Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 47, Bd. 6, 1887)

Ein neues Ventilationssystem. 
Da jedes Schwein im 
Auskühlen gebraucht, so wird 
Länge wählen, als die Zahl 
angiebt. 
Die vorstehende Figur zeigt einen gemeinschaftlichen Schlacht⸗ 
raum für Groß- und Kleinvieh und für Schweine. Das Gebäude 
von 18,6 m Länge und 183,6 mm Breite, also von rund 257 qm 
Grundfläche ist in der Mitte der Länge nach durch eine Mauer, 
welche bis zur First hinaufgeführt ist, getheilt. An der einen 
Seite dieser Mauer liegen die Schlachträume und die Kaldaunen— 
wäsche, an der anderen die Stallungen und der Schweine-Brüh— 
raum. Der Schlachtraum besitzt einen Gang von 2,0 mm Breite 
und drei durch Hakenrahmen abgetheilte Stände. Alle drei 
Stände koöͤnnen zum Schlachten von Groß- und Kleinvieh und 
Schweinen benutzt werden, enthalten acht Großvieh-Winden, so— 
wie 32 Ifd. m Hakenrahmen, und reichen somit jeden Tag zum 
Schlachten von acht Stück Großovieh, 24 Stück Kleinvieh und 
18 Schweinen, also für eine Stadt von 10 000 Einwohnern aus. 
III. Brühraum, Kaldaunenwäsche, Stallungen. 
a) Der Schweinebrühraum muß für jeden Brühkessel 
18 qm sr sein, um Platz für den Kessel, für ein Schweine— 
Wartegehäge, für den Enthaarungsschragen, den Krahn ꝛc. 
zu bieten. 
In dem Brühraume sind untergebracht: eine Gaskraft- oder 
Dampfmaschine mit Pumpe zum Heben des Wassers in ein 
eisernes Bassin, welches auf eisernen Balken über dem Brüh— 
raum steht, dessen Dünste unmittelbar aus Dachöffnungen 
austreten. 
b) Die Kaldaunenwäsche besitzt acht Reinigungströge 
und neben jedem einen Tisch. Jeder Trog kann mindestens 
zwölf Mal am Tage benutzt werden, so daß die acht Tröge 
56 Thieren täglich gerecht werden können. Die Kaldaunen- 
83 sen offenen Dachstuhl, welcher mit Dunstöffnungen ver— 
sehen ist. 
c) Der Stall für Großvieh ffasst bei 28 m Stand—⸗ 
länge und 1,0 mm Standbreite sechs Stück, der für Kleinvieh 
bei O,8 qm Standraum für jedes Thier im Ganzen 18 Stück, 
und der für Schweine bei 1 qm Standfläche fuͤr jedes Thier 
im Ganzen 16 Schweine. 
Ueber den Stallungen sind Futterböden vorhanden. 
IV. Das Düngerhaus 
besitzt einen Dachstuhl mit Dachlaterne, drei Einwurföffnungen, 
welche mit eisernen Klappen verschlossen werden, und zwei Aus— 
trag-Oeffnungen mit Schiebethüren. Die Unterkante der Aus—⸗ 
trag-Oeffnungen liegt in allgemeiner Fußboden-Höhe, während das 
Düngerhaus mit einer vertieften wasserdichteu Grube versehen 
ist. Die Düngerwagen fahren in einer vertieften Rampe vor 
die Anstrag-Oeffnungen, so daß die Bodenhöhe der Wagen mit 
der Unterkante der Austrag-Oeffnung in einer Höhe liegt. 
Das Düngerhaus ist durch den offenen Hof von der Kal—⸗ 
daunenwäsche aus zu erreichen. 
V. Die Kosten und die Rentabilitäts-Berechnung. 
u) Kosten. 
1) Verwaltungsgebäude (Erd- und Dachgeschoß) 
100 qm je 100 Mk..... .. 
2) Schlachthaus ꝛc. 257 qm je 70 Mk.. .. 
3) Düngerhaus mit Abort 20 qun je 60 Mk. . 
