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vom 10.—16. Jahrhundert in Grunddisposition, Wölbung und
allgemeinem Aufbau. Betrachtung und Entwicklung der Detail
formen der hauptsächlichsten Bautheile.
Die mittelalterliche Baukunst in Deutschland (und speziell
Württemberg) in der eigenartigen Entwicklung des romanischen
Styls.
Die mittelalterliche Baukunst in Italien.
b. Renaissance in Italien. Kirchenbau: Langbau. Cen
tralbau. Profanbau.
Die Vorträge in Baugeschichte I. und II. sind stets von
eingehenden Demonstrationen an der Wandtafel begleitet, wo
durch neben der Veranschaulichung eine Übung der Studirenden
im Skizziren bezweckt wird.
Die Übungen bestehen in der graphischen Darstellung bau
licher Anlagen und Details der betreffenden Periode, mit Ver
arbeitung des auf den Excursionen gewonnenen baugeschichtlichen
Materials.
Entwerfen I.
6 Stunden: Professor Baurath v. Tritschler.
Anfertigung kleinerer, zunächst für Anfänger berechneter
Entwürfe von Wohngebäuden, Landhäusern, landwirtschaft
lichen Gebäuden. Bahnhöfe und Stationen, Wirtshäuser, klei
nere Monumente. Schul- und Rathäuser, Kaufhäuser. Eür vor
gerücktere Studirende grössere Entwürfe ähnlicher Anlagen, je
nach einem für jeden Studirenden besonders berechneten Pro
gramm.
Entwerfen II.
12 Stunden: Oberbaurath v. Leins.
Grössere Aufgaben nach gegebenen Programmen.
Konstruktionen aus dem Gebiete der mittelalterlichen
Baukunst.
2 Stunden Yortrag und 4 Stunden Übungen: Professor Riess.
Entstehung, Entwicklung und Konstruktion der mittelalter
lichen Bauformen, mit besonderer Berücksichtigung der gothi-
sehen: der Profile, der Fenster und Portale, der Strebepfeiler,
Fialen u. s. f. Die mittelalterlichen Gewölbsysteme; Grundriss-
Entwicklung und Aufbau der Kirchen.
Übungen im Entwerfen einzelner Details sowohl, als auch
vollständiger Bauten.
* 7. Zeichnen und Modelliren.
Freihandzeichnen.
Im Winter 16 Stunden, im Sommer 16 Stunden mit Exkursionen:
Professor Kurtz.
Figurenzeichnen nach Gyps, Landschaftszeichnen nach Vor
lagen und nach der Natur, in Umriss und schattirt, mit Kreide,
Blei, Feder, Tusch und mit Farben ausgeführt.
Für solche Studirende, die den Zeichenunterricht in aus
gedehnterer Weise besuchen, oder solche, die sich der Kunst
industrie widmen wollen, sind weitere Stunden in Aussicht ge
nommen.
Ornamentenzeichnen und Modelliren.
4$^ in 3 Abtheilungen zu je 6—8 Stunden: Professor Ko pp.
Zeichnen. Nach Gipsmodellen und nach der Natur. Auf
nahmen auf Exkursionen. Entwerfen von Ornamenten. Anato
mie des Menschen mit den erforderlichen Erläuterungen.
Modelliren.
1) Verzierungen, Füllungen, Blumen und Früchte.
2) Thierköpfe, Thiere, Consolen, Kapitale.
3) Nach eigenen und fremden Entwürfen.
4) Abformen von Modellen zu Hause und auf Exkursionen.
5) Von Körpertheilen: Hände, Füsse, Köpfe.
6) Ganze Figuren.
Je nach Bedürfniss oder Grösse des Modells werden die
Gegenstände in Thon, Wachs oder Gips ausgeführt.