Full text: Programm des Königlich Württembergischen Polytechnikums zu Stuttgart für das Jahr 1881 auf 1882 (1881)

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Verhältniss des privatwirthschaftlichen und des gemein- 
wirtschaftlichen Systems. 
2) Der Umsatz oder die Cirkulation der wirt 
schaftlichen Güter. Wesen und Aufgabe des Güterumlaufs, 
der Tausch; Tauschmittel, insbesondere Geld und Credit; Markt, 
Preise, deren Bestimmung, volkswirtschaftliche Bedeutung und 
Bewegung. 
3) Die Vertheilung der Güter. Die wirtschaftlichen 
Gesetze der Verteilung, Lehre vom Lohn, Zins und Unter 
nehmergewinn; Verhältniss von Lohn, Zins und Unternehmer 
gewinn unter einander. 
Buchhaltung. 
2 Stunden, privatim: Dr. Ernst Jäger. 
1) Die Lehre vom Contocorrent; 2) die einfache und die 
doppelte Buchhaltung des Kaufmanns und des Fabrikanten; 
3) die kameralistische Buchführung. 
Auf die Beispiele allgemeineren Inhalts folgen solche, welche 
den einzelnen Fachschulen angepasst sind. 
Gewerbeökonomie. 
Im Sommer 2 Stunden, privatim: Dr. Ernst Jäger. 
Grundlinien, die Arbeit und das Kapital: 
1) die Produktion der Güter, a. Land- und Forstwirt 
schaft summarisch; b. Bergbau; c. Gewerbe im enge 
ren Sinne mit praktischem Detail; d. die Pro 
duktion der gelehrten Klassen. 
2) die Vertheilung der Güter, a. Handel; b. Spe 
dition. 
3) die Consumtion mit den Steuern und der Lehre von 
der Bevölkerung. 
Rechts- uud Verwaltungskunde. 
4 Stunden: Oberregierungsrath v. Eüdinger. 
Rechtsencyklopädie mit besonderer Berücksichtigung des Ver 
fassungsrechts des deutschen Reichs und Württembergs, des 
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•deutschen Gewerbe- und Niederlassungsrechts, der privatrecht 
lichen Lehren von den Verträgen, vom Eigentum, von den Ser 
vituten und von den Nachbarrechten. 
Hauptgrundsätze des deutschen Handels- und Wechselrechts. 
Vorschriften über Errichtung von Dampfkesseln und sonstigen 
lästigen Gewerbeanlagen, über Anlegung von Wasserwerken und 
Benützung öffentlicher Wasser. 
Wechselrecht. 
Im Winter 2 Stunden, privatim: Dr. 0. v. Wächter. 
Handelsrecht. 
Im Sommer 3 Stunden, privatim: Dr. 0. v. Wächter. 
Altdeutsche Sprache uud Literatur nebst Stilübungen. 
Im Winter 4 Stunden: Professor Dr. Frauer. 
Es wird sowohl althochdeutsche als mittelhochdeutsche Sprache 
und Literatur vorgenommen; das Hauptgewicht fällt auf mittel 
hochdeutsche Lektüre, insbesondere Nibelungenlied, und die an 
deren Dichtungen, welche den Kandidaten des realistischen Lehr 
amts empfohlen sind. Mit der altdeutschen Grammatik wird 
verbunden eine wissenschaftliche Übersicht und Erklärung deut 
scher Fremdwörter. 
Neuhochdeutsche Grammatik uud Stilistik 
nebst Poetik. 
Im Sommer 4 Stunden: Professor Dr. Frauer. 
Französische Sprache 
mit literarhistorischen Skizzen. 
4 Stunden: Professor Holder. 
Französische Sprache 
speziell für Reallehramtskandidaten. 
4 Stunden: Professor Holder. 
Vorträge über Literatur, Grammatik, Gallicismen und Sy 
nonymen.
	        

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