Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 49, Bd. 8, 1889)

Arbeiter-Wobhnbaus und Kinderasol in Aufsig a. E. — Neber die praktische Einrichtung von Kochbeerden und Kochmafchinen. 186 
Das Gebäude steht frei in Mitte eines Grundkomplexes von 45 
ar, welcher theils als Garten, theils als Spielplatz für die Kinder dient. 
Die bebaute Fläche beträgt 180 (Im, die Baukosten ohne die 
Gartenanlagen beliefen sich auf ca. Mk. 14000. 
Bäder: Sewohl in Aussig, als auch in Kralup und Ebensee sind 
Dampf- und Wannenbäder für Beamte und Arbeiter zur freien Be— 
nutzung eingerichtet. 
Krankenzimmer sind in Aussig und Kralup zur Unterbringung 
bon plötzlich erkrankten oder verunglückten Arbeitern. Darin befindet 
sich auch je ein vollständig eingerichteter Rettungskasten. 
Waschhaus und Rolle zur unentgeltlichen Benutzung der Arbeiter— 
amilien befinden sich in dem Etablissement in Aussiq. 
Restauratien. Eine im grehzen Maaßstabe angelegte Restauration 
ür Beamte und Arbeiter befindet sich in der Fabrik zu Aussig. Der 
Pächter derselben steht unter der Kontrole der Direktion uud ist ver— 
»flichtet, gutes Bier und nahrhafte Speisen zu den möglichst billigen 
Preisen zu verabfolgen. Die Abnahme von Speise und Trank ist 
wanglos. 
Das Lebensmittelmagazin in Aussig. Die Fabriksverwaltung 
kauft im Großen die gangbarsten Viktualien ein, ebense Arbeitskleider 
und Wäsche und überläßt sie den Arbeitern für den Einkauisvreis. 
Ein etwaiger Gewinn, der sich durch Abrundung eraiebt, fällt jährlich 
der Arbeiterkrankenkasse zu 
d 
Arbeiter Wohnhaus und Kinderafsyl in Aussia a. E 
Fiqur 
Ueber die praktische Einrichtung von Kochheerden und Kochmaschinen. 
Vom Manrermeister Marcus Adler in Berlin. — (Hierzu vierzehn Figuren.) 
Kochheerde mit offenem Feuer, die als die ursprünglichsten Feuer- kochen will und die Speisen daneben nicht in Sud bleiben. Dieser 
stellen zu betrachten sind, konsumiren das meiste Brennmaterial und lebelstand wird aber noch vergrößert durch die fortwährende Ab— 
iehen der allgemein bekannten Unbequemlichkeiten so viele nach sich, kühlung, die das Feuer erleidet; denn die Einsaböffnungen erleichtern 
daß sie bei einigem Komfort in städtischen Wohngebäuden wohl nie- den Zutritt der Luft zund diese wirkt in dieser Weise nach ; 
—— heilig auf den ganzen Verbrennungs;- und Heizprozeß. Je weniger 
Die Kochheerde mit verschlossenem Feuer oder Brennraum unter- Deffnungen, desto mehr Zurückhaltung der äußeren überflüssigen 
cheiden sich wesentlich von einander, Es sollen in Folgendem die Luft; je weniger Untermaurung der Kochplatte, desto größer die Heiz 
Unterschiede erörtert werden, welche begründet sind: 1) in der Koch- läche. Darnach empfielt es sich, freiliegende Kochplalten ohne Oeff— 
platte, welche theils ohne Topflöcher, theils mit mehreten, theils mit iungen zu verwenden, wie sie in der That in vielen Gegenden mit 
inem' solchen verwendet wird; — 2) in der Richtung, welche der großem Vortheil gebräuchlich sind, Die Anbringung einer Oeffnung 
Feuerlauf vom Brennraum zum Schornstein entwickelt, die entweder direkt über dem Brennraum bietet indessen mancherlei Bequemlichkeiten 
horizontal und steigend, oder horizontal steigend und fallend sein kann und kann bei senst richtiger Konstruktion erfabrunasgemäß vorhanden 
— 3) in der Art und Weife, wie das Feuer ausgenutzt wird, ob zum ein, ohne zu schaden. 
Kochen und Braten je ein selbstständiger Brennraum angelegt, oder Sehr wesentlich wird der Heizeffekt von der Richtung des Feuer— 
ob die Konstruktion derartig ist, daß zu beiden Verrichtungen hür ein aufs beeinflußt. Eine Richtung des Feuers, welche, die zu heizenden 
und derselbe Brennraum benutzt wird und ausreichend ist. Flächen am vollständigsten berührt, wird natürlich mehr leisten, als 
Kochplatten mit mehreren Topföffnungen sind in vielen Gegenden venn sie dieses nur unvollständig tbun kann. Legen sich den heißen 
fast ausschließlich üblich. Indeß beruht die Annahme, daß die Ein- Hasfen vor ihrer Entstehung im Brennraum, auf ihrem Lauf mach 
richtung desto besser, je mehr Seffnungen zum Einhängen der Töpfe dem Schornstein aber keine entiprechenden Hindernisse in den Weg, 
borhanden sind, auf Irrthum und vollständiger Täuschung. Wenn vie dies bei den meisten Kochmaschinen der Fall ist, so sind dieselben 
das Feuer frei unter der Platte spielen und 'sich gleichmäßig unter dar nicht gezwungen, sich nach allen Seiten hin mit gleichmähßiger 
derselben vertheilen kann, so erreicht man einen bedeutenden Effekt. Vehemenz duszubreiten und zu wirken; sie gehen vielmehr, indem sie 
Ist aber dieselbe vollständig untermauert und sind nur die entsprechen- die Form eines Dreiecks bilden, welches seine Basis gegen den Brenn— 
den kreisrunden Oeffnungen unter einander in Verbindung gebracht, raum, seinen Scheitel gegen den Schornstein zu hat, direkt und auf 
fo wird eben die Platte gJar nicht und der Topf nur von einer Seite dem kürzesten Wege in denselben. Der autzerhalb dieses Dreiecks 
erwärmt, und noch dazu sehr mangelhaft, daher die gerechten Klagen liegende Raum ist von einer kälteren Luftschicht ausgefüllt und er— 
der Hausfrauen und Köchinnen darüber, daß es nur auf einer Stelle värmt die darüber liegende Kochplatte nur unvollständig. Um das
	        
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