Full text: Programm des Königlich Württembergischen Polytechnikums zu Stuttgart für das Jahr 1882 auf 1883 (1882)

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Zellsaft. Morphologie der Gewebe. Die Gewebesysteme. Inter- 
cellularräume. Das Hautgewebe. Die Gefässbündel. Das Grund 
gewebe. Milcbsaftgefässe. Das Urmeristem. 
Die Lebensvorgänge in der Pflanze (Physiologie). 
Chemische Vorgänge in derselben. Die Bewegung des Was 
sers und der Gase. Das Wachstbum. Die Eeizbewegungen aus 
gewachsener Organe. Abhängigkeit von Licht und Wärme. Die 
Fortpflanzung und der Generationswechsel. 
Im Sommer (Allgemeine Botanik einschliesslich der 
Grundzüge der-Systematik): Fortsetzung der Morphologie. 
Die äussere Gliederung der Pflanze. Metamorphose. Glieder und 
Organe. Blätter und blattbildende Sprosse. Trichome. Wurzeln. 
Verzweigungssystem. Stellungsverhältniss seitlicher Glieder an 
gemeinsamer Axe. 
Spezielle Morphologie und Grundzüge der Systematik. 
Thallophyten. Muscineen. Gefäss-Kryptogamen. Gymno 
spermen und Angiospermen. 
Botanische Excursionen. 
Im Sommer Ein Nachmittag wöchentlich: Professor Dr. v. Ahles. 
Die Excursionen werden an günstigen Samstag-Nachmittagen 
oder ganzen Tagen in der Umgebung von Stuttgart oder auf 
weitere Entfernungen in Württemberg und den angrenzenden 
Ländern unternommen. 
Sie dienen als Ergänzungen zu den Vorlesungen. Ausser 
der Kenntnissnahme der phanerogamen Specialflora werden auch 
die Kryptogamen berücksichtigt. Ferner wird auf die geogra 
phische Vertheilung der Pflanzen und deren Abhängigkeit von 
Boden und Clima, auf Krankheitserscheinungen bei Culturpflanzen 
etc. aufmerksam gemacht. 
Pharmaceutische Botanik. 
Im Sommer 3 Stunden; Professor Dr. v. Ahles. 
Die arzneilich wichtigeren Pflanzenfamilien nebst den dazu 
gehörenden officinellen Pflanzen werden, mit Ausschluss der Ge 
wächshauspflanzen, soweit das Material des botanischen Gartens- 
ausreicht, zergliedert, erläutert und schliesslich systematisch ge 
ordnet. 
Kenntniss der Morphologie der Pflanzen wird vorausgesetzt.. 
Pharmakognosie. 
Im Winter 4 Stunden: Professor Dr. v. Ahles. 
Zu Grunde liegt die neue deutsche Pharmakopoe. Sämmt- 
liche darin enthaltenen Droguen werden nach ihrer morphologi 
schen Bedeutung, ihren äusseren und mikroskopischen Merkmalen, 
beschrieben und ihre Abstammungen, Verwechslungen und Ver 
fälschungen, Gewinnungsmethoden und Handelsverhältnisse etc., 
angegeben. 
Mikroskopische Übungen. 
An 2 Vormittagen je 2 Stunden: Professor Dr. v. Ahles. 
Sie setzen den Besuch der botanischen Vorlesungen voraus. 
Im Wintersemester vorzugsweise für Pharmaceuten als 
Ergänzung der pharmakognostischen Vorlesung. Gebrauchs 
anweisung des Mikroskops und praktische Verwerthung der ana 
tomischen Beschreibungen. Anfertigung von mikroskopischen 
Präparaten. 
Im Sommersemester: Mikroskopische Untersuchungen von 
Pflanzentheilen als Eepetition der Anatomie. Untersuchungen 
von Nahrungsmitteln, Gespinnsten etc. Kryptogamische Pflanzen.. 
Pharmaceutische Chemie. 
2 Stunden: Professor Dr- 0. Schmidt. 
Der Vortrag über Darstellung, Eigenschaften, Prüfung und 
medicinisch-pharmaceutische Anwendung der officinellen chemi 
schen Präparate mit Zugrundlegung der »Pharmacopcea Ger 
manica« setzt Kenntnisse in der allgemeinen Chemie voraus. 
Toxikologe 
Im Sommer 2 Stunden mit Demonstrationen: Professor Dr. 0. Schmidt, 
Mit der Anleitung zur chemischen Ausmittlung der Gifte,,
	        

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