrinne an— 
gebracht, in welcher zur Sommerzeit frisches, kaltes, dagegen im 
Winter frisches, vorgewärmtes Wasser, das nach dem Ablauf 
häuslichen Zwecken dient, sich langsam fortbewegt. 
2) Zwei über der Decke des Zwischenbaues befindliche 
Behälter x in Figur 5, von welchen der eine für kaltes, der 
audere für warmes Wasser bestimmt ist, und welche im Sommer, 
um das kalte Wasser recht frisch zu erhalten, durch eine ein— 
fache Handdruck- und Saugepumpe, im Winter durch einen 
A 
Fig. 4 
Hierdurch wird der ganze Fußboden gleichmäßig milde erwärmt. 
Ferner tritt ein Theil dieser erzeugten Wärme in den inneren 
Luftraum der Umfassungswände, ewärmt auch diese, namentlich 
die nach Innen gelegenen schwächeren, in gleicher Weise. Die 
Kranken- und Wirthschaftsräume werden durch die vom Fuß— 
hoden und den Umfsassungswänden abgesetzte Wärme, sowie 
durch einen in der Mitte jeder Barackenabtheilung angebrachten, 
don einer unterhalb des Fußbodens ausgehenden', bis 1,00 m 
über denselben hervortretenden, mit Regelungsvorrichtung ver— 
ehenen Schacht erwärmt (veral. Figur 
Fig.“ 6‘. 
näßig großen Pulsometer gespeist werden können. Von diesen 
Behältern aus erfolgt die Versorgung vorgedachter Wasser— 
rinnen, der Badestuben, Waschtische und anderer wirthschaftlichen 
Kinrichtungen. 
3. Die Fenster haben außerhalb Stabjalousie mit Gaze— 
hezug nach Rabitz'schem Patent, welche nicht nur im Sommer
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.