Full text: Programm der könglichen polytechnischen Schule zu Stuttgart (1840)

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XI. Kunstlehre. 
XII. Geschichte. 
XIII. Geographie. 
XIV. Religion. 
XV. Kalligraphie. 
8. 3. 
VertheUung dieser verschiedenen Lehrfächer auf 
die einzeluenCurse und kurzer Umriß des Inhalts 
derselb en, 
nebst Angabe der Stundenzahl. 
1. Mathematik. 
Curs vierjährig. 
A. Arithmetische Fächer. 
Im ersten, zweiten und dritten Curs. 
Erster Curs. 
Zahlenarithmetik und niedere Algebra 
in zwei Abtheilungen, wöchentlich zusammen 9 Stunden. 
Obgleich dieser Unterricht zunächst die Bestimmung 
hat, auf alle höhern Theile der Mathematik vorzuberei 
ten, so ist er doch für solche, die jener höhern Kenntnisse nicht 
bedürfen, ein geschlossenes Ganze. Der Unterricht be 
ginnt daher mit einer kurzen Wiederholung der Zahlen- 
arithmetik, der Lehre von der Theilbarkeit der Zahlen, 
dem Aufsuchen der größten gemeinschaftlichen Theiler, 
und schreitet fort zur Lehre von den Decimalbrüchen, 
Kettenbrüchen und Proportionen, mit beständiger Rück 
sicht auf die Anwendung dieser Lehren im bürgerlichen 
Leben. 
Der Unterricht in der Algebra beginnt mit den er 
sten Elementen und umfaßt die vier Rechnungsarten, mit 
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einfachen, Potenzen- und Wurzelgrößen, so wie mit ima 
ginären Größen, die Lehre von den Logarithmen; die 
Gleichungen des ersten und zweiten Grades und die arith 
metischen und geometrischen Progressionen mit Anwen 
dung auf Interusurien - und Rentenrechnungen. 
Zweiter Curs. 
Niedere Analysis, wöchentlich4Stunden. 
Erweiterung der Lehre von den Kettenbrüchen; unbe 
stimmte Analytik, Combinationen und Permutationen und de 
ren Anwendung auf Wahrscheinlichkeitsrechnung; der bino 
mische und polynomische Lehrsatz; die Erponential -, lo- 
garithmischen - und trigonometrischen Reihen; die figu- 
rirten Zahlen und die Lehre von den höhern Gleichungen. 
Dritter Curs. 
Höhere Analysis, wöchentlich 3 Stunden. 
1) Differenzialrechnung. 
Das Differenziren algebraischer Functionenmite i n er 
Variablen; das Differenziren transcendenter Functionen und 
der Gleichungen mit zwei Variablen. Anwendung der Dif 
ferenzialrechnung auf das Marimum und Minimum, auf 
Ausdrücke, welche auf Z führen und auf die Theorie der 
Curven. 
2) In tegralr echnung. 
a) Integration rationaler und irrationaler Funktionen, 
der binomischen Functionen, der logarithmischen und 
Erponential-Functionen, der Kreisfunctionen. In 
tegration durch Reihen. Anwendung der Integral- 
Rechnung auf Rectification und Quadratur der Cur 
ven, Quadratur und Cubatur krummer Flächen und 
der von ihnen eingeschlossenen Körper, 
d) Integration von Differenzialgleichungen; Bedingun 
gen für die Möglichkeit des Jntegrirens. Die ersten 
Elemente der Variationsrechnung, mit Anwendungen»
	        

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