Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 47, Bd. 6, 1887)

Die Pariser Weltausstellung von 1889. 
Die Pariser Weltausstellung von 1889. 
(Hierzu eine Skizze.) 
Die im zweit⸗ 
aächsten Jahre zu 
ꝛröffnende Welt— 
ausstellung von 
Paris bietet vom 
»aulichen Stand⸗ 
punkte ein so gro— 
zes Interesse dar, 
daß wir es für 
insere Pflicht er⸗ 
achten, den Lesern 
unseres Blattes 
eine gedrängte 
Uebersicht der die 
Ausstellung bil— 
denden Baulich— 
keiten im Nach— 
tehenden zu brin⸗ 
gen, wozu wir im 
Wesentlichen die 
Veroffentlichun⸗ 
zen der in Paris 
erscheinenden 
Fachblätter „Les 
Annales des tra- 
vaux publics“ 
und „La con- 
struction mo- 
derne“ benutzt 
haben. 
Die Ausstellung 
von 1889 wird 
zleich ihrer Vor— 
gängerin von 
1878 auf dem 
Marsfelde in Ver⸗ 
hindung mit dem 
auf dem rechten 
Seineufer gelege⸗ 
aen Trocadero ab⸗ 
gehalten werden. 
Nur ist die vom 
Generaldirektor 
der Ausstellung, 
Herrn Alphand, 
serrührende Ge— 
ammtanlage we—⸗ 
entlich verschieden 
von der der letz⸗ 
en Ausstellung. 
Während diese in 
ꝛeinem großen Cen⸗ 
ralbau die Pro— 
zukte der Kunst 
und Industrie ver⸗ 
einigte, so zeigt 
ene eine ganz 
andere Anord— 
nung des Grund⸗ 
risses. Als riesiger 
FEingang zum 
Ausstellungsplatz 
erhebt sich der 
300 Meter hohe 
Eiffel'sche Thurm, 
welcher auf vier 
Pfeilern ruht und 
n dessen Zwischen⸗ 
raum in der Hoͤhe 
yon 60 m ein 
Theater mit zwei 
Kaffeehäusern er⸗ 
—* 
— 
richtet werden soll. 
Der Ausstellungs⸗ 
raum zwischen den 
Gebäuden wird 
seiner ganzen Län— 
ge nach von ei— 
nem Park mit 
monumentalen 
Fontainen durch— 
zogen, welcher über 
dieJenabrückever— 
längert und mit 
dem auf dem rech— 
ten Ufer der Seine 
befindlichen Park 
des Trocadero ver⸗ 
bunden wird. Letz⸗ 
terer erhält die 
Gebäude für den 
Garten⸗- und 
pPflanzenbau. Je—⸗ 
doch reichen das 
Marsfeld und der 
Trocadero nicht 
aus, um die 
ämmtlichen Pro— 
zdukte der Kunst, 
der Industrie und 
der Agrikultur auf⸗ 
zunehmen. Man 
ist daher gezwun— 
gen, den Flaͤchen— 
raum noch mit 
dem Quaid'Orsay 
und dem greßen 
Platze vor. dem 
Invalidenhotel zu 
erweitern. Der 
erste wird das Ge— 
bäude für Pro— 
dukte der Land— 
wirthschaft erhal⸗ 
ten und der letz— 
tere für die Auf— 
nahme spezieller 
und Kellektivaus— 
stellungen der Mi— 
nisterien, der öf— 
fentlichen Gesund— 
heitspflege und die 
soziale Frage be— 
rührenden Ge— 
genstände vorbe— 
halten. 
Nach dieser all⸗ 
gemeinen Orien— 
tirung gehen wir 
zur Beschreibung 
der früher ge— 
nannten Gebäude 
über, welche 
ämmtlich aus Ei— 
en resp. Stahl 
angefertigt wer— 
den und nach dem 
bon der Finanz— 
und Kontrollkom— 
mission (genannt 
commission des 
quarante trois) 
genehmigten 
Praͤliminare die
	        

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