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Der feuersichere Patentputz zur Herstellung von Decken und, freitragenden Wänden von C. Rabitz in Berlin 40
niedriger (vergl. Figur 5), wodurch beide Abtheilungen im
beren Luftraume in Verbindung stehen. Der Zwischenbau ist
zur Aufnahme der Heizung unterkellert, die Seitenabtheilungen
zagegen sind nur mit einer durchgehenden Fuudanientplatte ver—
ehen. An den beiden äußeren Enden der Baracke befinden sich
ioch leichte, zeltartige Anbauten zur zeitweisen Aussetzung von
cranken in freie Luft.
Während man bisher die Krankenbaracken entweder völlig
nassiv, oder theilweise massiv und theilweise aus Fachwerk,
jerner gänzlich aus Holzwerk oder selbst aus VLeinengewebe her—
tellte, und dabei größere oder kleinere unvermeidliche Uebel—
stände, als Feuersgefahr, Ansammlung von Krankheits- und
Ansteckungsstoffen, Ungeziefer, Staub, Keime des Holzschwammes
Die Lüftung wird im Winter durch die im Scheitel des
Bewölbedaches errichtete Laterne, ferner durch zwei, in den
»eiden Giebeln oberhalb angebrachte, mit Gaze und Verschluß—
zorrichtung versehene Luftfelder 2, sowie durch Absaugung der
nneren Luͤft mittelst der Dampfkesselfeuerung und des doppel—
vandigen Schornsteins bewirkt (vergl. Figuren 4 und 5), wo—
hei zugleich die vom Fußboden ausgehende Wärme die Wirkung
der Lüftungsvorrichtungen begünstigt. Im Sommer dagegen
—W
Fußboden, sowie der Innenraum zwischen den Umfassungs—
wänden und dem Gewölbedach mit in Anspruch genommen, wo—⸗
bei die Mitwirkung der Scharrath'schen Porenventilation vor—
ausgesetzt wird.
Fig. x*
der unvollkommene Erwärmung im Winter, dagegen unerträglich
hohe Temperatur im Sommer u. s. w. mit in den Kauf nehmen
mußte, wodurch häufig auf sonst unerklärliche Weise das Werk
des Arztes und der Pflegenden vereitelt wurde — ist bei der
sjier beschriebenen Baracke von all' diesen Bauarten abgewichen
vorden, indem die Wände vom Fundament an, und zwar die
iußeren, wie die inneren, ferner das in Gewölbeform gehaltene
Dach, sowie auch der Fußboden aus Rabitz-Patent-Wand—
verk konstrnirt worden sind, unter Ausschluß von nahezu jedem
Dolz- und Steinwerk. Die Umfassungswände, das Gewölbe—
dach, sowie die Fußböden sind doppelwandig mit einem von den
heiden Wänden eingeschlossenen Luftraum ausgeführt. (Vergl.
Figuren 4, 5 und 6.) Nach wenigen Tagen bildet ein solches
Haus ein fertiges und in sich selbst festgegliedertes Ganze.
Für die Perkins-Heizung ist im Kellergeschoß ein
Heißwasserkessel aufgestellt, von welchem aus in Kanälen unter
dem Fußboden nach rechts und links Heißwasserröhren ihren
Weg mehrmals hin- und zurücknehmen, die in den geräumigen,
uinter einander verhundenen Kanälen ihre Wärme absetzen.
Als neue uund besondere Einrichtungen der Ba—
racke sind noch folgende zu nennen:
1) Innerhalb der Baracke ist in Höhe des Kämpfers der
Bewölbedecke eine breite, auf Trageisen ruhende Blechrinne an—
gebracht, in welcher zur Sommerzeit frisches, kaltes, dagegen im
Winter frisches, vorgewärmtes Wasser, das nach dem Ablauf
häuslichen Zwecken dient, sich langsam fortbewegt.
2) Zwei über der Decke des Zwischenbaues befindliche
Behälter x in Figur 5, von welchen der eine für kaltes, der
audere für warmes Wasser bestimmt ist, und welche im Sommer,
um das kalte Wasser recht frisch zu erhalten, durch eine ein—
fache Handdruck- und Saugepumpe, im Winter durch einen
A
Fig. 4
Hierdurch wird der ganze Fußboden gleichmäßig milde erwärmt.
Ferner tritt ein Theil dieser erzeugten Wärme in den inneren
Luftraum der Umfassungswände, ewärmt auch diese, namentlich
die nach Innen gelegenen schwächeren, in gleicher Weise. Die
Kranken- und Wirthschaftsräume werden durch die vom Fuß—
hoden und den Umfsassungswänden abgesetzte Wärme, sowie
durch einen in der Mitte jeder Barackenabtheilung angebrachten,
don einer unterhalb des Fußbodens ausgehenden', bis 1,00 m
über denselben hervortretenden, mit Regelungsvorrichtung ver—
ehenen Schacht erwärmt (veral. Figur
Fig.“ 6‘.
näßig großen Pulsometer gespeist werden können. Von diesen
Behältern aus erfolgt die Versorgung vorgedachter Wasser—
rinnen, der Badestuben, Waschtische und anderer wirthschaftlichen
Kinrichtungen.
3. Die Fenster haben außerhalb Stabjalousie mit Gaze—
hezug nach Rabitz'schem Patent, welche nicht nur im Sommer