Die schwimmende Frauenbadeanstalt auf der Hunte zu JOldenburg.
Die schwimmende Frauenbadeanstalt auf der Hunte zu Oldenburg.
Hierzu 2 Fig.) Die Banten, welche zum Baden
in einem Flusse errichtet werden,
ind im Vergleich zu den in den
Städten ausgeführten massiven
„Oeffentlichen Badeanstalten“ stets
sehr geringfügiger Art und bestehen,
weil nur wenige Monate im Jahre
ꝛenutzbar, in der Regel aus Holz.
Diese Bauten sind, je nach dem
Zwecke, dem sie dienen sollen, in
JKlassen einzutheilen und zwar in:
1. Feste Bauten, welche nuu—
mittelbar an dem Flusse, aber noch
ruf dem Lande stehen und nur
Auskleideräume, nebst einer kleinen
Wohnung für den Badewärter ent—
)jalten. Diese Art Anlage ist die
Jewöhnliche und wohl an sämmtlichen
Binnenseen und Flüssen in An—
vendung gekommen.
Als hübsches Beispiel einer
olchen Anlage dürfte der Hamburger
Badeplatz in der Außen-Alster auf—
zeführt werden, welcher in der
Deutschen Bauzeitung“ 1870, Seite
163 näher beschrieben ist.
2. Feste Bauten am Lande,
velche mit dem Flusse in direkter
Verbindung stehen und die Bäder
in sich schließen. Diese Art Bade—
austalten sind verhältnißmäßig selten.
Es möge jedoch als Beispiel das
Donaubad zu Wien erwähnt werden,
welches in der „Allgem. Bauzeitung“
880 beschrieben ist.
3. Schwimmende Bauten
auf dem Wasser, welche nicht allein
als Auskleidezellen, sondern auch als
Badebassins dienen. Diese Bauten
iind in der verschiedeusten Form und
Konstruktion im Gebrauche. In der
Regel werden dieselben im Herbst ab⸗
gebrochen und im Frühjahre wieder
aufgebaut, selten sind dieselben so
konstruirt, daß sie am Orte ihrer
Verwendung überwintern können,
noch seltener werden dieselben in
einen Hafen zum Ueberwintern ge—
'ahren.
Der Verfasser dieses hat früher
als Stadtbaumeister in Oldenburg
zwei schwimmende Badeanstalten auf
der Hunte daselbst erbaut, von denen
die eine 10 Zellenbäder für Männer,
die andere ein Schwimmbassin und
4 Zellenbäder? für Frauen besaß
and solange bestanden, bis auf des
Verfassers Anregung und Betreiben
durch eine Aktiengesellschaft eine kleine,
aber sehr praktische „Oeffentliche
Badeanstalt“ für Sommer- und
Winter-Betrieb erbaut wurde. Von
diesen beiden Badeschiffen soll die
schwimmende Frauen? Badeanstalt
vier näher beschrieben werden.
Die auf 6 Pontons erbaute
Badeanstalt hat 16,0 m Länge und
358 weBreite und besitzt ein
Schwimmbassin von 8,5 m Laͤnge
und, 4,0 mm Breite, also von 34 qmm
Wasserfläche, sowie 4 Badezellen
J. Klasse, von denen 2 Stück eine
Wasserfläche von je 2,2 m Länge
und 1,8 m Breite, also von je
396 qm besitzen. während die
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