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C. Kunstformen hölzerner Stützen und Träger.
D. Kunstformen für die Einfassung der Fenster und Thüren
in Fachwerkswänden.
III. Bauformen für Eisen:
A. Verzierung der Wandflächen von Schmiedeisen und Guss
eisen. Verzierte Gitter, Thüren und Fenster aus Schmied
eisen und Gusseisen.
B. Kunstformen der eisernen Stützen und Träger.
C. Traufgesimse und Giebelgesimse eiserner Dächer.
Die Übungen bestehen im Aufzeichnen von Beispielen der
besprochenen Formen nach Vorlagen mit oder ohne Schattiren
mit dem Pinsel. Den Candidaten für die I. Staatsprüfung oder
die Diplomprüfung im Ingenieurfache ist hiebei Gelegenheit ge
geben, auch baugeschichtliche Zeichnungen anzufertigen.
Gründung der Bauwerke.
Im Winter 1 Stunde: Professor Oberbaurath v. Hänel.
Übersicht der verschiedenen Methoden. Pfahlarbeiten. Her
stellung und Ausschöpfen der Baugruben. Gründung auf Beton,
auf Sand- und Steinschüttungen, auf Holzroste, auf Senkbrunnen,
mittelst comprimirter Luft.
Brückenbau I.
Im Winter 3, im Sommer 4 Stunden Vortrag: Professor Oberbaurath v. Hänel.
Erstes und zweites Kapitel: Steinerne Brücken.
Deckeldohlen, offene Eisenbahndohlen. Gewölbte Brücken
kleinerer Dimension. Schiefe Brücken. Beispiele ausgeführter
grösserer Flach- und Hochbrücken (Viaducte, Aquaducte). Ge
schichtliche und geographische Übersicht der ausgeführten Stein
brücken.
Dimensionen und Konstruktion der Brückengewölbe, der
Ort- und Mittelpfeiler, mit theoretischer Begründung. Bedeckung
und Abwässerung der Steinbrücken. Architektonische Behand
lung. Gerüste zur Ausführung solcher Brücken. Stütz- und
Futtermauern.
Drittes bis fünftes Kapitel: Eiserne Balkenbrücken.
Eigenschaften des Eisens und Stahls als Baumaterial. Ver
bindungen der Eisentheile. Grösste Verkehrsbelastung der Brücken.
Ausgeführte Beispiele, Konstruktion und Berechnung von Blech -
balkenbrücken, von parallel - und krummgurtigen Fachwerks
und Gitterbrücken der verschiedenen Arten. Vergleichende Über
sicht dieser Konstruktionen, Eigengewicht derselben, Konstruk
tion und Berechnung der Fahrbahntafel, des Windverbandes,
der Auflager auf den Pfeilern etc. Steinerne und eiserne Brücken
pfeiler.
Sechtes und siebentes Kapitel: Eiserne Bogenbrücken.
Beispiele: Konstruktion und Berechnung von Bogenspreng-
werks- und Hängebrücken (Ketten-, Drahtseil- und versteiften
Hängebrücken).
Als Lehrmittel dient u. A. eine reichhaltige Sammlung auto-
graphirter Zeichnungen von Brückenbauwerken, welche an die
Hörer des Brückenbaues zu ermässigtem Preise abgegeben werden.
Die Vorträge werden durch einzelne Exkursionen unterstützt.
Brückenbau II.
(Fortsetzung zu Brückenbau I.)
Im Winter 2 Stunden Vortrag: Professor Oberbaurath v. Hänel.
Achtes Kapitel: Hölzerne Brücken.
Holz als Baumaterial. Gemeine Balkenbrücken. Howe’sche und
andere amerikanische Balkenbrücken. Theorie der Howe’schen
Träger. Hängewerks-, Sprengwerks- und combinirte Holzbrücken.
Neuntes Kapitel: Bewegliche Brücken.
Drehbrücken. Krahnen-, Zug- und Wippbrücken. Schiff
brücken, Fähren und Trajectanstalten.
Zehntes Kapitel: Tunnelbau.
Tunnel als ausgeführte Bauwerke (Querprofile, Mauerstärke,
Tunnelstirnen etc.). Bergmännische Elemente des Tunnelbaues
(Stollen, Schächte, Ventilation, Angriff der Tunnelarbeitenl,
Tunnelbau nach englischer, belgischer, österreichischer etc. Me
thode. Lange Gebirgstunnel. Tunnel unter Fluss- und Seebetten.
Autographieen und Exkursionen wie bei »Brückenbau I«.