68
Verhältniss des privatwirthschaftlichen und des gemein-
wirtschaftlichen Systems.
2) Der Umsatz oder die Cirkulation der wirt
schaftlichen Güter. Wesen und Aufgabe des Güterumlaufs,
der Tausch; Tauschmittel, insbesondere Geld und Credit; Markt,
Preise, deren Bestimmung, volkswirtschaftliche Bedeutung und
Bewegung.
3) Die Vertheilung der Güter. Die wirtschaftlichen
Gesetze der Verteilung, Lehre vom Lohn, Zins und Unter
nehmergewinn; Verhältniss von Lohn, Zins und Unternehmer
gewinn unter einander.
Buchhaltung.
2 Stunden, privatim: Dr. Ernst Jäger.
1) Die Lehre vom Contocorrent; 2) die einfache und die
doppelte Buchhaltung des Kaufmanns und des Fabrikanten;
3) die kameralistische Buchführung.
Auf die Beispiele allgemeineren Inhalts folgen solche, welche
den einzelnen Fachschulen angepasst sind.
Gewerbeökonomie.
Im Sommer 2 Stunden, privatim: Dr. Ernst Jäger.
Grundlinien, die Arbeit und das Kapital:
1) die Produktion der Güter, a. Land- und Forstwirt
schaft summarisch; b. Bergbau; c. Gewerbe im enge
ren Sinne mit praktischem Detail; d. die Pro
duktion der gelehrten Klassen.
2) die Vertheilung der Güter, a. Handel; b. Spe
dition.
3) die Consumtion mit den Steuern und der Lehre von
der Bevölkerung.
Rechts- uud Verwaltungskunde.
4 Stunden: Oberregierungsrath v. Eüdinger.
Rechtsencyklopädie mit besonderer Berücksichtigung des Ver
fassungsrechts des deutschen Reichs und Württembergs, des
69
•deutschen Gewerbe- und Niederlassungsrechts, der privatrecht
lichen Lehren von den Verträgen, vom Eigentum, von den Ser
vituten und von den Nachbarrechten.
Hauptgrundsätze des deutschen Handels- und Wechselrechts.
Vorschriften über Errichtung von Dampfkesseln und sonstigen
lästigen Gewerbeanlagen, über Anlegung von Wasserwerken und
Benützung öffentlicher Wasser.
Wechselrecht.
Im Winter 2 Stunden, privatim: Dr. 0. v. Wächter.
Handelsrecht.
Im Sommer 3 Stunden, privatim: Dr. 0. v. Wächter.
Altdeutsche Sprache uud Literatur nebst Stilübungen.
Im Winter 4 Stunden: Professor Dr. Frauer.
Es wird sowohl althochdeutsche als mittelhochdeutsche Sprache
und Literatur vorgenommen; das Hauptgewicht fällt auf mittel
hochdeutsche Lektüre, insbesondere Nibelungenlied, und die an
deren Dichtungen, welche den Kandidaten des realistischen Lehr
amts empfohlen sind. Mit der altdeutschen Grammatik wird
verbunden eine wissenschaftliche Übersicht und Erklärung deut
scher Fremdwörter.
Neuhochdeutsche Grammatik uud Stilistik
nebst Poetik.
Im Sommer 4 Stunden: Professor Dr. Frauer.
Französische Sprache
mit literarhistorischen Skizzen.
4 Stunden: Professor Holder.
Französische Sprache
speziell für Reallehramtskandidaten.
4 Stunden: Professor Holder.
Vorträge über Literatur, Grammatik, Gallicismen und Sy
nonymen.