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dorgament. — Falz-Bau-Pappen, System Fischer.
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vorzüglich bewährt hatte, ihre Spann- und Wiebel-Säle, ca.
2000 „, mit Torgament belegt und die Torgamentbeläge haben
iich dort so gut bewährt, daß auch die Dresdener Gardinen- und
Zpitzeumanufaktur Aktien-Gesellschaft ca. 4000 4α in ihrem
Faͤbrikneubau mit Torgament belegen läßt. Weitere Beläge hat
die Fabrik ausgeführt für die Zuckerraffinerie der Firma Sachsen—
löder u. Gottflied in Leipzig, für die Fleisch- und Wurstwaaren—
sabrik von Aug. Opel in Apolda u. v. a. m, und im Herbste
dieses Jahres hat die Fabrik große Aufträge, so ca. I0 000
ruͤr die Buchdruckerei und Verlagsanstalt Athenäum Arch. in
Budapest, und ca. 3000 4 für Kalliope, Musikwerke AnG. in
Leipzig, auszuführen.
viuch in Geschäflshäusern bewährt sich der Torgamentbelag
uuf das Vorzüglichste. So ist Torgament verlegt worden bei dem
Chemnitzer Koönsumvperein in Ehemnitz (ca. 1000 4q90 auf
dleine'scher Decke), den Geschäftsräumen der Firma W. Lose in
Leipzig, Franz König in Landsberg a. W. u. s. w.
Eine große Verbreitung hat Torgament namentlich auch in
Bädern und Küchen, Klosetts, Restaurationsräumen und überhaupt
überall da gefunden, wo Gewicht auf einen gegen Feuchtigkeit
undurchlässigen Boden gelegt wird. Die Unzahl der für solche
Iwecke gemächten Ausführungen zu nenuen, würde zu weit führen.
Hervorgehoben mag nur noch werden, daß beispielsweise das be—
'annte Königin Carolabad in Leipzig bereits seit dem Jahre 1896
Torgament in seinen Dampfbädern und Siestaräumen, seinen
Finzelbädern usw. wiederholt verlegt hat und diesen Belag den
borzüglichsten Belag für seine Zwecke nennt.
Die Vorzüge des Torgaments sind denn auch bei den Ge—
verbe-Ausstellungen in Leipzig und Bodenbach im Jahre 1896
zurch Erthetlung der silbernen und qgoldenen Medaille aner—
annt worden.
Es dürfte schließlich noch interessiren, in welcher Weise die
Verlegung des Torgaments stattfindet. Das Torgament wird in
wei Schichten verlegt, und zwar in einer gröberen Sägespän—
chicht, welche zur Ausgleichung des Unterbodens und gleichzeitig
ils elastischer und schalldämpfender Unterbelag für die härtere
bere Glättschicht dient. Die gröbere Unterschicht wird auf den
Unterboden fest aufgestampft und nach Erhärtung derselben die
obere Glätischicht über dieselbe verstrichen. Die Erhärtung der
Schicht erfolgt bereits in wenigen Tagen, sodaß der Belag
schon nach acht Tagen und nöthigenfalls unter Anwendung von
chützenden Abdeckungen auch früher in Benutzung genommen
verden kann.
Die Güte des Belages hängt ebenso wie beim Cement von
der Ausführung ab, da die Mischung der einzelnen Bestandtheile
rst an Ort und Stelle erfolgt.
Die Torgamentfabrik Franz Lehmannen. Co. in Leipzig
führt daher alle Aufträge nur durch ihre eigenen geschulten
Leute aus und verdankt gerade der peinlich sauberen Ausführung
den großen Ruf, den sie sich in verhältnißmäßig sehr kurzer Zeit
erworben hat.
Ein wesentlicher Faktor für den guten Ausfall des Belages
st aber auch die Beschaffenheit des Unterbodens. Der Torga—
nentbelag hat die Eigenschaft, sich mit dem Unterboden fest zu
»erbinden. Der Unterboden muß daher selbst derart fest sein,
daß er der Zugkraft, die das Torgament bei der Verbindung
nit ihm entwickelt, widersteht. Es ist namentlich bei Verwendung
»on Gementbeton, Gementschlackenbeton und dergl. stets darauf
zu achten, daß in dem Cement keine hohlen oder klappernden
Stellen vorhanden sind, diese Stellen müssen vor der Aufbrinqung
des Torgamentbelags unbedingt entfernt werden. Auch ist es
nicht angängig, daß solche Stellen durch dünne Cementdecken
zusgebessert und ausgeglichen werden, da nur in den seltensten
Fällen derartige Ausbesserungen so peinlich gemacht werden,
»aß die ausgebesserten Stellen mit dem Unterboden sich fest ver—
»inden. Besser ist es, derartige etwa nothwendig werdende Aus—
gleichungen durch die Torgamentmasse selbst vorzunehmen.
Bei Verwendung von Ziegelpflaster als Unterboden ist
darauf zu achten, daß dasselbe fest liegt. Es darf daher nie
uur lose in Sand verlegt werden. Ebenso empfiehlt es sich, das
ziegelpflaster fugenfrei zu verlegen. Die Fugen werden dann
nit Torgamentmasse ausgekittet und verleihen dem ganzen Belag
nehr Festigkeit.
