Full text: Programm des Königlich Württembergischen Polytechnikums zu Stuttgart für das Jahr 1881 auf 1882 (1881)

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Chemisch-Geschichtliches über die Entdeckung einfacher 
Körper und die Darstellung ihrer Verbindungen. 
1 Stunde, privatim: Assistent Dr. Urech. 
Landwirtschaftliche Chemie. 
2—3 Stunden, privatim: Professor Giessler. 
Im Wintersemester: Ausgewählte Kapitel der chemischen: 
Ernährungslehre der Pflanzen und Thiere, der Theorie der Gäh- 
rungserscheinungen und der Bildung und Beschaffenheit der 
Ackererde. 
Im Sommersemester finden monatlich zwei agrikultur- 
chemische Discussionsabende mit jeweiligem Referat über die- 
neuesten naturwissenschaftlichen Forschungen in ihrer Anwen 
dung auf die Landwirthschaft statt. Den Theilnehmern bietet 
das Laboratorium der Kgl. Baugewerkeschule Gelegenheit, sich 
in der Ausführung qualitativer und quantitativer Wasser-, Aschen-,. 
Boden-, Futtermittel- und Dünger-Analysen etc. zu üben. 
3. Technologie. 
Chemische Technologie. 
5 Stunden: Professor Dr. v. Marx. 
Kenntnisse in allgemeiner Chemie sind vorausgesetzt. 
Die Vorträge sollen in einzelnen Abschnitten eine Übersicht 
über die wichtigsten chemisch-technischen Industriezweige geben. 
Vorgetragen wird über folgende Kapitel: 
Brennmaterialien, a. feste: Holz, Torf, Braun- und 
Steinkohlen. Verkohlte Brennmaterialien, b. flüssige: Mineralöle. 
Steinkohlentheer. c. gasförmige: Gichtgas, Generatorgas, Leucht 
gas. Heizwerth. Verbrennungstemperatur. 
Beleuchtung. Allgemeines. Fette. Stearinfabrikation. 
Mineralöle und Paraffin, Leuchtgas. Photometrie. Ziindwaaren. 
Fabrikation von Ammoniaksalzen, Schwefelsäure, 
Soda, Chlorkalk. 
Kaliindustrie. 
Mineralische und organische Farbstoffe und deren 
An wen du ng. 
Gewinnung von Stärke, Dextrin und Traubenzucker. 
Zucker aus Rüben und Zuckerrohr. 
Gährungsgewerbe und Fabrikation von Essig. 
Chemisch-technologisches Praktikum. 
Im chemisch-technologischen Laboratorium: Professor Dr. v. Marx mit 
Assistenz von Repetent Dr. Damm und Assistent Dr. Schreiner. 
Kenntnisse in der allgemeinen Chemie werden vorausgesetzt. 
Die Arbeiten erstrecken sich je nach Bedürfniss des Studi- 
renden von der chemischen Analyse bis zur Bearbeitung chemisch- 
technischer Fragen. 
Es soll das Praktikum namentlich auch solchen Studirenden 
Gelegenheit zum praktischen chemischen Arbeiten geben, welche 
nicht Chemiker von Fach werden, aber doch chemischer Kennt 
nisse in ihrem späteren Beruf bedürfen. 
Für Kandidaten des Lehrfachs finden im Sommersemester 
an zwei halben Tagen Übungen im Experimentiren statt. 
Eine Laboratoriumsordnung, von welcher jedem Praktikanten 
ein Exemplar zugestellt wird, enthält die näheren Vorschriften 
für das chemisch-technologische Praktikum. 
Allgemeine mechanische Technologie. 
4 Stunden: Professor Zeman. 
Im Winter: Verarbeitung der Metalle, Hölzer und Gesteine. 
Im Sommer: Verarbeitung der Faserstoffe. 
Die Vorträge werden durch Übungen sowie durch Besuche 
gewerblicher und industrieller Anlagen unterstützt. 
Darstellung und Verarbeitung von Eisen und Stahl. 
Im Sommer 2 Stunden, privatim: Professor C. Schmidt. 
Eisengiesserei. 
Im Sommer 1 Stunde, privatim: Professor C. Schmidt.
	        

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