Wohnhaus in Gloggnitz. — Evangetische Kirche in St. Pölten.
die nicht in gedeckten Wasserläufen abgeleitet werden konnten,
uußten entlang der Fundamentmauern in offenen Gerinnen dem
Zammelkanal zugeführt werden.
Das Gebäude besteht aus Keller, Parterre und erstem Stock,
Das Parterre enthälte2 Wohnungen, wovon die groöͤßere mit
inem Straßenladen in Verbindung steht. Im ersten Stock be—
iinden sich ebenfalls? Wohnungen mit Vorzimmer, Speisekammer ꝛc.
Die Ausstattung derselben ift eine bessere, als die der im Parterre
hefindlichen Wohnungen. Der Fußboden ist im ersten Stock
Fichenbretterboden, im Parterre Tafelboden.
Der Trakt gegen die Heichsstraße und am Marktplatz bis
zur Einfahrt ist ganz unterkelleri. Die Kellermaunern sind aus
Bruchstein in hydraulischem Mörtel gemauert, die Kellerräume
wischen Traversen gewölbt. Parterre und erfter Stock sind aus
Wienerberger Ziegeln hergestellt.
Die Treppe ist freitragend, ans Repentaborstein; die Decken⸗
konstruktion bilden Dippelböden. Die Korridore sind mit Mett—⸗
acher Platten, das Vestibül mit sechskuppigen gelben Klinker—
ↄlatten auf Beton gepflastert.
Die Erkerkonsolen sind aus Bruchsteinen in Portland-Cement—
nörtel ausgelegt. Das übrige Erkermauerwerk ist aus Ziegeln.
Das Erkerdach ist mit mährischem Schablonenschiefer, das große
Dach mit gewöhnlichen Dachschieferplatten 10 160 auf Latten
Jedeckt. Die Straßenfacade ist mit Weißkalkmörlel geputzt, Ge⸗
imse aus hydraulischem Kalkmörtel. Der Vestibülverputz ist in
sßypsmörtel ausgeführt. Hof und Lichthof sind mit liegenden
ziegeln mit hydranlischem Mörtelguß gepflastert.
Die Abmessungen sind auszugsweise folgende: Gauze Länge
des Baugrundes gegen den Marktplatz bis zum Schnittpunkie
der zweiten Banlinie 270m, gegen die Reichsstraße 1610. Keller.
—D— Fußboden 3,80 m,
Stock vom Fußboden bis Bodeupflaster on, Aufmauerung
auf der Straßenseite 11m, Hofseite O, in; daes Treppenhaus hat
eine Breite von 3,00 un, eine Länge'von 4, in, Korridorbreite
,o un, Einfahrt 2,30 mm Lichthreite, Der Hochparterre-Fuß—
»oden liegt 60 ain über dem tiefsten Punkte des Terrains und
ꝛiwa 45 em über der Straßenkrone.
Die Gesammtkosten des Baues beliefen sich auf ca. 56 000
Mark. Wautechniker.)
Evangelische Kirche in St. en.
(Hierzu Ansicht nud Grundriß
Die evangelische Konfession kennt im Wesentlichen nur — derselben auf der Orgelbühne, oder auf besonderen Kinderbänken
Pfarrkirchen, d. h. gottesdienstliche Gebäude für räumlich ab— vor dem Altare Platz beschafie Hiernach ergiebt sich für eine
gJegrenzte Pfarrsysteme. Seelenzahl von 1000
Je nach ihrer Lage heißen Personen eine Plastzbe—
dieselben Stadt- bber schaffung für 434 Er—⸗
Dorfkirchen. Die wachsene und 112 Kinder.
Stellung des Chores Die Planbildung
rach Osten ist für die ist bei kleinen Kirchen—
atholische Kirche Vor— bauten sehr übereinstim—
chrift, für die evantge— mend, indem der den
ische aber freigesteuͤt; Altar enthaltende Chor
sie ist indessen auch hier und das einschiffige Lang—
wünschenswerth. Für die haus arenmäßig verbun—
ꝛvangelische Nonfession den werden und nur die
dient der Chor zur ge— Stellung des Thurmes
neinschaftlichen Feier des Veränderungen gestattet;
heiligen Abendmahls, meist steht derselbe jedoch
und für diesen Zweck ist in der Hauptare an der
es wünschenswerth, daß Westfront. Die Funda—
hinter dem Altar ge— mentanlage erfordert
nügender Raum für einen selbst bei günstigen Bo—
—VV denverhältnissen Line ge—
damit die am Abend— wisse Sorgfalt. Die Be—
nahl Theilnehmenden um lastungen des Grundes
en Altar herumgehen sind durch Rechnung zu
vnnen. ermitteln und alle Fun—
Stets anzustreben ist damente entsprechend breit
eine möglichst hohe Lage anzulegen, um an allen
der Kirche über dem Punkten eine möglichst
Terrain. Die Größe gleichmäßige Belastung
der Kirche resultirt aus nterarundes au b⸗
der Zahl der Kirchen—⸗
zänger, welche sich nur
chätzungsweise nach der
Seelenzahl der Gemeinde
hestimmen läßt. Erfah—
ungsmäßig besteht die
Bemeinde zu ?/z aus Er⸗
vachsenen, d. h. Konfir⸗
mirten, und zu 1/ aus
Kindern. Ein gleichzei—
iger Kirchgang aller Er—
vachsenen pflegt nicht
stattzufinden, weshalb
man im Wege der
Schätzung Abzuͤge vor—
aimmt; zunächst von dem
/ß der Seelenzahl!/5 für
Personen, welche zur Be⸗
vachung der Wohnung
und Besorgung der
Wirthschaft zu Hause
bleiben, sodann 1/0 für
»der U der Seelenzenhl