andbaus.
Landhaus.
Entworfen vom Professor und Architekten Nicolaus Raubal in Reichenberg.
(Hierzu zwei Abbildungen.)
Es ist höchst erfreulich, zu konstatiren, daß die Anlage von
Familienhaͤusern allenthalben an Ausdehnung gewinnt, umsomebr,
ils die Ausführung solcher zur Entwicklung der Individualität unserer
üngeren Architekten beste Gelegenheit bietet und ihnen gestattet, sich zu
»esonderer Meisterschaft auszubilden.
Im Vorstehenden bringen wir die perspektivische Darstellung zum
Neubau eines Landhauses bei Praa
Das, Programm be—
ingte möglichst ge—
drungene Anordnung der
Hrundrißdisposition für
ein im Großen und
Banzen als Hochparterre
zufzufassendes Gebäude.
Das Hauptgeschoß —
ilso das Hochparterre
— hat einen großen
Raum, das Speisezim—
mer, ein Zimmer für
den Herrn, ein solches
ür die Frau, dann das
Schlaf⸗ und Kinderzim⸗
ner zu enthalten; dazu
kämen noch Küche, Bad
ind Abort.
Das Kellergeschoß
hirgt alle Vorrathskam—
nern für Speifen, Holz, Kohle ꝛc. — Das Dachgeschoß ist zu ver—.
venden fuͤr Dienftbotenkammer, Gastzimmer und einen Raum zur
ünterbringung von Büchern für den Herrn des Haufes.
Bei solider und eleganter Durchführung darf die Kestensumme
28 000 Mark nicht überschreiten.
Die Situatien des Vauplatzes an der Lisiere eines Waldes, wie
zuch die Terrainformation waren maaßgebend für die Anlage des
Hebäudes. Die Bodenoberfläche fällt von Nord gegen Süd, deh. in
Bezug auf das vorstehende Object vom Walde gegen das vorgelagerte
Zatenparterre. Naturgemäß wurden die Räumlichkeiten für den Herrn,
die Frau und das Speisezimmer nach Süd, die Schlaf- und Kinder—
immer nach Ost gelegt — letzteres umsomehr, als sich von da aus
die Ansicht des Waldes eröffnete. Küche und Kloset nebst Eingang er—
Jgeben sich von selbst an der Nord'jeite.
Während das Dienstbotenzimmer einfach in's Dach eingebaut
vurde, erscheint das Gastzimmer als selbstständiger, architektonisch
rothwendiger Aufbau oberhalb des Zimmers der Frau.
Was die Bau-Aus—
ührung anbelangt, so
ist se ziemlich die ge—
bräuchliche Art der Her—
itellung der einzelnen
Arbeiten projektirt.
Das Fundament—
mauerwerk aus Bruch—
tein und bydraulischem
Mörtel, dasKellermauer—
werk — nur der unter
den Wohnräumen lie—
gende Theil ist unter—
kellert — sind aus Ziegel
und hudraulischem Mör—
tel, alles übrige auf—
gehende Mauerwerk aber
n Weißkalkmörtel her—
gestellt. Besonders zu
erwähnen wäre, daß so—
vohl Gastzimmer und Dienstbotenkammer, als auch das Bücherdepot
euersicher hergestellt werden, d. h. vom Dachgerüste vollständig isolirt
erscheinen. Sämmtliche Treppenstufen sind aus Granit.
Der Berputz im Aeußern ist im Allgemeinen aus hydraulischeim,
peziell die Sockelpartien aus Portland-Cementmörtel hergestellt. Die
Wandflächen gegen Süd und West — an jenen Facaden, die in der
Ansicht dargestelit sind, erhalten eine Verkleidung mit blaßrothen Blend—
teinen (halbe und viertel), deren Fugen mit Cenientmörtel verbrämt
ind schlüeßlich mit dunkelgrauer Cementfarbe liniirt werden.
JDie Saͤulenschäfte an der Loggia sind in rothem, polirtem Mar—