Full text: Programm des Königlich Württembergischen Polytechnikums zu Stuttgart für das Jahr 1879 auf 1880 (1879)

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3, Technologie. 
Chemische Technologie. 
5 Stunden; Professor Dr. v. Marx. 
Kenntnisse in allgemeiner Chemie sind vorausgesetzt. 
Die Vorträge sollen in einzelnen Abschnitten eine Übersicht 
über die wichtigsten chemisch-technischen Industriezweige geben. 
Vorgetragen wird über folgende Kapitel: 
Brennmaterialien, a. feste: Holz, Torf, Braun- und 
Steinkohlen. Verkohlte Brennmaterialien, b. flüssige: Mineralöle. 
Steinkohlentheer. c. gasförmige: Gichtgas, Generatorgas, Leucht 
gas. Heizwerth. Verbrennungstemperatur. 
Beleuchtung. Allgemeines. Fette. Stearinfabrikation. 
Mineralöle und Paraffin, Leuchtgas. Photometrie. Zündwaaren. 
Fabrikation von Ammoniaksalzen, Schwefelsäure, 
Soda, Chlorkalk. 
Kaliindustrie. 
Mineralische und organische Farbstoffe und deren 
Anwendung. 
Gewinnung von Stärke, Dextrin und Traubenzucker. 
Zucker aus Rüben und Zuckerrohr. 
Gährungsgewerbe und Fabrikation von Essig. 
Chemisch-technologisches Praktikum. 
Im chemisch-technologischen Laboratorium; Professor Dr. v. Marx mit 
Assistenz von Repetent Dr, E. Fischer und Assistent A. Fischer. 
Kenntnisse in der allgemeinen Chemie werden vorausgesetzt. 
Die Arbeiten erstrecken sich je nach Bedürfniss des Studi- 
renden von der chemischen Analyse bis zur Bearbeitung chemisch 
technischer Fragen. 
Es soll das Praktikum namentlich auch solchen Studirenden 
Gelegenheit zum praktischen chemischen Arbeiten geben, welche 
nicht Chemiker von Fach werden, aber doch chemischer Kennt 
nisse in ihrem späteren Beruf bedürfen. 
Für Kandidaten des Lehrfachs finden im Sommersemester 
an zwei halben Tagen Übungen im Experimentiren statt. 
Eine Laboratoriumsordnung, von welcher jedem Praktikanten 
ein Exemplar zugestellt wird, enthält die näheren Vorschriften 
für das chemisch-technologische Praktikum. 
Über Theerfarbenindustrie. 
Im Sommer 2 Stunden, publice: Privatdocent Dr. Häussermann. 
Constitution und fabrikmässige Gewinnung der Kohlentheer- 
farbstoffe. 
Kenntnisse in der organischen Chemie werden voraus 
gesetzt. 
Mechanische Technologie. 
4 Stunden: Professor C. H. Schmidt. 
Im Winter: Darstellung und Verarbeitung der Metalle. 
Im Sommer: Verarbeitung der Faserstoffe. 
Die Vorträge werden durch den Besuch gewerblicher Eta 
blissements unterstützt. 
Spinnerei-Mechanik. 
Im Winter 2 Stunden: Professor C. H. Schmidt. 
Berechnung der Maschinen für Baumwoll-, Sehafwoll- und 
Leinengarn-Spinnerei, Aufstellung von Spinnplänen mit Anleitung 
zur Vorrichtung der Maschinen. 
Feuerungskunde. 
Im Sommer 4 Stunden: Professor C. H. Schmidt. 
Vorbereitung; Heiz vermögen der Brennstoffe, Berechnung 
der zum Brennen erforderlichen Luftmenge, Transmission der 
Wärme; Herde und Schornsteine. Die verschiedenen Arten der 
Heizung; Ventilation. 
Papierfabrikation. 
Im Winter 1 Stunde, privatim: Professor C. Schmidt.
	        
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