Bei Verwendung von Blendboden als Unterboden für
Torgament ist nur gut ausgetrocknetes Material zu verwenden
ind die Bretter möglichst schmal und im Abstande von ca ν
don einander zu verlegen. Bei Verwendung feuchter Bretter ist
sonst zu befürchten, daß der Belag reißt, denn selbstverständlich
s'ann auch das Torgament der Gewalt des schwindenden Holzes
uuf die Länge der RZeit nicht widerstehen. Schließlich ses noch
»arauf aufmerksam gemacht, daß der Unterboden nicht nur fest,
ondern auch trocken sein muß. Ist der Beton noch zu feucht,
zann kann sich das Torgament mit demselben nicht verbinden,
'odaß Blasen entstehen. Andererseits kann aber auch der Beton
zicht genügend abbinden, da, so lange das Torgament noch nicht
jetrocknet ist, die Luftzufuhr nach dem Unterboden abae—
chnitten ist.
Ein besonderes Gewicht ist auch auf die Pflege des Belages
zu legen. Wer denselben nur alle vier Wochen reinigt, kann sich
tatürlich nicht wundern, wenn der Belag nicht den gehegten Er—
vartungen entspricht. Der Belag ist mit Wasser, Seifenwasser
»der Lange zu wäschen und sanber abzukehren, und es ist gerade
eiin besonderer Vortheil des Belages, daß er sich infolge des
Fehlens der Fugen sehr leicht sauber halten läßt.
Ein ganz vorzügliches Mittel, den Belag gleichzeitig an—
ehnlich und sanber zu halten, ist das Waschen desselben mit
iner dünnen Wachslösung, welches besonders dort zu empfehlen
st, wo ein ganz besonderes Gewicht auf ein schönes Aussehen
des Belages, wie auf peinlichste Sauberkeit desselben gelegt werden
nuß, wie in Villen, Geschäftshäusern, Sanatorien und dergl.
Es ist dabei nur darauf zu achten, daß das Wachs nicht auf—
getragen, sondern in den Belag hineingerieben wird, da andern—
alls der Belag leicht zu glatt wird.
Wir fassen die Vorzüge des Torgamentbelags noch einmal
zusammen. Das Torgament ist schwammsicher und fault nicht, es
virft sich nicht und verbindet sich fest miit dem Unterboden, es
ist undurchlässig gegen Feuchtigkeit und Gerüche, es brennt nicht,
st schalldämpfend, elastisch und begeht sich angenehm, es ist fuß—
varm und fugenlos. Das Torgament vereinigt daher die Vor—
züge des Linoleumbelages mit den Vorzügen steineruer oder stein—
ihnlicher Unterboden und ist ein in jeder Beziehung eminent
yygienischer Fußbodenbelag, dessen immer weitere Verbreitung,
uuch schon aus sanitären Rücksichten, ganz besonders zu wünschen ist
FaliBau-VYappen, Snstem Fischer.
(Hierzu 9 Figuren.
Die Asphalt- oder Theerpappen, wie sie schon lange zür
Isolirung und Abhaltung von Feuchtigkeit im Bauwesen An—
vendung finden, können bei der direkten Aufbringung auf die zu
solirenden Theile wohl das Durchdringen der Nässe verhindern,
gleichzeitig jedoch auch das Austrocknen völlig illusorisch machen.
Dieser Uebelstand wird durch die vorliegende Neuerung der' so—
genannten Falz-Baupappen gänzlich gehoben, indem durch die
Profilirung derselben, wie sie Fig. 1 zeigt, eine Abführung der
Fig. 1.
Feuchtigkeit bei vollkommener Isolirung ermöglicht wird. Gleich—
eitig bieten diese Pappen aber auch noch eine Menge anderer
Lortheile, welche dieselben zu den verschiedensten Zwecken an—
vendbar machen. Es leuchtet ein, daß vor allem die Stabilität
»er Pappe durch die dem Wellblech analoge Gestaltung be—
rächtlich vermehrt wird, dieselbe aber nicht brechen und reißen
ann. Als Mörtelschutzträger bietet dieselbe unbedingt einen
Dunst- und schallsicheren Abschluß und kann daher mit Erfolg
ils billiger Ersatz für Gewölbe benutzt werden. Namentlich
ürfte sie sich in dieser Hinsicht für die Herstellung von Stall—
ecken, ebenso für die Auskleidung der Räume solcher gewerblicher
Betriebe empfehlen, in denen viel Wasserdampf vorhanden, wie
n Brauereien, Wäschereien, Gerbercien ꝛc. — Bei Fachwerk—
auten, Schuppen, Lagerhäusern, Baracken und vorübergehenden
zwecken dienenden Anlagen ist die Falzpappe im Stande, den—
elben gänzlich die éigenschaften massiver Bauten hinsichtlich
Värme- und Kälteabhaltung, Schnutz gegen Feuchtigkeit pp. zu
jewähren. Entweder kommt hierbei die in Fig. 1dargestellte
einfache Falzpappe zur Anwendung, oder dieselbe erhält noch auf
iner oder auf beiden Seiten eine Auflage gewöhnlicher ebener
Vappe (Fig 2 und 2W Während die Pappe nach Fig. 1 als—
Fiq. ⸗
ann einen äußeren Putz bedingt, ergeben die Anordnungen nach
Fiag. 2 und 3 direkt ebene Außenflächen. unter Einschlüß einer