4) Schlachthaus und Stall für krankes Vieh 
32 qm je 50 Mk...... 1600, 
5) Grunderwerb 1000 qm je 5 Mk... 5000 
6) Pflaster, Trottoii... 3000; 
7) Mauern und Einfriedigungen. . 1000, 
8) Beleuchtung. ... 800 
) Kanäle. 2000, 
19) Roehrleitungen für Wasser ꝛc. .1000 
11) Winden, Haken, Inventar, Hürden, Maschinen, 
Pumpen. .. 5000, 
12) Insgemein . 1410 
Summa 50000 Mk. 
Also 5000 Mk. für je 1 000 Einwohner der Stadt. 
10 000 Mk 
17 990, 
1200 
b) Jährliche Einnahmen. 
1) Schlachtgeld für 4300 — 1 200 Stück Groß—- 
vieh, je 3 Mk.. .... 3600 Mk 
2) Schlachtgeld für 115300 — 3450 Stück Klein⸗ 
vieh, je Oss M.... 17258 
3) Schlachtgeld für 6300 — 1800 Schweine, 
je 180 Mk....... 27008 
4) Wiege⸗ und Stallgeld.. x— 1508 
5) Düngererlös. ... 150, 
6) Zur Abrundung. .. 75 
Sumpeoa (sFinahmen 8400 Mef 
c) Jährliche C en. 
1) Amortisation der Gebäude von 1Ifd. m 
30 000 Mk. zu pCt..... 
2) Unterhaltung der Gebäude ꝛc. 46 000 Mk. 
zu 1 pP. 4 
3) Unterhaltung und Erneuerung des Inventars 
4000 Mk. zu 10 pCt.... 
4) Gehalt für den Verwalter 
Re. Knecht 
) Kosten für Wasser. .. 
J,Kbohlen und Halz 
„ , Gas 
Büreaubedürfnisse 
101 Insgemein .. 
150 Mk. 
460 
400 
2000 
800 
500 
400 
260, 
250, 
180, 
400 Mk. 
Summa Nu⸗6 
—— 
Einnahmen. 
Ausgaben.... 
also Ueberschuf 
welcher die Anlagekosten von 50 000 Mk. zu 6 pCt. zur Ver— 
zinsung bringen. 
Die Schlachthöfe der kleineren Städte erfordern für je 
1000 Einwohner groößere Anlagekosten, und zwar werden sich 
die Anlagekosten, die jährlichen Einnahmen und Ausgaben, so— 
wie die Rentabilität etwa folgendermaßen stellen: 
Einwohnerzah 
der Städte. 
Anlagetosten 
o. Schlachthofes 
Marf 
Einnahmen 
Mark. 
aben. 
—XX 
Rerzinsung. 
vCt. 
5 000 
6 000 
7000 
8900 
9900 
10 004 
30 000 
200 
2 59 
2000 
800 
0 
300 
00 
00 
0 
2M 
2400 
M 
Mä.— 
44 
— 
50000 
0 
400 
3, 6 
Die hier angeführten Anlagekosten sind unter normalen 
Verhältnissen, d. h. wenn nicht ganz ungäünstige Verhältnisse 
vorliegen, inne zu halten, und es ist dabei fast ausnahmslos 
die hier angeführte Verzinsung zu gewährleisten, welche, wie das 
in allen Städten sich gezeigt hat, von Jahr zu Jahr mit der 
Vergrößerung der Stadt wächst. 
Aus dein Vorstehenden dürfte sich ergeben, daß selbst kleine 
Städte von 5000 Einwohnern an die Anlage eines öffentlichen 
Schlachthofes mit Schlachtzwang fich erlauben und einer ge— 
nügenden Verzinsung des Änlagekapitals sicher sein können. 
Ein neues Ventilationssystem. 
Von H. Eisenhut. 
Ingenicur an der k. k. Staatsgewerbeschule in Graz 
(Hierzu zwei Fig.) 
Die bislang bei dem bürgerlichen Wohnhaus ausgeführte 
Abortventilation beschränkte sich auf die Anordnung eines 
Ventilationsschlauches, welcher die Abortgase ansaugen und über 
Dach führen follte. Diese Art der Ventilation zeigtt jedoch Junter 
allen Temperaturverhältnissen nur dann eine merkliche Wirkung, 
venn die Ventilationsschläuche in der Nähe der Rauchfänge
	        
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